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Innovative Neurostimulation als alternative Therapie bei chronischen Schmerzen

Ein System für die minimalinvasive Neurostimulation bietet völlig neue Möglichkeiten bei der Behandlung und im Umgang mit chronischen Schmerzen.

Obwohl meist chirurgisch interveniert wird, wenn es um Krankheit und Schmerz geht, führt fast 1 % aller chirurgischen Eingriffe dazu, dass der Schmerz chronisch wird. „Schmerzmittel hingegen haben meist erhebliche Nebenwirkungen wie Übelkeit oder die Entstehung einer Medikamentenabhängigkeit“, sagt Fergal Ward, Geschäftsführer und Gründer des Unternehmens Capri Medical(öffnet in neuem Fenster). Laut Ward ist Neurostimulation eine alternative Behandlungsoption, die gezielt die Aktivität des Nervensystems moduliert, etwa durch Elektrostimulation. Neurostimulation erfordert jedoch häufig einen invasiven chirurgischen Eingriff, bei dem ein medizinisches Gerät in den Körper eingeführt werden muss. Da dies wiederum das Risiko von Infektionen oder wiederholter Operation erhöht und den Schmerz sogar verstärken kann, ist Neurostimulation die letzte Option. „Erst wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, kommt Neurostimulation in Frage“, erklärt Ward. „Das bedeutet, dass nach der Erstdiagnose chronischer Schmerzen oder anderer neurologischer Erkrankungen meist noch fünf bis sieben Jahre vergehen können.“ Unterstützt durch das EU-finanzierte Projekt CAPRI entwickelte Capri Medical eine neue minimal-invasive Methode der Neurostimulation. „Unser Ziel war, die medizinische Versorgung neu zu denken und den stationären Aufenthalt zu umgehen, indem wir eine effektivere Lösung entwickeln, die Kosten und Risiken reduziert und die Versorgungslage für ärztliche Fachkräfte und Erkrankte entspannt“, ergänzt Ward.

Einmalige Injektion unter örtlicher Betäubung

Obwohl die Entwicklung von Capri Medical ebenfalls ein medizinisches Gerät ist, ist durch den Einsatz von Bioelektronik kein invasiver Eingriff nötig, sondern nur eine minimal-invasive Injektion. „Der größte Unterschied ist, dass lediglich eine einmalige Injektion unter örtlicher Betäubung erfolgt und damit auch kein stationärer Aufenthalt erforderlich ist“, betont Ward. Im Wesentlichen umfasst diese Lösung ein Neurostimulationssystem, das durch einen Einführkatheter implantiert wird, wobei das Risiko von Gewebeschäden wie auch der ärztliche Schulungsaufwand minimal sind. Die Stromversorgung erfolgt über ein tragbares Gerät und die Steuerung über eine App.

Innovative Lösung für erheblichen medizinischen Bedarf

Wie Ward erklärt, stellte das Projekt Capri Medical die Mittel für die Entwicklung der Kerntechnologie des Systems. „Mit der Finanzierung konnten wir Prototypen für Basistechnologien wie Silizium, drahtlose Energieversorgung und Bereitstellungstechnologien entwickeln, um das Risiko für unsere Investoren zu verringern“, sagt Ward. Mit den EU-Finanzmitteln erarbeitete das Unternehmen zudem eine umfassende Markteinführungsstrategie und Analysen für mehrere Märkte. „Obwohl die Erfolgsquote bei der Behandlung mit Neurostimulationsgeräten bei 80 % liegt, sind sie nicht primär für das periphere Nervensystem, sondern das Rückenmark konzipiert, sodass die Wiederholungsrate bei Operationen hoch ist“, erklärt Ward. „Dies verdeutlicht den medizinischen Bedarf sowohl auf ärztlicher Seite als auch bei den Betroffenen, sodass eine neue innovative Lösung gefragt ist.“

Fokus auf Produktentwicklung

Ward zufolge gingen aus CAPRI weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie das EU-finanzierte Projekt TARA sowie neue Investitionsgelegenheiten hervor. Zudem wurden sieben Patentfamilien eingereicht, und weitere Gruppen von Patentanmeldungen sind in Vorbereitung. „Der Schwerpunkt liegt für uns auf der Produktentwicklung und danach auf der Durchführung klinischer Studien und der Produkteinführung“, schließt Ward.

Schlüsselbegriffe

CAPRI, Neurostimulation, chronische Schmerzen, Chirurgie, Krankheit, Schmerz, Schmerzmittel, Elektrostimulation, medizinisches Gerät, Medizinprodukt, neurologische Erkrankungen, Bioelektronik

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