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Better vision after cataract and refractive surgery with photonics technology

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Simulation der Ergebnisse von Augenoperationen

Bei fast einem Drittel aller Kataraktoperationen bleibt das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück. Um dies zu vermeiden, entwickelte das Projekt BeVision eine bahnbrechende Simulationstechnik, die mögliche Ergebnisse der Augenoperation bereits im Vorfeld aufzeigt.

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Ab einem Alter von 45 Jahren entwickelt sich oft Weitsichtigkeit, sodass Gegenstände in näherer Umgebung schlechter erkannt werden können. Fast die Hälfte der Bevölkerung leidet im Alter an einer Eintrübung der Augenlinse: Katarakt bzw. Grauer Star. Diese getrübte Linse wird jährlich bei Millionen Patientinnen und Patienten in Europa durch ein künstliches Linsenimplantat ersetzt. Doch obwohl hierfür verschiedenste Arten von Intraokularlinsen zur Verfügung stehen, liegen der endgültigen Entscheidung meist nur allgemeine Anhaltspunkte statt patientenspezifische Bedürfnisse zugrunde.

Visueller Simulator zur Prognose von Operationsergebnissen

Das EU-finanzierte Projekt BeVision soll das funktionelle Ergebnis einer refraktiven Chirurgie patientenspezifisch durch ein neuartiges Sehtestverfahren verbessern. „Unser Ziel war es, Betroffenen im Vorfeld das für sie optimale Ergebnis zu demonstrieren, insbesondere, wie der Austausch der Linse das Sehvermögen verbessert“, erklärt Pablo Artal, Projektkoordinator und Geschäftsführer von Voptica. Mit dem VAO-Simulator (Voptica adaptive optics) entwickelte das Projekt erstmals ein Gerät, das modernste optische Verfahren kombiniert, um so das Sehvermögen objektiv und patientenspezifisch zu beurteilen. Es misst Fehlfunktionen des Auges und simuliert verschiedene optische Lösungen, um Augenfehler individuell zu korrigieren, und zudem hochgenau Sichtqualität, Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit zu messen. VAO ermittelt die optischen Eigenschaften des Auges mit einem Wellenfrontsensor und erzeugt mit einer Korrekturvorrichtung in Form eines Flüssigkristall-Lichtmodulators für die ortsaufgelöste Lichtmodulation verschiedene Arten von Linsen. Dabei werden Bilder durch verschiedene optische Linsen betrachtet, während das Sehvermögen beurteilt wird. Um das subjektive Erlebnis weiter zu optimieren, können auch Bedingungen wie Entfernung oder Helligkeit individuell an die unterschiedlichen Alltagssituationen angepasst werden. Vor allem aber reduziert sich der Zeitaufwand für die visuelle Auswertung um fast 40 %.

Leistung und Vorteile des VAO-Simulators

Um die unterschiedlichen Effekte einer Intraokularlinse zu veranschaulichen, sehen sich Patientinnen und Patienten bei einer augenärztlichen Untersuchung bislang Bilder an, wobei jedoch weder individuelle Charakteristika des Auges noch neuronale Reaktionen berücksichtigt werden. Artal erklärt hierzu: „Das Besondere am VAO-Simulator ist, dass die augenärztliche Therapie durch individuelles visuelles Empfinden ergänzt wird, sodass wir einer personalisierten Augenheilkunde einen Schritt näher kommen.“ Weltweit werden VAO-Instrumente bereits in großen Krankenhäusern und Hochschulen genutzt und kamen so Tausenden Betroffenen bei der Beurteilung ihres Sehvermögens und der Veranschaulichung verschiedener Lösungen zugute. „BeVision trug maßgeblich dazu bei, unsere Technologie voranzutreiben und eine optimale Geräteleistung durch entsprechende technische Änderungen zu erzielen“, betont Artal. Nach Validierung des Instruments entwickelten die Partner speziell für den VAO auch eine ganz neue Art von Intraokularlinsen (ArtIOL), um das Sehvermögen für unterschiedliche Entfernungen zu verbessern. Demnächst soll nun ein binokulares VAO-Gerät angefertigt werden, das beide Augen gleichzeitig testet, sowie eine mobile VAO-Version, um die Technologie weiterzuentwickeln.

Schlüsselbegriffe

BeVision, VAO, Vision, Katarakt, Chirurgie, Intraokularlinsen, optisch

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