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Disrupting the Restraint Control Systems (RCS) Market: Personalized Restraint Technology for Boosting Human Safety in Vehicles

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Leben retten mit dem ersten personalisierten Rückhaltesystem der Welt

Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts wurde ein System entwickelt, das bei einem Verkehrsunfall jeder Person im Fahrzeug optimale Sicherheit bietet.

Alljährlich verlieren etwa 1,3 Millionen Menschen(öffnet in neuem Fenster) bei Straßenverkehrsunfällen ihr Leben. Millionen weitere erleiden nicht tödlich ausgehende Verletzungen. Immerhin lösen im Falle eines Unfalls passive Sicherheitssysteme Sicherheitsfunktionen wie zum Beispiel Airbags aus. Die heute üblichen passiven Sicherheitssysteme folgen jedoch dem Entwicklungsansatz „wenige Größen für alle“, was bedeutet, dass sie nur für eine kleine Anzahl bestimmter Körperformen optimal funktionieren. An dieser Stelle setzt das EU-finanzierte Projekt SMART-RCS(öffnet in neuem Fenster) an. „Unser Hauptziel lautete, das erste personalisierte Rückhaltesystem der Welt zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Wir wollten die Beschränkungen der bereits vorhandenen Rückhaltesysteme überwinden, indem wir die individuellen Körpermerkmale der Menschen und situativen Faktoren berücksichtigen. Entsprechend diesem Ansatz würde das Verhalten der passiven Sicherheitssysteme eines Fahrzeugs, etwa der Airbags, bei einem Unfall oder in einer kritischen Situation optimiert werden“, erklärt Projektkoordinator Florian Seitner, Geschäftsführer von emotion3D, einem technologieintensiven Unternehmen, das sich auf die berührungslose Analyse von Menschen unter Einsatz von 2D- und 3D-Bildgebungstechnologien spezialisiert hat.

Eine Weltneuheit realisieren

„Das erste personalisierte Rückhaltesystem der Welt konnte von uns mit Erfolg entwickelt werden. Dieses bahnbrechende Produkt steht im Einklang mit der Vision 2030 des Europäischen Programms zur Bewertung von Neufahrzeugen(öffnet in neuem Fenster) (Euro NCAP) in Bezug auf adaptive Rückhaltesysteme und verfügt über das Potenzial, in absehbarer Zeit zum vorgeschriebenen Bauteil für alle Fahrzeuge zu werden. Wir sind stolz darauf, den ersten Schritt zur deutlichen Verbesserung der passiven Sicherheitssysteme unternommen zu haben und einen sinnvollen Beitrag zur Initiative Vision Zero(öffnet in neuem Fenster) zu leisten“, bestätigt Seitner. Das System besteht aus zwei Teilen: dem Modul zur Vermessung des Menschen und dem adaptiven Rückhaltesystem. Das Modul zur Vermessung des Menschen weist zwei Hardwarekomponenten auf: eine 3D-Laufzeitkamera (Time-of-Flight) und eine Verarbeitungseinheit, auf der eine Software zur Analyse des Menschen läuft. Das adaptive Rückhaltesystem berechnet die optimale Airbag-Auslösestrategie für jede mögliche Situation. Anhand der Analyse von Daten der 3D-Laufzeitkamera einschließlich Körperbau, Körperposition und -haltung, Gewicht, Geschlecht, Alter und Sicherheitsgurtinformationen kann das adaptive Rückhaltesystem Parameter wie Auslöseposition und -kraft der Airbags anpassen, um den bestmöglichen Schutz für jede Person im Fahrzeug zu gewährleisten.

Maßgeschneiderte Sicherheit für alle

Der personalisierte Ansatz stellt sicher, dass das System auf die spezifischen Bedürfnisse und Merkmale der verschiedenen Menschen am Steuer bzw. im Auto mitfahrenden Personen einschließlich gefährdeter Gruppen wie Kinder und Frauen eingeht. „Ziel ist, die Schwere und Anzahl der Verletzungen sowie die Zahl der Todesfälle bei Verkehrsunfällen durch einen optimalen, auf die Einzelperson zugeschnittenen Schutz deutlich zu reduzieren“, fügt Seitner hinzu. Seit den Entwicklungsphasen ist das Interesse der Erstausrüstung herstellenden Unternehmen an dem System groß und die Projektpartner haben die resultierende Lösung bereits erfolgreich bei ihnen vor Ort demonstriert. In Hinsicht auf die nächsten Schritte erläutert Seitner abschließend: „Alle Partner arbeiten aktiv an der Kommerzialisierung des Produkts. Zudem werden die Ergebnisse an die für die Regulierung zuständigen Interessengruppen weitergegeben, um die Entwicklung neuer Industrienormen zu unterstützen. Im Bereich Forschung und Entwicklung ist geplant, die Ressourcen zur 3D-Vermessung von Menschen und die Menge der von SMART-RCS für den personalisierten Schutz verwendeten Daten zu verbessern. Wir konzentrieren uns außerdem auf die Weiterentwicklung von Test- und Validierungsverfahren für adaptive Rückhaltesysteme.“

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