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Scale-up of our disruptive antibody analytical platform based in flow-induced dispersion analysis (FIDA) to increase efficiency in the research of new antibodies and vaccines

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Neue Ansätze für medikamentös nicht behandelbare Krankheiten

Strömungsinduzierte Dispersionsanalyse (Flow-induced dispersion analysis, FIDA) ist ein Verfahren zur funktionellen Charakterisierung und Quantifizierung von biologischen Molekülen und Nanopartikeln, das den Weg für Therapeutika der nächsten Generation ebnet.

Bei den meisten handelsüblichen Arzneimitteln handelt es sich um niedermolekulare Wirkstoffe(öffnet in neuem Fenster), d. h. synthetisch hergestellte chemische Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht. Seit einigen Jahrzehnten wird nun zunehmend an anderen innovativen Therapeutika für Wirkstoffziele geforscht, die bislang mit Medikamenten nicht behandelbar waren. Dies leitet eine neue Ära ein, die sich Proteine, aus biologischen Molekülen erzeugte Konstrukte sowie Nanopartikel zunutze machen könnte. Allerdings sind Herstellung, Zusammensetzung, Verabreichung und Wirkungsweise dieser innovativen Therapeutika sehr komplex, sodass mit derzeitigen Verfahren kaum oder gar nicht demonstriert werden kann, wie sie sich unter veränderten Bedingungen verhalten oder wie stark ihre Bindung an die jeweilige Zielstruktur ist. Das EU-finanzierte Projekt FIDA(öffnet in neuem Fenster) brachte nun eine bahnbrechende Lösung auf den Markt. Die patentierte Plattform für strömungsinduzierte Dispersionsanalyse (FIDA) erlaubt unter nativen Bedingungen schnelle, direkte und zuverlässige quantitative Messungen und Analysen komplexer Therapeutika der nächsten Generation.

FIDA und direkte Zusammenhänge bei immunologischen Messungen

Die proprietäre FIDA-Technologie erfordert ein sehr geringes Probenvolumen von wenigen Mikrolitern (bis zu 16-mal weniger als mit herkömmlichen Methoden) für validierte, quantitative Datenreihen zu Bindungsaffinität, Aggregation, Konformationsänderungen, Probenintegrität u. a., und zwar schon nach wenigen Minuten. Insgesamt liefert sie zuverlässigere Daten und reduziert Betriebskosten um mehr als 60 %. Laut Brian Sørensen, Geschäftsführer des Projektkoordinators Fida Biosystems(öffnet in neuem Fenster), „ist FIDA die einzige vielseitige Technologie auf dem Markt, die statt Annahmen direkte Zusammenhänge zwischen Messung und Daten zugrundelegt. Die lösungsinterne grundlegende Technologie bietet Ergebnisse, die mit bisherigen indirekten Verfahren nicht möglich sind. Damit besteht erstmals die Möglichkeit, neue Arzneimittel für wichtige, bislang medikamentös nicht behandelbare Krankheiten zu analysieren.“

Optimierung von FIDA: Pilotprojekte bei großen Pharma- und Biotechnologieunternehmen sowie Forschungseinrichtungen

Im Lauf des dreijährigen Projekts analysierte das Team eine breite Palette neuer Wirkstoffdesigns wie therapeutische Exosomen, Membranproteine, Adeno-assoziierte Viren, proteolysehemmende Chimären, molekulare Kleber, Biokondensate, Aptamere und multispezifische monoklonale Antikörper. Neben Hardwareplattform und Softwareinstrumenten konnte die Projektgruppe beeindruckend viele Pilotprojekte mit großen globalen Pharmaunternehmen, führenden Biotechnologiefirmen und internationalen Spitzenforschungseinrichtungen abschließen. „Die mehr als 100 Pilotprojekte waren äußerst nützlich für die Praxisvalidierung der Technologie, sodass wir ein starkes Portfolio von Anwendungen entwickeln konnten, die die größten Hürden bei der Arzneimittelentwicklung ausräumen sollen. All jene, die sich mit der Markterschließung von Forschungsergebnissen befassen, sollten immer auch direkt anwendungsorientiert arbeiten“, ist Sørensen überzeugt. Dieses gemeinsame Interesse von Industrie und Forschung an Tests der FIDA-Technologie auf ihren anspruchsvollen Systemen und ihr positives Feedback zu Ergebnissen und Anwendungsfreundlichkeit gingen über die ursprünglichen Projektziele deutlich hinaus.

Schnellere Durchdringung des FIDA-Marktes und Präsenz

„Durch Integration von Technologieoptimierung und Kommerzialisierung ist das H2020-Programm Der schnelle Weg zur Innovation ein hocheffizientes Vorhaben für die Markteinführung neuer Technologien“, sagt Sørensen. Und FIDA ist der Beleg hierfür – seit Projektstart vertrieb das Unternehmen 37 FIDA-Plattformen, die Hälfte davon seit Januar 2022. Aufgrund der Fortschritte bei der Marktdurchdringung geht Sørensen für das Unternehmen von einer Verdopplung des Umsatzes bis Ende nächsten Jahres aus. Davon profitieren Unternehmen, die die Plattformen nutzen, sowie Erkrankte, für deren bislang nicht behandelbare Krankheiten nun neue Therapien in Aussicht stehen, und schließlich die europäische Wettbewerbsfähigkeit in diesem milliardenschweren Marktsegment.

Schlüsselbegriffe

FIDA, strömungsinduzierte Dispersionsanalyse, Grundprinzipien, Biomoleküle, Nanopartikel, Therapeutika der nächsten Generation, Proteine, medikamentös nicht behandelbar, Antikörper, niedermolekulare Medikamente

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