Jugendarbeitslosigkeit aushebeln – Gig für Gig
Arbeitslosigkeit führt nicht nur zu persönlichen Schwierigkeiten und Verzweiflung, sondern verursacht auch beträchtliche Kosten. So kosten junge Menschen, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und keine Berufsausbildung absolvieren, die Europäische Union (EU) jährlich mehr als 162 Milliarden EUR durch ausbezahlte Leistungen sowie Verdienstausfälle und entgangene Steuereinnahmen. Einer finnischen Studie zufolge kann ein sozial ausgegrenzter junger Mensch die Gesellschaft bis zu 1,2 Millionen EUR kosten. Im Regelfall liegt das Problem in mangelnder Arbeitserfahrung begründet: wer keine Erfahrung vorweisen kann, wird nicht eingestellt. Doch wer keinen Arbeitsplatz hat, kann auch keine Erfahrung sammeln. Ein Teufelskreis, der nur durch eine neuen neuen Ansatz beim Start ins Arbeitsleben durchbrochen werden kann. Viele sehen in der sogenannten Gig-Ökonomie einen solchen Ansatz. „Arbeitsformen wie befristete Verträge, freie Mitarbeit und Kurzzeiteinsätze, die einst als alternative Arbeitsmodelle galten, sind inzwischen alltäglich geworden“, so Eija Kiviranta, Mitgründerin und Leiterin Organisation von Work Pilots Oy. „Für Geschäftserfolg und Wachstum wird es daher in den kommenden Jahren immer mehr darauf ankommen, diese strategisch einzusetzen.“ Um die Übergangsphase zu erleichtern, hat Work Pilots Oy die mobile Plattform WorkPilots zur Vermittlung von Arbeit auf Abruf entwickelt. Sie wurde in Finnland erstmals im Februar 2016 veröffentlicht und wird inzwischen von mehr als 35 000 Menschen in über 60 Städten in Finnland und Schweden genutzt. Mit Hilfe des EU-finanzierten Projekts WorkPilots expansion arbeitet das Unternehmen nun daran, seine innovative Plattform für Arbeitsuchende in ganz Europa bereitzustellen.
Kleine Hürden für Arbeit
WorkPilots ist ein einzigartiger, mobiler Dienst, der das Angebot von und die Suche nach Abruf- und Kurzzeitarbeit erleichtert. Diese Mehrkanal-Anwendung, die für iOS und Android erhältlich ist, kombiniert eine Reihe von Abgleichskriterien, öffentliche und private Teams sowie diverse Vertrags- und Preismodelle in einem besonders benutzerfreundlichen Erlebnis. Eine Funktion für gegenseitiges Feedback sorgt für mehr Vertrauen und Transparenz zwischen den Nutzenden. Da in der App an den gesamten Arbeitsablauf gedacht ist, kümmert sie sich auch um alle erforderlichen Verträge und Steuern. „Durch die Eröffnung von Arbeitsmöglichkeiten mit geringen Hürden hat WorkPilots jungen finnischen Arbeitsuchenden und anderen benachteiligten Menschen bereits die Integration in die Gesellschaft erleichtert“, so Kiviranta. „Unser Traum ist es, den Dienst nun auch auf andere Länder der EU auszuweiten, um die Wirkung der Plattform zu potenzieren.“
Ein guter Zeitpunkt für die Ausweitung in der EU
Mit Unterstützung durch EU-Mittel führten Kiviranta und ihr Team eine fundierte Machbarkeitsstudie zur Ausweitung der WorkPilots-Lösung auf andere EU-Märkte durch. Ursprünglich wollte das Team die bestehenden Dienste immer nur in einem Land auf einmal einführen. Als die Studie jedoch ergab, dass dieser Ansatz enorm teuer wäre, dachte Work Pilots Oy um. Nach gründlicher Untersuchung und Überlegung entschied sich das Unternehmen bei der Ausweitung für einen neuen Ansatz auf der Grundlage von Software as a Service (SaaS) mit Markenplattformen. Damit können Organisationen die Plattform an ihre Marke und ihre Anforderungen anpassen. „Wir treten zu einer Zeit in den Markt ein, in der Organisationen zunehmend bemerken, dass ihnen die richtigen Werkzeuge fehlen, um diese vielfältigen alternativen Arbeitskräfte im Zuge dieses Wandels der Arbeitswelt zu nutzen und zu verwalten“, fügt Kiviranta hinzu. „Durch unseren neuen Geschäftsansatz ist die WorkPilots-Plattform bestens aufgestellt, um diesen organisatorischen Anforderungen gerecht zu werden.“ Gegenwärtig bewirbt sich das Unternehmen um Finanzmittel, um die Plattform weiterentwickeln und die erforderlichen Schritte zur Markteinführung durchführen zu können.
Schlüsselbegriffe
WorkPilots expansion, Work Pilots Oy, Jugendarbeitslosigkeit, Gig-Ökonomie, freie Mitarbeit, kurzfristige Arbeit