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AUTOnomous FLYing Robots in GNSS denied environments for 3D Underground infrastructure MAPping and inspection.

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Ein winziger Flugroboter strahlt wie kein anderer Unabhängigkeit und Abenteuerlust aus

Wie ein Außerirdischer in einem Science-Fiction-Film fliegt eine kleine Drohne mit an Bord integrierten Navigationsfunktionen durch dunkle Tunnel und senkrecht verlaufende Schächte in der unterirdischen Infrastruktur, kartiert das Gelände und sucht nach Schäden. Sie wird die Risiken, Kosten und den Zeitaufwand im Vergleich zur menschlichen Vermessung minimieren und gleichzeitig die Ergebnisse verbessern.

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Drohnen haben eine lange Geschichte, obwohl ihr jüngstes und explosives Wachstum eher eine Erfolgsgeschichte über Nacht vermuten lässt. Abgesehen von der Verwendung durch Militär und Verbraucher wird die Drohnentechnologie heute in Branchen von Landwirtschaft und Naturschutz bis hin zur Filmproduktion und Strafverfolgung eingesetzt. Diese Drohnen am Himmel sind auf globale Satellitennavigationssysteme (GNSS) angewiesen. Der Einsatz von Drohnen in unterirdischen Bereichen oder Gebäuden ohne GNSS-Signal ist jedoch ein völlig neues Gebiet. Das britisch-spanische KMU Hovering Solutions Ltd hat die fortschrittliche Technologie entwickelt, die erforderlich ist, um diese Anwendung auf den Massenmarkt zu bringen und auch die EU-Finanzierung des Projekts AutoFlyMap hat dazu beigetragen, den Weg zur Kommerzialisierung zu ebnen.

In die Zukunft fliegen

Der Projektkoordinator sowie CEO und Gründer von Hovering Solutions Fran Espada erklärt: „Hovering Solutions hat einen revolutionären Flugroboter [autonome Drohne] entwickelt, der seine Position abschätzen und in unterirdischen Bereichen, im Dunkeln und ohne GNSS-Daten navigieren kann. Während des Betriebs ist keine Steuerung durch Piloten erforderlich. Selbst bei einem Ausfall der Funkkommunikation werden die autonomen Navigationsfähigkeiten des Roboters nicht beeinträchtigt.“ Er sammelt Daten während des Fluges und ermöglicht so hochauflösende 3D-Rekonstruktionen der durchflogenen Bereiche. Die AutoFlyMap-Drohne wurde unter anderem bereits erfolgreich zur Rekonstruktion von Erzrollen in unterirdischen Minen sowie von Tunneln für Londoner Crossrail-Züge eingesetzt. Darüber hinaus zeigten Feldversuche eine Reduzierung der Inspektionskosten in einem Wasserkraftwerk auf 35 % der Kosten bei herkömmlichen Inspektionsmethoden.

Risiken reduzieren und gleichzeitig Geld und Zeit sparen

Vor der AutoFlyMap-Lösung erforderte die Inspektion vertikaler Schächte, Tunnel und Stollen von Bergwerken sowie ziviler Infrastruktur den Einsatz von Personen, die komplexe Gerüste, Kräne und Aufzüge benötigten, die sie transportieren und montieren mussten. Der AutoFlyMap-Flugroboter verringert die mit der Vermessung und Inspektion verbundenen Risiken, Kosten und Zeitaufwände erheblich und erhöht gleichzeitig die Menge der erfassten Daten. Außerdem erleichtert die einfache, schnelle und effektive Lösung eine regelmäßigere Inspektion der Infrastruktur und reduziert die Risiken im Zusammenhang mit potenziellen Ausfällen, einschließlich menschlicher Unfälle oder kostspieliger Schäden.

In unbekanntes Terrain vordringen

Espada gründete Hovering Solutions im Jahr 2016 als einziger Mitarbeiter. Er fährt fort: „Seitdem wurde die Größe der Roboter im Vergleich zu den ursprünglichen Fluggeräten auf 50 % reduziert und die Funktionen zur Selbstnavigation wurden signifikant verbessert.“ Das Unternehmen zählt nun zehn Angestellte, verfügt über Rechtsträger in Spanien und dem Vereinigten Königreich und hat Bevollmächtigte in Kanada, Chile und Norwegen. Allein im Jahr 2019 hat sich die Zahl der Angestellten in der Entwicklung verdoppelt und die Geschäftsfläche verdreifacht. Die Drohne wird als Teil eines „Produkt als Dienstleistung“-Geschäftsmodells vermarktet, bei dem die Kunden nicht die Drohne, sondern die von ihr erzeugten Mehrwertinformationen kaufen. Hovering Solutions passt dabei die Ausgabeformate der 3D-Modelle und anderer Datensätze so an, dass die Kompatibilität mit den bestehenden Prozessen der Kunden für Analyse, Berichterstellung und Bewertung gewährleistet wird. Espada fasst zusammen: „Die Zukunft geht in Richtung Roboterintegration und Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. Der Einsatz autonomer Roboter in riskanten unterirdischen Umgebungen wird die Instandhaltung von Infrastrukturen, die Gewinnung von Rohstoffen und die Erzeugung sauberer Wasserkraft einfacher, sicherer und nachhaltiger gestalten.“

Schlüsselbegriffe

AutoFlyMap, Drohne, Roboter, unterirdisch, Hovering Solutions, Navigation, autonom, Inspektion, Infrastruktur, GNSS, Kartierung, Minen

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