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SELECT for Cities (Standardized, opEn, data-driven, service-oriented user-centric pLatform Enabling large-scale Co-creation, Testing validation of IoE services for Cities)

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Eine webbasierte Plattform für die kollaborative Gestaltung und Entwicklung intelligenterer Dienstleistungen für Städte

Das Internet von Allem hängt unmittelbar mit der Entwicklung intelligenter Städte zusammen, allerdings werden in diesem Bereich aufgrund mehrerer Hindernisse nur langsam Fortschritte erzielt. Eine EU-Initiative hat eine Online-Plattform ins Leben gerufen, die diese Hürden überwinden und Innovationen beschleunigen soll.

Das Internet von Allem (Internet of Everything, IoE) gehört zu den wichtigsten treibenden Kräften der Art und Weise, wie Menschen in städtischen Gebieten leben und wie sie diese verwalten. Dieser neue verbundene Ansatz bindet auch physische Räume und Objekte ein. Er eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, um neue intelligente Dienstleistungen und Unternehmen zu erschaffen, insbesondere in den Bereichen Logistik, Transportwesen, Umwelt, Sicherheit und Wohlbefinden. Allerdings stehen dem Internet von Allem ein Mangel einheitlicher Normen, ein fragmentierter Markt und ein Mangel an Möglichkeiten, systematische Tests durchzuführen und neue Lösungen einzuführen, im Wege. Das EU-finanzierte Projekt SELECT for Cities(öffnet in neuem Fenster) hat eine groß angelegte, stadtweite IoE-Plattform entwickelt, um Zusammenarbeit und offene Innovation zu fördern. Die Plattform ermöglicht eine Zusammenarbeit zwischen Behörden und Städten und die Erprobung von IoE-Dienstleistungen. Sie basiert auf einem offenen, modularen Ansatz und unterstützt cloudbasierte Erprobungen.

Förderung von Innovationen durch neue Ansätze an das öffentliche Beschaffungswesen

Das Team von SELECT for Cities setzte vorkommerzielle Auftragsvergabe ein, um die Innovation sowie Forschung und Entwicklung in Städten anzukurbeln. Dank vorkommerzieller Auftragsvergabe können Städte konkurrenzfähige Forschungs- und Entwicklungsaufträge für neue innovative Lösungen verschiedener Anbieter in einem umkämpften, dreistufigen Verfahren vergeben. „Dabei handelt es sich um eine neue Art der Beschaffung, die sich von herkömmlichen Ansätzen unterscheidet, da sie eine Abfolge dreier umkämpfter Phasen beinhaltet“, erklärt der Projektkoordinator Hugo Gonçalves. Da jede Phase einzeln ausgewertet wird, nimmt die Anzahl der beteiligten Organisationen im gleichen Maße ab, wie die Höhe der Fördermittel zunimmt. Die Phasen reichen von der Gestaltung, über die Entwicklung von Prototypen bis hin zur Erprobung von Lösungen. „Dieser wettbewerbsorientierte Ansatz übt von der Nachfrageseite aus Druck auf die Industrie aus, innovative Lösungen für die Anforderungen des öffentlichen Sektors zu entwickeln, während er der Beschaffungswirtschaft ermöglicht, alternative mögliche Lösungsansätze miteinander zu vergleichen, um die besten Lösungen herauszufiltern, die der Markt bietet.“ Dieses innovative Verfahren vorkommerzieller Auftragsvergabe hat zu Produkten geführt, die den tatsächlichen Anforderungen von Städten entsprechen. In Vorbereitung auf die vorkommerzielle Auftragsvergabe nahmen nach globalen Ausschreibungen zehn Unternehmen bzw. Konsortien an Phase I teil. Sie stellten Berichte zur Lösungsanalyse für ihre potenziellen Plattformlösungen bereit. Fünf dieser Unternehmen bzw. Konsortien rückten in Phase II vor, indem sie Prototypen der Plattform mit offenen Standards entwickelten, um die Stadtdaten zu visualisieren und zu analysieren und so Informationen zu gewinnen, die als Grundlage von zukünftigen Handlungen dienen können. Drei Prototypen erreichten die letzte Phase, in der die innovativen Plattformen in realen Umgebungen in Antwerpen und Helsinki erprobt wurden. „Die entwickelten Lösungen übertrafen die Erwartungen und bewiesen, dass sie nicht nur komplexe technische Normen und Anforderungen erfüllen, sondern auch den Bedürfnissen der Endnutzerseite nachkommen konnten“, stellt Gonçalves fest. Die Lösungen aller drei beauftragten Firmen werden nun in Europa und Südamerika kommerzialisiert. „Das ist ein eindeutiger Beleg der wichtigen Vorteile, die sowohl für Käuferinnen und Käufer in Städten als auch für die beauftragten Firmen mit solchen innovativen Beschaffungsverfahren einhergehen.“

Die Erschaffung groß angelegter Innovationslabore in Städten

Die vorkommerzielle Auftragsvergabe im Rahmen von SELECT for Cities war die weltweit erste ihrer Art, die auf eine IoE-Plattform zur Überbrückung der Silos in den intelligenten Informationssystemen von Städten abzielte. Sie ermöglichte außerdem Drittparteien, innovative Dienstleistungslösungen auf der Grundlage von KI und anderen Basistechnologien zu entwickeln, indem sie sich die intelligente Infrastruktur, die Datenressourcen, die IoT-Sensoren und -Netzwerke sowie -Schnittstellen der Städte zunutze machten. Ein Handbuch(öffnet in neuem Fenster) stellt die Ergebnisse, gewonnenen Erkenntnisse und Materialien dieses Projekts vor, um Städten Inspiration zu bieten und ihnen aufzuzeigen, wie sie von vorkommerzieller Auftragsvergabe profitieren können. „SELECT for Cities unterstützt Städte dabei, auf nachhaltige, integrative und gleichberechtigte Weise zusammenzuarbeiten“, schließt Gonçalves. „Sobald man das Verfahren durchschaut hat, kann die vorkommerzielle Auftragsvergabe als zuverlässiges Instrument in verschiedenen Bereichen eingesetzt und leicht auf andere Anwendungsfälle übertragen werden.“

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