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Quality certification frameworks for Energy Efficiency services to scale up responsible investment in the building sector

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Qualitätssicherung für erfolgreiche Energieeffizienzdienstleistungen

Der Aufbau von Vertrauen in Energieeffizienzdienstleistungen ist entscheidend, um die Investitionen in nachhaltige Gebäude zu erhöhen. Das QualitEE-Projekt hat Qualitätsbewertungskriterien und Qualitätssicherungsprogramme entwickelt, damit dies gelingt.

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Haben Sie schon einmal von Energieeffizienzdienstleistern gehört? Auf manche Unternehmen, die nach neuen Technologien und Maßnahmen suchen, um ihren Energieverbrauch effizienter zu gestalten, trifft dies definitiv zu. Doch tatsächlich haben die meisten Menschen Schwierigkeiten damit, diesen Dienstleistern zu vertrauen, was zum Teil auf einen Mangel an Informationen zurückzuführen ist. QualitEE (Quality certification frameworks for Energy Efficiency services to scale up responsible investment in the building sector) zielt darauf ab, diese Problematik zu überwinden, indem zuverlässige Instrumente für die Qualitätsbewertung und Beschaffung bereitgestellt werden. Diese bestehen aus Richtlinien für die Qualitätsbewertung und finanzielle Bewertung und aus einem Handbuch für die Beschaffung. „Unser Instrumentarium baut Vertrauen zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern, Lieferanten und Investoren auf. Es bietet Informationen im Zusammenhang mit bewährten Verfahren sowie einen Rahmen, um eine einvernehmliche Definition für qualitativ einwandfreie Dienstleistungen zu etablieren“, sagt Klemens Leutgöb, Koordinator des Projekts und CEO des österreichischen Beratungsunternehmens e7 energy innovation and engineering. Das Instrumentarium kann von der Entwicklung bis zur Beschaffung und Abwicklung von Projekten für die Eigenbewertung genutzt werden. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit Interessengruppen entwickelt und anhand von 28 Pilotprojekten in 11 europäischen Ländern getestet. Bislang haben diese Pilotvorhaben zu jährlichen Einsparungen von 33 GWh an Energie und über 9 200 Tonnen CO2 geführt. In jedem der 11 Länder brachte das Team die Entwicklung nationaler Qualitätssicherungsprogramme auf den Weg. „Wir verwendeten die Qualitätsbewertungskriterien unseres Instrumentariums als Grundlage für diese Programme. In den meisten Fällen befinden sich diese in den frühen Phasen der Implementierung, doch die Weichen sind gestellt, um diese zur Entfaltung zu bringen“, merkt Rodrigo Morell, Verantwortlicher des Projekts für die Qualitätssicherungsprogramme und Geschäftsführer des spanischen Beratungsunternehmens CREARA, an.

Maßgeschneiderte Ansätze

Einer der ersten Sachverhalte, den das Team durch seine Forschung erkannte, ist die Vielfalt, was den Leistungsumfang von Energieeffizienzdienstleistungsprojekten angeht. Die QualitEE-Pilotprojekte mit Investitionen, die von 20 000 Euro für den Austausch von Beleuchtungen bis zu 8,5 Millionen Euro für tiefgreifende Gebäudenachrüstungen reichen, spiegeln diese Realität tendenziell wider. Zudem herrschen unterschiedliche lokale Marktnuancen in den verschiedenen Mitgliedstaaten. Dies hätte laut Leutgöb einen flexiblen Ansatz erforderlich gemacht. „Wir haben Qualitätsbewertungskriterien erarbeitet, die bei der Bewertung von Energieeffizienzdienstleistungen jeder Größe oder jedes Umfangs angewandt oder auf jeden Ansatz gestützt werden können. Sie offenbaren eher, ob sich mit den erfolgskritischen Komponenten für die Entwicklung der Dienstleistung befasst wurde, anstatt auf einen bestimmten Ansatz oder Standardvertrag fokussiert zu sein. Zudem haben wir einen Stammdatensatz für Qualitätsbewertungskriterien auf europäischer Ebene definiert. Dieser schafft einen gemeinsamen Rahmen für nationale Anpassungen, welche die lokalen Marktnuancen berücksichtigen.“ Letztlich musste das Projektteam je nach betreffendem Land andere Institutionalisierungskonzepte für die Qualitätsbewertung finden. Während manche Länder wie Spanien bereits mit Zertifizierungsprogrammen gesättigt waren, sodass eher Verbesserungen bestehender Programme, als neue Programme erforderlich waren, hatten andere Länder keine Programme oder es waren Ergänzungen für bestehende Programme (z. B. Vereinigtes Königreich) erforderlich. Dank Umfragen in 15 europäischen Ländern konnte über das Projekt auch eine umfassende Datenbank zu Energieeffizienzdienstleistungsmärkten angelegt werden, die Energieleistungsverträge und Energieversorgungsverträge abdeckt und unter offizielle Website aufgerufen werden kann. Das Team verglich 2017 und 2019 gewonnene Ergebnisse mit vorherigen Umfragen aus den Jahren 2013 und 2015. Vor allem wurde festgestellt, dass die Energieleistungsverträge ein Wachstum verzeichnen, das Konzept der Energieversorgungsverträge gemeinhin als zu komplex wahrgenommen wird und der Druck zur Senkung der Energiekosten den gesamten Markt antreibt. Die Interessengruppen sind im Allgemeinen sehr zufrieden mit der im Rahmen von QualitEE geleisteten Arbeit. Das Team hofft, dass das Projekt letztlich das Wachstum ankurbelt, indem Verbesserungen in den Bereichen Vertrauen, Information und Normung vorangebracht werden.

Schlüsselbegriffe

QualitEE, Energie Effizienz, Gebäude, Qualitätssicherung, Bewertung, Beschaffung

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