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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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EU-geförderte Technologie erleichtert Katastrophenhelfern die Rettung

Tragische Katastrophen wie die jüngsten Erdbeben in Chile und Haiti zeigen, wie wichtig die Koordinierung der Hilfsaktionen für die Rettung von Menschenleben ist. Das EU-finanzierte Projekt WORKPAD ("An adaptive peer-to-peer software infrastructure for supporting collaborative...

Tragische Katastrophen wie die jüngsten Erdbeben in Chile und Haiti zeigen, wie wichtig die Koordinierung der Hilfsaktionen für die Rettung von Menschenleben ist. Das EU-finanzierte Projekt WORKPAD ("An adaptive peer-to-peer software infrastructure for supporting collaborative work of human operators in emergency and disaster scenarios") hat sich dieser Herausforderung gestellt und innovative Software, Modelle und Dienstleistungen für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Notfallhelfern entwickelt. Rettungsteams können auf dem Boden mit Handgeräten kommunizieren und so komplexe Hilfsaktionen effizienter ausführen. WORKPAD wurde mit 1,85 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gefördert. Bei Erdbeben, Waldbränden oder Überschwemmungen müssen alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert werden, um möglichst viele Menschenleben zu retten und Notdienste bereitzustellen", betonte EU-Kommissarin für die Digitale Agenda Neelie Kroes. "Mit Unterstützung durch EU-Forschungsgelder wurde ein großartiges IKT-Instrument (Informations- und Kommunikationstechnologien) entwickelt, mit dessen Hilfe noch besser und schneller auf Notfälle reagiert werden kann." Ob Rotes Kreuz, Freiwilligenorganisationen oder Regierungsbehörden: Katastrophenhelfer müssen effizient miteinander kommunizieren, um ihre Arbeit vor Ort zu koordinieren. Die Leiter von Rettungseinsätzen benötigen einen Überblick über die komplexen Notfallsituationen sowie schnelle und detaillierte Informationen darüber, welche Art von Maßnahmen wo und wann erforderlich ist. Die WORKPAD-Forscher arbeiteten gleichzeitig an komplementären Aspekten einer neuartigen Technologie, um diese Koordinierung auf zuverlässige und flexible Weise zu verbessern. Als erstes entwickelten sie einen Back-End-Rahmen, der große Datenmengen zusammenführt, Dutzende von Datenbanken verschiedener Organisationen miteinander verbindet und die Information in einer Vermittlungsstelle zentralisiert, um die Reaktionszeit zu verbessern und Doppelarbeit zu vermeiden. Das WORKPAD-Konsortium entwickelte auch einen "Peer-to-Peer"-Service, über den Katastrophenhelfer über kleine drahtlose Handheld-Geräte kommunizieren können. Darüber hinaus gingen sie spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Einsätze an, zum Beispiel die kleine Bildschirmgröße tragbarer Geräte, das Fehlen zuverlässiger Kommunikationsnetze und die mangelhafte Stromversorgung. Einsatzleiter, die die WORKPAD-Software benutzen, können den Aufenthaltsort aller ihrer Teammitglieder in Echtzeit verfolgen und die Aufgaben für das Rettungspersonal definieren und ihm, wenn nötig, dringendere Arbeiten neu zuweisen oder sukzessive Instruktionen übermitteln. Rettungskräfte können im Netzwerk verfügbare, nützliche Informationen wie etwa die Namen von Menschen, die in einem eingestürzten Wohnhaus leben, Listen von Schulklassen oder Karten austauschen und einsehen. Im Rahmen von WORKPAD kamen acht Partner aus vier europäischen Ländern zusammen, darunter Spitzenforscher von öffentlichen Universitäten wie der Universität Rom La Sapienza und von privaten Unternehmen wie IBM Italien. Wichtige Beiträge kamen auch von der Heimatschutzbehörde der Region Kalabrien in Süditalien, wo es im Sommer häufig zu Waldbränden und gelegentlich zu Erdbeben kommt. Dort konnte das WORKPAD-Team die Technologie erfolgreich unter realen Bedingungen testen, sodass die Technologie jetzt für Einsätze in der ganzen Welt zur Verfügung steht. WORKPAD ist ein herausragendes Beispiel für ein nützliches IKT-Werkzeug, das mithilfe von EU-Forschungsfördermitteln entwickelt wurde. Viele solcher Erfolgsgeschichten werden im September in Brüssel bei der Veranstaltung "ICT 2010" vorgestellt. Diese groß angelegte dreitägige Veranstaltung steht allen Forschern, Geschäftsleuten, Investoren und Entscheidungsträgern offen, die sich für IKT-Forschung und -Innovation interessieren. Zu den Rednern werden renommierte Persönlichkeiten wie Kommissarin Kroes sowie Hans Vestberg, CEO des schwedischen Telekommunikationsunternehmens Ericsson, erwartet.

Länder

Italien

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