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Automating professional TV production for sports

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Live-Veranstaltungen in Zukunft ganz anders miterleben

Ein EU-finanziertes Projekt bringt eine komplette Internetfernsehlösung auf den Markt, mit der die Nutzenden mühelos Veranstaltungen aufnehmen, produzieren und übertragen können.

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Rund 95 % aller Sport- und Kulturveranstaltungen schaffen es nie auf unsere Bildschirme. Hauptgrund dafür sind vor allem die hohen Produktionskosten. „In der Welt des Sports bedeutet es einen großen Unterschied, ob eine Liga ausgestrahlt wird oder nicht. Wird sie übertragen, können Sponsorenverträge und Werbetreibende dem Sport Einnahmen verschaffen. Ist dies nicht der Fall, liegt es außerhalb der Möglichkeiten. Es gibt also einen Teufelskreis: Es wird eine niedrige Einschaltquote vorhergesagt, daher wird nicht produziert und schon ist man aus dem Geschäft raus“, erklärt Antonio Rodriguez del Corral, Projektkoordinator und Geschäftsführer bei cinfo, einem spanischen, in der automatischen Produktionstechnologie führenden Unternehmen. Hier nun kam das EU-finanzierte Projekt TiiVii ins Spiel. „Unser Hauptziel lautete, ein neues Geschäftsmodell für den nicht-professionellen Sport anzubieten“, bestätigt Rodriguez del Corral. Das Projekt schlug „tiivii“ vor, eine offene und erschwingliche, vollständig automatisierte professionelle TV-Plattform, mit der jeder Sportverein, jede Liga, jeder Verband eigene anpassbare Fernsehkanäle mit auf Abruf verfügbaren Live-Inhalten erstellen kann. Das Tolle an der Lösung ist, dass sie auch für die automatische und ferngesteuerte Produktion von Bildungs- und Kulturveranstaltungen nutzbar ist. „Damit können die Kosten für die Produktion von Veranstaltungen um 90 % gesenkt werden“, ergänzt Rodriguez del Corral.

Die Vision von der automatisierten professionellen Fernsehproduktion verwirklichen

„Um unsere Gesamtvorstellung zu realisieren, reicht es nicht aus, eine Veranstaltung einfach nur aufzuzeichnen. Eine elementare Produktion, bei der eine einzelne Kamera aufs Langweiligste von einer Seite zur anderen bewegt wird, ist zwar billig, aber sie wird die Zuschauenden nicht fesseln und kein Sponsoring anziehen“, erklärt Rodriguez del Corral. Daher wurde im Rahmen des Projekts darauf hingearbeitet, professionell aussehende Produktionen zu erstellen, die mit optischem Ein- und Auszoomen, Kamerawechsel, Interviews und modernen Grafiken einhergehen. Im Einzelnen kommen bei der Lösung HD-, 4K- und 8K-Kameras zum Einsatz und es können Roboterkameras, Mobiltelefone oder 5G-Rucksackkameras in die Produktionen eingebunden werden. In Bezug auf die 5G-Integration wurde das tiivii-System erfolgreich im Edge-Computing-Bereich der 5G-Netzwerke zweier großer europäischer Telekommunikationsunternehmen eingesetzt. „Außerdem war es unser Ziel, alles automatisch per KI auszuführen. Das ist unser Hauptergebnis: eine KI-Engine, die viele Aufgaben gleichzeitig erledigen kann“, betont Rodriguez del Corral. Heute sind beim Produzieren Menschen am Werke: Da werden echte Kameraleute von einer menschlichen Produktionsleitung koordiniert. „Wir haben also einen KI-Kameramann und eine KI-Produzentin geschaffen, die zusammenarbeiten, um die Arbeit zu erledigen. Außerdem ermöglichen wir es den Menschen, mit diesen KI-Agenten zusammenzuarbeiten, um audiovisuelle Produktionen auf hohem Niveau zu erstellen“, bestätigt Rodriguez del Corral.

Das Produzieren grandios meistern

Das Projekt geht davon aus, dass junge Menschen den Umgang mit dem System erlernen und zusammen mit der KI Meisterschaft im Produzieren erlangen werden. „Unter unserer Kundschaft finden sich manche, deren Zuschauerzahlen von Null auf Tausende gestiegen sind, und wir erwarten, dass in ein paar Jahren Tausende Sportligen audiovisuell vorankommen und auch lokalen Unternehmen dabei helfen werden, sich zu präsentieren“, berichtet Rodriguez del Corral. Dies steht im Einklang mit den Zielen der EU, die Innovation in KMU zu steigern. Innerhalb des Jahres wurden 1 000 Veranstaltungen mithilfe der tiivii-Lösung produziert. „Ab Oktober 2022 werden unter Einsatz dieser Lösung 250 Veranstaltungen monatlich produziert. Mit zunehmenden Verkäufen wird erwartet, dass ab 2023 5 000 Veranstaltungen jährlich erreicht werden, und das mit einer breiten Palette an Kundschaft, von österreichischen Handballvereinen der dritten Liga bis zu den Spitzenteams der spanischen ersten Liga LALIGA“, schließt Rodriguez del Corral.

Schlüsselbegriffe

TiiVii, Sport, KI, Bildungs- und Kulturveranstaltungen, 5G, automatisierte professionelle TV-Plattform, Fernsehproduktion, TV-Produktion

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