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Neue immuntherapeutische Werkzeuge zur Krebsbekämpfung

Klinische Studien haben gezeigt, wie gentechnisch veränderte Viren, die sich in Krebszellen replizieren, dafür sorgen, dass Tumore für das Immunsystem des Körpers besser erkennbar werden. Diese Entdeckung könnte den Weg zu wirksameren Behandlungen bereiten und mehr Leben retten.

Immuntherapeutische(öffnet in neuem Fenster) Medikamente helfen dem Immunsystem des Körpers dabei, bestimmte Krebszellen zu finden und anzugreifen, und haben die Behandlungsweise bei Krebserkrankungen damit nachhaltig verändert. Doch für viele Betroffene, die an einer Krebserkrankung mit solidem Tumor im fortgeschrittenen Stadium leiden, gibt es oft keine Möglichkeiten zur wirksamen Langzeitbehandlung mehr. „Allem klinischen Erfolg der Krebsimmuntherapie zum Trotz ist es nach wie vor schwierig, die Behandlungsvorteile auf weitere Patientengruppen auszuweiten“, so Akseli Hemminki, Gründer und Geschäftsführer des Biotechnologieunternehmens TILT Biotherapeutics(öffnet in neuem Fenster) in Finnland.

Gezielte Zerstörung

TILT Biotherapeutics arbeitet bereits seit einigen Jahren an einer Lösung für genau diese Herausforderung. Von besonderem Interesse ist hierbei unter anderem die Entwicklung der sogenannten bewaffneten onkolytischen Viren(öffnet in neuem Fenster). Diese gentechnisch veränderten Viren replizieren sich ausschließlich in Krebszellen. Dadurch verändern sie die Mikroumgebung des Tumors und stellen die Fähigkeit des Immunsystems zur Vernichtung abnormaler Zellen wieder her. Ein vielversprechender Kandidat, der auf diesem Gebiet identifiziert wurde, ist TILT-123. In präklinischen Studien hat sich gezeigt, dass dieser gentechnisch veränderte Virus T-Zellen zum Tumor lockt und selbst auch eine tumorbekämpfende Wirkung hat. „Es war nötig, TILT-123 von der präklinischen in die klinische Entwicklung zu übertragen und einen ersten Konzeptnachweis zu erbringen“, erklärt die Projektkoordinatorin von UNLEASHAD, Aino Kalervo, die zugleich auch Geschäftsleiterin von TILT Biotherapeutics ist. „Das UNLEASHAD-Projekt hatte daher zum Ziel, uns näher an die Phase zu bringen, in der unsere Innovationen durch Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie aus privaten Mitteln finanziert und unterstützt werden könnten.“ In der Praxis umfasste das Projekt mehrere regulatorische Aktivitäten und klinische Studienaktivitäten in Dänemark, Finnland und Frankreich. In die klinischen Phase-I-Studien waren rund 20 Personen mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium eingeschlossen. „Die Phase-I-Pilotversuche mit TILT-123 wurden in metastasierenden Melanomen und anderen soliden Tumoren durchgeführt“, ergänzt Hemminki. „Erste Daten belegen, dass die Behandlung gut vertragen wird, eine biologische Wirkung auf Tumore zeigt und die Wirksamkeit von Immuntherapien möglicherweise steigern könnte. Unserer Ansicht nach sprechen die Ergebnisse sehr stark für die Weiterentwicklung und schließlich die Kommerzialisierung von TILT-123.“

Ein zentrales Gesundheitsthema

Der Erfolg des Projektes ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ziel von TILT Biotherapeutics, sich zu einem führenden Biotechnologieunternehmen zu entwickeln, und trägt dazu bei, die europäische Forschung und Entwicklung in diesem zentralen Gesundheitsbereich voranzutreiben. An allererster Stelle steht dabei das Vorhaben, krebskranken Menschen auch bei soliden Tumoren im Spätstadium bessere Behandlungsoptionen bieten zu können. Dafür werden weiterhin erste Patientendaten zu TILT-123 erfasst und analysiert werden. „Die klinische Entwicklung wird in mehreren Ländern in Europa sowie den USA erfolgen“, merkt Hemminki an. „Des Weiteren werden wir unsere Arbeit an der Produktentwicklung mit unseren Industriepartnern – der Merck-Pfizer-Allianz, Merck MSD und Biotheus – fortsetzen.“ Das Unternehmen bemüht sich derzeit außerdem um die Hochskalierung seiner Produktionskapazitäten und den Abschluss einer weltweiten Lizenzvereinbarung mit einem Pharmazieunternehmen, um die Kommerzialisierung von TILT-123 in den nächsten Jahren in Aussicht zu stellen. „Wir streben an, auf globaler Ebene wettbewerbsfähig zu sein“, so Kalervo. „Dadurch werden wir sowohl hier in Finnland als auch in ganz Europa mehr Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten schaffen können. Das UNLEASHAD-Projekt hat unsere Sichtbarkeit bereits in der frühen Entwicklungsphase deutlich erhöht und uns enorm dabei geholfen, das Potenzial unserer krebsbekämpfenden Innovation vorzustellen.“

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