Eine nachhaltige Kältetechnik
In den letzten 200 Jahren wurde beinahe jeder Kühlschrank, jeder Gefrierschrank, jedes Haus und jedes Gebäude mit einer Kompressionskältemaschine gekühlt. Obwohl Kompressionskältemaschinen seit den Anfängen der Kältetechnik große Fortschritte gemacht haben, konzentrierten sich die meisten Verbesserungen darauf, die Technologie wirtschaftlich tragfähiger zu machen. Der Umwelteffizienz wurde hingegen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. „Die Kompressionskältemaschine ist nicht nur berüchtigt für ihre langsame Kühlungsgeschwindigkeit, sie gibt auch eine enorme Menge schädlicher Gase an die Atmosphäre ab“, sagt Amir Wasily, Geschäftsführer und Mitgründer von V-Chiller, einem ungarischen Unternehmen für Kältetechnik. „In der heutigen, sich schnell erwärmenden Welt, ist dies einfach nicht akzeptabel.“ Inspiriert von der Notwendigkeit einer besseren Kühlung, entwickelte V-Chiller eine neue Kühltechnik, die auf der Vakuumkühlung basiert. Dieses erste Schnellkühlungssystem der Welt arbeitet bis zu 20-mal schneller als die Kompressionskältemaschine. Es ist zudem umweltfreundlich und besitzt ein Ozonabbaupotential sowie ein Treibhauspotential von Null. Als zusätzlichen Bonus bietet das neue System all dies zu einem vergleichbaren Preis gegenüber der Kompressionskältemaschine. Dank der Unterstützung mit EU-Finanzmitteln ist das Unternehmen auf dem besten Weg, diese nachhaltige Kühltechnologie auf den Weltmarkt zu bringen.
Steigerung von Effizienz und Geschwindigkeit
Das Hauptaugenmerk des EU-Projekts lag auf der Erhöhung von Effizienz und Geschwindigkeitsstufe der Technologie. Hierfür testeten die Forschenden die Tragfähigkeit und technische Machbarkeit der neuen Kühltechnologie. Im Verlauf der Demonstrationen zeigte das Projekt, wie der V-Chiller den Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, eine effizientere und schnellere Art der Kühlung auf völlig umweltfreundliche Weise zu nutzen. „Dieses Projekt hat bestätigt, dass die derzeitige Art der Kühlung ausgedient hat“, erklärt Peter Wasily, Finanzchef und Mitbegründer von V-Chiller. „Es besteht ein klarer Bedarf an einer effizienteren, umweltfreundlichen Lösung, und mehrere große Unternehmen haben sich bereits an uns gewandt, um mehr über unser innovatives Schnellkühlsystem zu erfahren.“ Laut Peter Wasily war eine der wichtigsten Errungenschaften des Projekts das Erreichen der Leistungszahl COP2, einer Basismessung, die für Kühlanlagen und Wärmepumpen verwendet wird. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein, auf den wir besonders stolz sind“, fügt er hinzu. „Wir sind eines der wenigen Unternehmen, deren Kühltechnologien erfolgreich die COP1 Leistungszahl-Barriere überwunden haben.“
Kälte neu definiert
V-Chiller stellt eine Revolution in der Kühlung dar. Dank der weitgehenden Anpassung der Technologie wird es sich beim Warten auf die Abkühlung von Lebensmitteln im Kühlschrank nicht mehr um Stunden, sondern nur noch um Minuten handeln. Infolgedessen werden auch die Lebensmittelabfälle abnehmen, die Kühlkettenlogistik wird effizienter und die Kühlung im Allgemeinen ohne jegliche negative Auswirkungen auf die Umwelt erfolgen. „Vom ersten Tag an verpflichteten wir uns, dafür zu sorgen, dass unsere Technologie vollkommen umweltfreundlich sein wird – dies war nicht verhandelbar“, schließt Amir. „Obwohl diese Entscheidung die Entwicklung des V-Chillers nicht immer einfach gestaltet hat, haben wir am Ende unser Versprechen gehalten.“ Das Unternehmen führt derzeit ein Pilotprojekt mit einem großen Getränkehersteller durch. Dieses soll bewerten, inwieweit der Einsatz von Schnellkühltechnologie in der Branche für Erfrischungsgetränke machbar ist. Im Erfolgsfall könnten die großen, ständig laufenden Kühler, die in Supermärkten verwendet werden, bald durch eine V-Chiller-basierte Lösung ersetzt werden, die Getränke auf Abruf und am Verkaufspunkt kühlt.
Schlüsselbegriffe
V-Chiller, Kühlung, Kältetechnik, Vakuumkühlung, Kompressionskältemaschine, globale Erwärmung, Kühlkettenlogistik