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Studien beweisen erneut Intelligenz von Vögeln

Der neuseeländische Bergpapagei (Kea) und die neukaledonische Geradschnabelkrähe sind zweifellos Mitglieder der intelligentesten zwei Vogelfamilien unseres Planeten. Forscher aus Österreich und dem Vereinigten Königreich beschäftigten sich mit Flexibilität und Effizienz dieser...

Der neuseeländische Bergpapagei (Kea) und die neukaledonische Geradschnabelkrähe sind zweifellos Mitglieder der intelligentesten zwei Vogelfamilien unseres Planeten. Forscher aus Österreich und dem Vereinigten Königreich beschäftigten sich mit Flexibilität und Effizienz dieser Tiere. Sie berichten über die Ergebnisse ihrer zwei Studien in den Fachjournalen PLoS ONE and Biology Letters. Die Arbeiten geben Aufschluss über die innovativen Fähigkeiten der Vögel, bestimmte Ziele nicht nur zu erreichen, sondern dies auch auf unterschiedliche Weise zu schaffen. Die Forschung wurde teilweise innerhalb des SOMACCA-Projekts ("The syntax of the mind: a comparative computational approach") finanziert, das von Professor Tecumseh Fitch von der Universität Wien in Österreich geleitet wird und Finanzmittel des Europäischen Forschungsrats (ERC) innerhalb des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7) in Höhe von 1,96 Mio. EUR erhalten hat. Papageien und Rabenvögel aus der Familie der Raben, Krähen und Elstern überraschen die Wissenschaftler immer wieder, wenn es darum ihre Intelligenz zu beweisen, was insbesondere im Hinblick auf ihre Fähigkeit zur Lösung technischer Probleme gilt. Ein Beispiel dafür ist die Geradschnabelkrähe (Corvus monduloides), die längliche Objekte wie etwa Stöckchen als Werkzeuge zum Ausgraben von Maden aus Baumrinde und totem Holz anfertigt und verwendet. Der Bergpapagei Kea (Nestor notabilis) hat außerdem ein Talent dafür, in der Wildnis gefundene Gegenstände einzusetzen, um eine Futterbelohnung herauszuklopfen. Die Geradschnabelkrähe ist schwarz und rund 40 Zentimeter (cm) lang. Der Kea ist olivgrün mit orangeroten Unterflügeldecken und sein Körper ist ungefähr 45 cm lang. Der Kea ist in den Gebirgen der Südinsel Neuseelands zu Hause. Die Forscher der Universität Wien setzten in Zusammenarbeit mit Kollegen der University of Oxford im Vereinigten Königreich eine Multi Access Box (MAB) - einen transparenten Plexiglaswürfel - ein, um die kognitiven Mechanismen von sechs Keas und fünf Krähen zu vergleichen. Das Team untersuchte, auf welche Weise die Vögel an ihre Belohnung herankamen, die auf einer Plattform in der Mitte der Box lag. Die Erstautorin beider Publikationen, Dr. Alice Auersperg vom Department für Kognitive Biologie an der Universität Wien zur Vorgehensweise: "Die Tiere hatten die Wahl. Sie konnten an einer Schnur ziehen, die um die Belohnung gewickelt war, ein Fenster mit einem hakenförmigen Hebel öffnen, eine Murmel als ein kompaktes Werkzeug in eine gebogene Kugelbahn werfen, welche dann die Belohnung von ihrer Plattform warf, oder einen Stab in ein Loch schieben, ihn über eine Kluft in Richtung Futter manövrieren und damit die Belohnung von der Plattform stoßen." Koautor Dr. Gyula Gajdon, auch von der Universität Wien, erklärt dazu: "Dabei konnten die Tiere selbst wählen, welche Lösung sie zuerst ausprobieren wollten. Nachdem sie eine Lösung gefunden und diese mehrmals erfolgreich angewendet hatten, blockierten wir diesen Zugang und zwangen sie damit, etwas anderes auszuprobieren. Auf diese Weise konnten wir nicht nur die Unterschiede in der von den Tieren aufgestellten Reihenfolge der Lösungen beobachten, sondern auch, wie schnell sie in der Lage waren, sich umzustellen." Besonders herausfordernd war für den Kea, einen stockähnlichen Gegenstand als Werkzeug zu benutzen. Kein Wunder, denn der Vogel benutzt in freier Wildbahn normalerweise keine Werkzeuge. Die schwerste Aufgabe für die Geradschnabelkrähe bestand darin, ein Fenster durch Ziehen eines hakenförmigen Hebels zu öffnen. Dieser Vogel zieht oder reißt normalerweise nicht an unbekannten Objekten. Mehr Wissen zur Evolution der Intelligenz - dazu werden diese neuesten Erkenntnisse nach Meinung der Forscher beitragen.Weitere Informationen erhalten Sie unter: PLoS ONE: http://www.plosone.org/home.action(öffnet in neuem Fenster) Biology Letters: http://rsbl.royalsocietypublishing.org/(öffnet in neuem Fenster) Universität Wien: http://www.univie.ac.at(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Österreich, Vereinigtes Königreich

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