Skip to main content
Eine offizielle Website der Europäischen UnionOffizielle Website der EU
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
LaserTrain

Article Category

Article available in the following languages:

Schmutzbeseitigung von Eisenbahnschienen mithilfe von Laser

Zur Erhöhung der Eisenbahnsicherheit nutzt der LaserTrain Lasertechnologie, um Laub und andere gefährliche Ablagerungen von Eisenbahnschienen zu entfernen.

Fallende Blätter kündigen jedes Jahr den Herbst an. Doch für Züge beginnt damit ein beträchtliches Sicherheitsrisiko. Wenn die Blätter nämlich auf die Gleise fallen, werden diese rutschig und Züge können schlittern, wenn sie zu bremsen versuchen. „Allein im Vereinigten Königreich wachsen mehr als 10 Millionen Bäume in der Nähe von Bahnstrecken. Dies führt dazu, dass Tausende Tonnen Blätter auf die Gleise fallen“, so Ben Medendorp, Leiter der Finanz- und Handelsabteilung bei Laser Precision Solutions(öffnet in neuem Fenster) (LPS). „Wenn man das auf die Hunderttausende Kilometer Eisenbahnstrecken in ganz Europa hochrechnet, kommt man auf ein bedeutendes Risiko.“ LPS, ein Unternehmen aus den Niederlanden, entwickelte eine Methode zur Beseitigung von Laub von den Gleisen in Hochgeschwindigkeit: mit Laser. Dank des EU-finanzierten Projekts LT ist diese innovative Lösung dem Eintritt in den lukrativen europäischen Eisenbahnmarkt jetzt einen Schritt nähergekommen.

Lösung eines jahrhundertealten Problems

Die Lasertechnologie von LaserTrain wird in bestehende Waggons eingebaut oder auf separaten Waggons installiert, wobei beide von Lokomotiven gezogen werden. Während der LaserTrain über die Gleise fährt, verwendet er hochintensive Laserpulse, um die rutschige obere Schicht verdunsten zu lassen. Durch Entfernung dieser Schicht kann ganzjährig ein optimaler Zustand der Reibung erhalten bleiben, was das Risiko mindert, dass Züge rutschen, und die Eisenbahnsicherheit insgesamt erhöht. „Fallendes Laub, Rost, Öl und Abfälle bilden eine rutschige Schicht auf den Gleisen, wodurch sich die Reibungskraft zwischen den Rädern des Zuges und dem Gleis selbst verringert“, erläutert Medendorp. „Durch die Entfernung dieser rutschigen Schicht haben wir ein Problem gelöst, das der Eisenbahnindustrie seit ihren Anfängen in den frühen 1800er Jahren Kopfzerbrechen bereitet.“ Nach Prototypentests der Technologie über einen Zeitraum von zwei Jahren mit Long Island Rail Road(öffnet in neuem Fenster) in New York ist der LaserTrain jetzt 18 Stunden täglich bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h voll einsatzfähig. Im Jahr 2019 demonstrierte der Prototyp für einen Zeitraum von 12 Stunden nach einer Reinigung mit dem LaserTrain eine Verringerung der Gleit- und Schleudervorfälle von 90 % und nach 24 Stunden eine Verringerung von 67 %. „Insgesamt führte das zu einer zweiprozentigen Steigerung der Pünktlichkeit und einer wesentlichen Verbesserung der Sicherheit, während die Wartungsarbeiten reduziert werden konnten“, merkt Medendorp an.

Ein klarer Weg nach Europa

Dank der Unterstützung durch die EU-Finanzmittel hat LPS jetzt einen klaren Weg vor sich, um einen LaserTrain mit noch höherer Geschwindigkeit nach Europa zu bringen – dem weltgrößten Eisenbahnmarkt. „Indem der LaserTrain eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreicht, kann er wirksam eingesetzt werden, um alle europäischen Eisenbahnstrecken zu reinigen“, so Medendorp weiter. „Dieses Projekt verbesserte nicht nur unsere Chancen, unseren ersten Hochgeschwindigkeits-LaserTrain in Europa zu verkaufen. Es verlieh uns auch finanzielle Flexibilität, ein starkes rechtliches Rahmenwerk und ein besseres Verständnis der Rechte des geistigen Eigentums.“ Selbst mit verringerten Eisenbahnbudgets aufgrund der COVID-19-Rezession blicken Medendorp und sein Team weiterhin zuversichtlich auf die Marktfähigkeit des LaserTrain. „Zu unseren wichtigsten Verkaufsargumenten zählt, dass wir nicht nur Sicherheit und Effizienz steigern, sondern auch die Gesamtbetriebskosten der Eisenbahn senken“, so Medendorp. „Mithilfe der Daten aus zwei Jahren Laserreinigung der Gleise in New York haben wir dafür jetzt ausreichend Beweise und diese Daten schätzt die Kundschaft.“ Der LaserTrain wird schon heute von mehreren Eisenbahnbetreibern in Betracht gezogen. Das Unternehmen führt derzeit offizielle Gespräche über den Einsatz eines Ja-/Nein-Prototyps eines LaserTrain mit einer Geschwindigkeit ab 100 km/h. Bei erfolgreichem Abschluss wird dieses Projekt im Herbst 2021 eingeleitet.

Schlüsselbegriffe

LT, LaserTrain, Eisenbahn, Laub, Schienen, Züge, Sicherheit, COVID-19

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich