Wie autonome Drohnen den Feuerwehrleuten helfen
Besser mit Daten ausgestattete Ersteinsatzkräfte bedeuten gleichermaßen, dass die Gemeinschaften besser umsorgt werden. Für die der öffentlichen Sicherheit dienenden Einsatzteams ist es wichtig, auf einfache und unkomplizierte Weise auf Informationen darüber zugreifen zu können, wo Brände ausbrechen, wo sich Überlebende befinden und wie sich der Einsatz im Lauf der Zeit weiterentwickelt. Um Feuerwehrleute und Einsatzkräfte dabei zu unterstützen, die Lage am Notfallort aus der Luft zu visualisieren und zu vermessen sowie sicher und effizient zu reagieren, hat das EU-finanzierte Projekt Fotokite ein sicheres, zuverlässiges und GPS-unabhängiges Instrument entwickelt.
Intelligenter als die übliche Drohne
Einsatzteams der Feuerwehr, des Rettungswesens und Bevölkerungsschutzes haben schon vor Jahren den hohen Wert erkannt, den die Aufklärung aus der Luft für ihre Notfalleinsätze hat. Die meisten Einsatzkräfte verfügen jedoch aufgrund technologischer und sicherheitstechnischer Hindernisse nur sehr begrenzt über Zugang zu diesen wertvollen Informationen. Grund dafür ist, dass frei fliegende Drohnen nur von geschulten Personen gesteuert werden können, dass die Batterien regelmäßig ausgetauscht werden müssen und dass ihre Leistung von schlechtem Wetter beeinträchtigt wird. Daher überrascht es nicht, dass die Einsatzkräfte Lösungen benötigen, die Tag und Nacht, bei jedem Wetter, ohne Ablenkung und Ressourcenentzug von ihrer lebensrettenden Arbeit funktionieren. Fotokite konzentrierte sich auf die Lösung dieser einschränkenden Hauptprobleme. Das Projekt hat Systeme entwickelt, die zu 100 % autonom fliegen, ohne dass sie gesteuert, gestartet und gelandet werden müssen. Dieses Merkmal ist wichtig, da weniger als 1 % aller Ersthelfenden für den Einsatz an Drohnen ausgebildet sind. Zudem sind die Fotokite-Sigma-Systeme derart konzipiert und gebaut, dass sie auch unter widrigen Wetterbedingungen funktionieren, die andere Drohnen zum Landen zwingen. Sie liefern außerdem Daten und Strom über ihr aktives Kabel, wodurch die Datenübertragung und eine kontinuierliche Flugdauer über Stunden und bei Bedarf sogar Tage gesichert sind.
Den letzten Schliff verleihen
Nachdem Fotokite zum zweiten Mal in Folge die EU-Unterstützung für KMU erhalten hatte, stand die Beschleunigung der Entwicklung und Verfügbarkeit seiner Technologie im Mittelpunkt. Dem mit Risikokapital finanzierten Unternehmen, das durch MSA Safety Inc., Swisscanto Invest, Credit Suisse Entrepreneur Capital, Sony Corporation, Qualcomm Ventures und 360 Capital Partners unterstützt wird, gelang es, sein Produkt fertigzustellen. „In früheren Arbeiten hatten wir nachgewiesen, dass die von uns regelmäßig bereitgestellten stetigen und autonomen Informationen aus der Luft den Einsatzkräften bei der Einschätzung der Lage und bei ihren Entscheidungen vor Ort halfen“, erklärt Projektkoordinator Chris McCall. Nun war es Zeit für ein solides marktgerechtes Produkt und die Markteinführung eines fahrzeugmontierten Systems, das mit einem einzigen Knopfdruck für eine Aufklärung der Lage aus der Luft sorgt und diese Informationen in Echtzeit weitergibt.
Innovation zieht Verbündete an
Fakt ist, dass es nicht viele große Unternehmen auf dem Markt gibt, die sich wirklich dafür einsetzen, den Status quo in Frage zu stellen, indem sie digital vernetzte, mit intelligent aufgeklärten Lagebildern ausgestattete Ersthilfeeinsatzkräfte unterstützen. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir die Partnerschaften mit diesen branchenweit Führenden aufgebaut haben, mit denen wir nun gemeinsam Grenzen überwinden und den heldenhaften Menschen bei der Brandbekämpfung und bei Rettungseinsätzen helfen können“, bekennt McCall. Es stellte sich heraus, dass die Lösung auch das Interesse von parallelen Sicherheits-, Infrastruktur- und Handelsmärkten geweckt hat. Bei den aktuellen Initiativen des Teams geht es um die Einbindung weiterer intelligenter Schichten in die Fotokite-Plattform, wobei die Einfachheit des autonomen Flugs und die Echtzeit-Datenübertragung erhalten bleiben. Bei der automatischen Nachverfolgung der Einsatzkräfte während eines mehrstündigen Einsatzes, der Integration biometrischer Daten und der digitalen Rekonstruktion von Schauplätzen aus verschiedenen Blickwinkeln handelt es sich um Bemühungen, welche die einsatzkritische Aufklärung der Lage verbessern werden.
Schlüsselbegriffe
Fotokite, Sicherheit, Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungswesens und des Bevölkerungsschutzes, Ersthilfe, Drohne, unbemanntes Luftfahrzeug, Notfallmaßnahmen, Brandbekämpfung