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PROTECTIVE INNOVATIONS OF NEW EQUIPMENT FOR ENHANCED RIDER SAFETY

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Motorradausrüstung für mehr Sicherheit bei der Fahrt

Die Zahl schwerer und tödlicher Verletzungen bei Motorradunfällen könnte durch den Einsatz verbesserter Schutzausrüstungen und Bordsysteme um bis zu ein Viertel gesenkt werden.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Trotz all der fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen, die in den vergangenen zehn Jahren auf den Markt gekommen sind, ereignen sich jedes Jahr immer noch über 4 000 Todesfälle in Verbindung mit Motorrädern auf Europas Straßen. Hier besteht also eindeutig noch Raum für Verbesserungen – und genau an diesem Punkt setzt das EU-finanzierte Projekt PIONEERS an. „Durch die Verbesserung der persönlichen Schutzausrüstung und der Bordsysteme von Motorrädern können wir die Zahl der Todesfälle und schweren Verletzungen nach Motorradunfällen bis 2025 um 25 % senken“, sagt Enric Soriano, Forscher bei Applus+ IDIADA, einem führenden Unternehmen im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung, das die Koordinierung des Projekts übernommen hat. Um sich einen besseren Einblick in die Art der Motorradunfälle zu verschaffen, führte das Forschungsteam zunächst eine umfassende Studie in verschiedenen europäischen Ländern durch. Laut Soriano führte diese Arbeit zu einigen interessanten Ergebnissen. „Wir haben festgestellt, dass die meisten tödlichen Unfälle entweder mit Motorrollern bei niedriger Geschwindigkeit oder mit Motorrädern bei hoher Geschwindigkeit passieren“, erklärt er. Die Studie untersuchte außerdem, wie sich Unfälle auf die Motorradausrüstung, das Motorrad und die Fahrerin beziehungsweise den Fahrer auswirken. Hierfür wurden auch Helmschäden eingehend untersucht und es wurde ermittelt, welche Körperteile für schwere Verletzungen am meisten anfällig sind.

Verbesserte Schutzausrüstung

Die aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend zusammengeführt und zur Entwicklung neuer Sicherheitslösungen, einschließlich innovativer persönlicher Schutzausrüstung, verwendet. „Unser Hauptziel war es, die Sicherheit von Motorradfahrenden zu verbessern, indem wir ein integriertes Konzept für ihren Schutz entwickelten, mit besonderem Augenmerk auf die von ihnen getragene Ausrüstung“, fügt Soriano hinzu. Im Rahmen des Projekts wurde beispielsweise ein verbesserter Motorradstiefel entwickelt, der den Schutz vor Aufprall und Überdrehung des Knöchels erhöht – zwei sehr häufige Motorradverletzungen. Dies wird durch die Verwendung spezieller stoßabsorbierender Elemente und einer inneren Versteifungsstruktur erreicht, die der in heutigen professionellen Rennstiefeln ähnelt. „Dieser Stiefel bietet der fahrenden Person mehr Schutz. Gleichzeitig weist er ein geringes Gewicht sowie einen praktischen und bequemen Tragekomfort auf – ideal für den täglichen Gebrauch“, bemerkt Soriano. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Projekts war die Entwicklung einer Motorradjacke mit eingebauten Airbags. Die Airbags sind so angeordnet, dass sie sich bei einem Aufprall aufblasen und den Brustkorb der sie tragenden Person schützen. Im Projekt wurde auch an der Verbesserung des Motorradhelms gearbeitet. „Die derzeitigen Normen für Motorradhelme sind so optimiert, dass das Risiko von Schädelbrüchen vermieden wird“, stellt Soriano fest. „Mit unserem Helm gingen wir noch einen Schritt weiter, indem wir ein atmungsaktives Innenfutter hinzugefügt haben, um das Gehirn bei einem Unfall vor Druck zu schützen.“ Zudem wurden Verbesserungen am Motorrad selbst vorgenommen, wie z. B. verstärkte Beinabdeckungen für den maximalen Schutz dieses empfindlichen Körperteils und Seitenairbags für Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Nach der umfassenden Erprobung aller Lösungen konnte bestätigt werden, dass sie den Schutz beim Motorradfahren verbessern.

Einsatzbereit für das Tragen

Soriano zufolge wurden die Sicherheitsausrüstungen und -lösungen des Projekts PIONEERS von der Motorradindustrie bereits weitgehend anerkannt, unter anderem von einigen der führenden Motorrad- und Bekleidungshersteller. „Im nächsten Schritt sollen unsere Ergebnisse vom Prototyp zum marktfähigen Produkt vorangebracht werden, wo sie sich direkt auf die Verbesserung der Motorradsicherheit auswirken werden“, so Soriano abschließend. Das Forschungsteam arbeitet nun an der Weiterentwicklung der Testmethoden, die im Laufe des Projekts erstmals festgelegt wurden und mit denen weitere Sicherheitsverbesserungen überprüft werden können.

Schlüsselbegriffe

PIONEERS, Motorradfahrerin, Motorradfahrer, Motorrad, Motorradunfälle, persönliche Schutzausrüstung, Motorradhelm

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