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Making our Workforce Fit for the Factory of the Future

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Schulungen für die digitale Transformation in Unternehmen unter Mitwirkung Beschäftigter

Die digitale Transformation stellt an die meisten Produktionsbetriebe und Beschäftigten völlig neue Qualifikationsanforderungen. Zur Sicherung der Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten entwickelte FIT4FoF einen Schulungsrahmen, um die Weiterbildung an spezifische Anforderungen des künftigen Arbeitsumfelds anzupassen.

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In der Fertigung treiben digitale Technologien wie das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Cloud-/Edge-Computing, virtuelle Realität und kollaborative robotergestützte Fertigung die intelligente Automatisierung voran. Viele Unternehmen müssen damit nicht nur zügig Prozesse anpassen, sondern den Belegschaften auch entsprechende Schulungen anbieten. Das EU-finanzierte Projekt FIT4FoF entwickelte gemeinsam mit den Beschäftigten einen Schulungsrahmen für den Fertigungssektor. „Die Daten, die wir über Technologietrends der Industrie 4.0 und entsprechende Qualifikationsanforderungen erhoben, bildeten die Grundlage für unser Analysetool für Schulungen. Mit dem Instrument kann ermittelt werden, welche Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien hilfreich sind“, sagt Jacqueline Kehoe, Projektkoordinatorin von der Technischen Universität Münster, dem Projektträger. Hierzu wurden bereits mehrere Forschungsbeiträge veröffentlicht.

Angepasst an die Fabriken der Zukunft

Wie mehrere Umfragen und Berichte zeigen, besteht weltweit erheblicher Schulungsbedarf für Belegschaften. Schätzungen der Unternehmensberatung McKinsey zufolge müssen „75 bis 375 Millionen Menschen möglicherweise die Berufssparte wechseln und hierfür neue Kompetenzen erwerben“. Laut Kehoe „geht Paulo Leitão vom Polytechnischen Institut Bragança davon aus, dass vor 15 Jahren viele der inzwischen stark nachgefragten spezialisierten Fachrichtungen etwa im Bereich Big-Data-Analyse und Cloud-Services im Zuge der Industrie 4.0 noch nicht existierten.“ Über eine Umfrage sowie Sekundärforschung und Workshops mit Branchenvertretern und Hochschulen analysierte FIT4FoF zunächst die die Fertigung am stärksten beeinflussenden technologischen Entwicklungen, um dann die erforderlichen Kompetenzen zu ermitteln. Auf dieser Basis wurde gemeinsam mit Beschäftigten ein Schulungsrahmen erstellt, der eigenen spezifischen Anforderungen gerecht werden kann. Zur Endversion trugen auch wichtige Interessengruppen aus verschiedenen Geschäftsbereichen (z. B. Personal oder Finanzen), ein Arbeitnehmervertreter mit Produktions- und eine pädagogische Fachkraft mit spezifischem technologischen Fachwissen bei. Das Projekt testete den Schulungsrahmen in Pilotversuchen mit Unternehmen unterschiedlicher Größe und aus verschiedenen Branchen: etwa einer Vorfertigungsfabrik für Automobilteile in Spanien, intelligenten Fabriken für Produktion und Fertigung (Italien), Medizintechnik (Irland) sowie Haushaltsgeräte (Rumänien). Jedes Pilotprojekt entwarf mithilfe des Rahmens unternehmensspezifische Schulungen und bewertete folgende Themen: Qualifizierung von Fahrzeugführenden (z. B. hinsichtlich Leistungssteigerung oder Kostensenkung), Ermittlung des optimalen Qualifikationsbedarfs sowie Schulungsdesign und letztlich Durchführung. „Wir vergleichen nun Schulungen dieser Art mit herkömmlichen Methoden, bei denen die Belegschaft nicht beteiligt wird“, fügt Kehoe hinzu. FIT4FoF gründete zudem eine praxisbezogene Gemeinschaft, Community of Practice, für jeden Pilotversuch, um den Austausch zwischen Produktion und Geschäftsleitung zu vereinfachen, damit die Rolle des jeweils anderen besser verstanden wird. „Der Schulungsrahmen ist eine hervorragende Lösung, da alle Beteiligten persönlich oder online zusammenkommen und innerhalb weniger Stunden ein Schulungsprogramm entwerfen können“, so Kehoe. „Durch Einbeziehung der Belegschaft in die Gestaltung konnten die Erwartungen der Unternehmen übertroffen werden. Die Feedbacks zu den Ergebnissen des Schulungsrahmens waren durchaus positiv, und alle Pilotpartner wollen diesen weiterhin nutzen.“

Verantwortung als Kollektiv

Während jüngere Beschäftigte der digitalen Generation bereits als sogenannte Digital Natives aufwachsen, muss der größere Teil der Belegschaft im Umgang mit neuesten Technologien erst noch geschult werden. Kehoe sieht hier die Politik gefordert, das Wissen um die Vorteile der Digitalisierung zu fördern, und Unternehmen sowie Belegschaft stärker in die eigene Kompetenzentwicklung einzubeziehen. Kehoe zufolge könnte dies durch den Austausch von den bestmöglichen Verfahren entsprechenden Schulungsinitiativen der Branche ergänzt werden, insbesondere durch kürzere und modular aufgebaute Versionen. In diesem Sinne wollen die Projektpartner den Schulungsrahmen nun um weitere Fähigkeiten und Konzepte für kompakte Bildungskurse erweitern, sogenannte Microcredentials.

Schlüsselbegriffe

FIT4FoF, Kompetenzen, Fabriken, Unternehmen, Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Edge-Computing, Cloud, Schulung, Roboter, virtuelle Realität, Digitalisierung

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