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Innovation in modelling Placenta for Maternal and Fetal Health

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Forschende der nächsten Generation arbeiten an Verbesserung der Gesundheit von Mutter und Kind

Eine EU-finanzierte Ausbildungsinitiative hat dafür gesorgt, dass Forschende über die erforderlichen Kompetenzen und Kenntnisse verfügen, um ein unbestreitbar wichtiges Organ besser zu verstehen: die Plazenta.

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Diese wird während der Schwangerschaft gebildet, um den Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen und Abfallprodukte abzutransportieren. Sie ist für eine gesunde Schwangerschaft entscheidend. Das EU-finanzierte Projekt iPLACENTA koordinierte die Forschungs- und Ausbildungskooperation für Nachwuchsforschende im Bereich der Gesundheit von Mutter und Kind. Als europäisches Ausbildungsnetzwerk, unterstützt über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen gewährleistete die Initiative die internationale, sektorübergreifende und multidisziplinäre Ausbildung sowie die Karriereentwicklung.

Für umfassendes internationales Fachwissen sorgen

Insgesamt 11 Einrichtungen in acht EU-Ländern beherbergten 16 Nachwuchsforschende aus 11 Ländern, darunter Argentinien, Chile, Indien und die Schweiz. Das Netzwerk umfasste ein Unternehmen, drei klinische Organisationen, sieben akademische Einrichtungen, eine Patientenvertretung, das OpenScience-Projekt und Industriepartner. Die Initiative trug somit zum Ausbau der Forschungskapazitäten und zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie bei. „Die im Rahmen von iPLACENTA durchgeführten Forschungsarbeiten zielten darauf ab, das translationale Fachwissen innerhalb der EU-Gruppen zu stärken und die Nachwuchsforschenden in der translationalen Medizin auszubilden, indem die Organ-Chip-Technologie und die Systemmodellierung mit Innovationen bei der Visualisierung und Bewertung der Plazenta-Gesundheit in der Klinik und in vivo-Modellen kombiniert werden“, erklärt Colin Murdoch, der Projektkoordinator.

Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie ebnet den Weg

iPLACENTA hat die Ausbildung von Nachwuchsforschenden, die sich zuvor nicht mit der Gesundheit von Mutter und Kind befasst hatten, an den Grundsätzen für die innovative Doktorandenausbildung ausgerichtet. „Ihre Ausbildung wurde gestaltet, um sie mit der richtigen Kombination aus forschungsbezogenen und übertragbaren Kompetenzen auszustatten, damit sie sich den aktuellen und künftigen Herausforderungen bezüglich der Gesundheit von Mutter und Kind stellen und ihr Wissen und ihre Ideen bestmöglich in Produkte und Dienstleistungen mit wirtschaftlichem und sozialem Nutzen umsetzen können“, so Murdoch. Die Reisebeschränkungen erforderten kreative Lösungen für den Umfang der Projektaktivitäten. Eine davon war ein virtuelles zweitägiges internationales Symposium in Zusammenarbeit mit der Australian and New Zealand Placental Research Association. Eine weitere war eine Sitzung über Innovation in der Plazentamodellierung auf der Tagung der International Federation of Placenta Associations 2021 in Amsterdam. Neben den akademischen Aspekten, so Murdoch, „bestand ein wichtiger Teil der Ausbildung darin, die Nachwuchsforschenden aus ihrer Komfortzone herauszuholen und sie mit dem Unternehmertum vertraut zu machen.“ Mit Unterstützung des Centre for Entrepreneurship an der koordinierenden Einrichtung Universität Dundee absolvierten die Nachwuchsforschenden daher auch ein fünfwöchiges Online-Schulungsprogramm für unternehmerische Kompetenzen.

Auswirkungen auf Industrie und Gesellschaft

Diese Verknüpfung von akademischer Forschung und industrieller Verwertung, die laut Murdoch „eine der wichtigsten Errungenschaften von iPLACENTA“ war, trug reichlich Früchte. Nachwuchsforschende an der University of Dundee und das Organ-on-a-Chip-Unternehmen MIMETAS haben ein Plazenta-on-a-Chip-Modell entwickelt, das für die Pharmaindustrie besonders attraktiv sein soll. Die Zusammenarbeit mit Moor Instruments hat den Weg für den Einbau einer Miniaturkamera in eine endoskopische Sonde geebnet, die präklinischen Tiermodellen oder endoskopischen Operationen zugutekommt. Das an der Universität Rostock entwickelte NaviCenta bietet der Forschungsgemeinschaft eine plazentaspezifische Krankheitskarte und ein frei zugängliches Plazentamodell. Forschungen an der St. George’s University of London ergaben Veränderungen der Herzstruktur und -funktion während und nach der Schwangerschaft bei Frauen mit hohem Blutdruck. Eine Herzuntersuchung nach der Schwangerschaft könnte ein wichtiger Frühindikator sein, um Frauen mit dem Risiko einer chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankung festzustellen. Eine umfassende Liste von Veröffentlichungen, die sich auf die oben genannten Entwicklungen beziehen, ist auf der Projektwebsite zu finden. iPLACENTA umfasste auch die Teilnahme von Nachwuchsforschenden an Aktivitäten zur Einbindung der Öffentlichkeit. Dazu gehörten „Dance your PhD 2020 Mimetas“, ein Vortrag bei einem Hebammen-Studientag, Schulbesuche und Blogs zu „Wissenschaft entwirrt“.

Schlüsselbegriffe

iPLACENTA, Plazenta, Schwangerschaft, Gesundheit von Mutter und Kind, Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie, Nachwuchsforschende, NaviCenta

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