Tragbares Frühwarnsystem für Rückenprobleme
Personen in handwerklicher Tätigkeit führen Arbeiten aus, die letztendlich zu Verletzungen führen können. Anstatt nach einer Verletzung mit den gesundheitlichen und finanziellen Kosten umzugehen, wäre eine Methode zur Prävention von vornherein für alle Beteiligten besser. Das Projekt Manuback, geführt von Dynaback, einem bulgarischen Unternehmen, das sich auf tragbare Technologie spezialisiert, arbeitet an einem intelligenten Kleidungsstück, das helfen könnte. Bei dem Kleidungsstück wurden Trägheitssensoren in den Stoff eingearbeitet, die über die Cloud mit einem Netzwerk verbunden sind. Durch die Beobachtung der Haltung der Arbeitskraft kann es sowohl diese als auch die Führungskraft vor potenziell gefährlichen Bewegungsabläufen warnen. „Das Ziel von Dynaback ist es, schlechte Wirbelsäulenbewegungen zu erkennen und zu vermindern, früh vor Rückenproblemen zu warnen sowie gesunde Bewegungsabläufe zu fördern. Es wurde speziell an die Bedürfnisse des Arbeits- und Sicherheitsmarktes angepasst“, erklärt Gergana Valcheva, Projektmanagerin bei Dynaback. Das Produkt wurde bereits bei einem bedeutenden Hersteller, Nestlé Bulgarien, getestet. „Für das Team von Dynaback war es eine enorme Chance, einen Testlauf mit einem internationalen Unternehmen wie Nestlé durchzuführen. Dadurch konnten wir unsere Bewegungsdatenbank aufbauen und mit Ergebnissen direkt aus dem Testfeld arbeiten“, sagt Valcheva.
Intelligente Kleidung
Dynaback ist ein T-Shirt, in dem eine Reihe an Trägheitssensoren entlang der Wirbelsäule und Arme integriert sind. Die Sensoren sind mit einem Elektrochip und einer Batterie verbunden. Das elastische Material ermöglicht größere Bewegungsfreiheit, die am Arbeitsplatz wichtig ist. Das Gerät lädt sich über Nacht auf und die Daten werden an den Dynaback-Server übertragen. Die Daten werden analysiert und mit einer vorhandenen Datenbank auf der Grundlage ergonomischer Regeln verglichen. „Die Sensoren benachrichtigen die Nutzerin oder den Nutzer durch sanfte Vibration, wenn sie eine Bewegung ausführen, die nach ergonomischen Standards schlecht für die Wirbelsäule oder den Rumpf ist“, fügt Valcheva hinzu. Solche Bewegungen könnten Überdrehen, Überdehnen oder ein krummer Rücken sein.
Datenanalyse
Die von den Sensoren erhobenen Daten werden zur langfristigen Verarbeitung auf Servern gespeichert. Dadurch erhalten Tragende eine Gesamtanalyse ihrer Bewegungen und Haltung. „Die Datenanalysen werden auch im Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsmanagement, in medizinischen Teams sowie in der Betriebsführung helfen, die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kontrollieren und Arbeitsprozesse zu verbessern“, merkt sie an.
Prototyp in Fertigung
Dynaback arbeitet derzeit am letzten Prototypen. Seit den Testläufen arbeitet die Firma bereits mit zwei großen internationalen Unternehmen zusammen. Durch die Finanzmittel der EU konnte Dynaback die technische Machbarkeit des Produkts erreichen und den vorhandenen Prototypen weiter ausbauen. „Durch die Erfahrung mit Nestlé Bulgarien haben wir die richtige Fachkraft für Ergonomie kennengelernt, um uns bei der Auswertung der Testergebnisse zu helfen und unser Produkt weiter voranzubringen“, sagt Valcheva. Das Team arbeitet derzeit auf die Fertigstellung des Produkts und einen ersten Vertrag mit potenzieller Kundschaft hin. Danach wird es das Ziel sein, das Produkt zu fertigen und auf dem Markt zu etablieren. Sabri Mahdaoui, Gründer von Dynaback, fügt abschließend hinzu: „Wir sehen das Potenzial unseres Produktes in vielen Bereichen über den Arbeits- und Sicherheitsmarkt hinaus. Wir wollen Menschen bei der Entwicklung gesünderer Bewegungsabläufe unterstützen. Als Athlet und Tänzer sehe ich täglich Probleme mit der Art, wie Menschen stehen und laufen und wie sich das negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Ich bin überzeugt, dass Dynaback helfen kann.“
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