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Novel natural products for healthy ageing from Mediterranean diet and food plants of other global sources

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Neue Produkte aus der typisch mediterranen Ernährung für gesundes Altern

Cichorium spinosium oder „Stamnagathi“ ist das am häufigsten gesammelte Wildgemüse auf der Insel Kreta, das normalerweise roh, als Salat oder gekocht mit Olivenöl und Zitrone verzehrt wird. Neben anderen Nahrungsmitteln aus dem Mittelmeerraum hat die EU-Forschung sein pharmakologisches Profil analysiert, um bioaktive Inhaltsstoffe ausfindig zu machen.

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„Das Projekt MediHealth wollte das aktuelle Wissen über die Auswirkungen bestimmter essbarer Pflanzen aus der Mittelmeerküche und andere Quellen aus aller Welt zu gesundem Altern nutzen“, erläutert Hermann Stuppner, Professor für Chemie und Pharmazie an der Universität Innsbruck, Österreich.

Zusammenarbeit steigert den Ertrag neuer nutrazeutischer Produkte

Durch ein in hohem Maße kooperatives Netzwerk von Partnern aus Industrie und Wissenschaft aus ganz Europa, assoziierten Ländern sowie Drittländern – Chile, Südafrika, Tunesien und Vietnam – entwickelte MediHealth vielversprechende neuartige nutrazeutische Produkte auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das MediHealth-Projekt wurde im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen zum Personalaustausch für Forschung und Innovation (MSCA-RISE) durchgeführt. „Daher war es ein wichtiger Aspekt des Projekts, wissenschaftliches und technisches Wissen zwischen Wissenschaft und Industrie auszutauschen und hervorragende Schulungsbedingungen in verschiedenen Bereichen (d. h. der Botanik, Phytochemie, Pharmakologie und Biologie des Alterns) bereitzustellen“, betont Stuppner. Der Schwerpunkt lag beim In-vivo- und In-vitro-Testen von Extrakten, Metabolisierungsstudien von Extrakten und deren Bestandteilen sowie auf ausgefeilten Analysetechniken.

Vom bescheidenen Berggrün bis zum erhabenen „Super Food“

Basierend auf ethnopharmakologischen Kenntnissen und Literaturinformationen wählte das Team 31 essbare Pflanzen für eine erste Stoffwechselprofilierung aus. Chemodiversitätsdaten (chemische Hauptgruppe von Substanzen, Komplexität sowie quantitative und qualitative Aspekte) erleichterten die Priorisierung der Extrakte sowie die rationale Auswahl von zehn vielversprechenden Pflanzen, die weiter untersucht werden sollten. Als ganz besonders vielversprechend erwies sich C. spinosum. Es gehört zum griechischen Wildgemüse namens Horta, einem Grundnahrungsmittel in jedem griechischen Haushalt. Im Fliegenmodell steigerten Extrakte von C. spinosum antioxidative Aktivitäten, einschließlich Proteasom-Modulation und Nrf2/keap1-Weg, in dosisabhängiger Weise signifikant. Das als führend eingestufte C. spinosum wurde umfassenden Produktentwicklungsstudien unterzogen, einschließlich der Produktion im Pilotmaßstab. Vorformulierungs- und Stabilitätsstudien wurden durchgeführt sowie validierte Analysemethoden für Markerkomponenten entwickelt, um die Anforderungen der industriellen Qualitätskontrolle abzudecken. Weitere Studien, um C. spinosum als neues wettbewerbsfähiges Nutrazeutikum auf den Markt zu bringen, sind in Arbeit.

Herausforderungen

Der Erfolg von MediHealth beruhte sowohl auf dem wissenschaftlichen Spitzenniveau der teilnehmenden Institutionen als auch auf einem ausgewogenen Austausch von Abgesandten der industriellen und akademischen Teilnehmer. Ein breit gefächertes Training der abgeordneten Forschenden in beiden Bereichen erhöhte die Forschungsqualität sowie die allgemeine Forschungs- und Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit aller beteiligten Partner. Es gab jedoch einige Verzögerungen bei den geplanten Abordnungen. In den meisten Fällen wurden diese zu einem späteren Zeitpunkt des Projekts durchgeführt. Insgesamt wurden 80 % der geplanten Platzierungen im Rahmen des MediHealth-Projekts erfüllt. „Eines der größten Probleme ist der finanzielle Aspekt, einfach ein Mangel an Budget, der für intensive wissenschaftliche Studien wie bei RISE-Projekten erforderlich ist“, betont Stuppner. Er fährt fort: „Ohne zusätzliche Mittel aus anderen Quellen kann der Erfolg nicht garantiert werden, und das MediHealth-Projekt erforderte erhebliche zusätzliche externe Mittel.“ Einige der Pflanzenextrakte, die bei verschiedenen Anti-Aging-Tests interessante pharmakologische Wirkungen zeigten, werden derzeit genauer untersucht. „Das Hauptziel ist es natürlich, die beteiligten molekularen Pfade zu identifizieren und den pharmakologischen Wirkmechanismus zu klären. Die Ergebnisse werden sehr bald erwartet“, so Stuppner abschließend.

Schlüsselbegriffe

MediHealth, Extrakte, Alterung, Nutrazeutikum, C. spinosum, mediterrane Ernährung, gesundes Altern, essbare Pflanze

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