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Mentoring for School Improvement

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Kooperationsnetzwerk zwischen europäischen Schulen

Partnerschaftliche Netzwerke und schulisches Mentoring sind wirksame Instrumente für die berufsbegleitende Ausbildung. Ein EU-finanziertes Projekt enthüllte nun deren Potenzial auf gesamtschulischer Ebene.

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Europaweit entwickelten Schulen bereits effiziente Rahmenwerke, die Lernen und Lehre über innovative digitale Plattformen, Methoden und Inhalte unterstützen, und kreative Lehrfachkräfte transformierten in vielfacher Weise die pädagogische Praxis, indem sie solche Technologien im Schulunterricht nutzten. Im großen Maßstab sind digitale Innovationen europaweit aber noch immer eine politische Herausforderung für Bildungsministerien. Das EU-finanzierte Projekt MenSI erforschte neue Ansätze für das Mentoring zwischen Schulen, d. h. die umfassende, aktive Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Einrichtungen in einem bestimmten Bereich, etwa beruflicher Weiterbildung, Überwindung von Isolation oder genereller Verbesserung organisatorischer Abläufe.

Besonderheiten im schulischen Mentoring anerkennen

Das über das Europäische Schulnetz (EUN) koordinierte Projekt MenSI ging davon aus, dass ein solches Mentoring häufig, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg, im Rahmen schulischer Netzwerke erfolgt. Wie erfolgreich das Mentoring ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, etwa, ob die Teilnahme freiwillig oder obligatorisch ist, ob die Anregung hierzu extern (top-down) oder intern (bottom-up) erfolgt oder ob Bildungsbehörden die Bemühungen anerkennen und unterstützen. „Hauptziele sind einerseits ein besseres Verständnis der Funktionsweise bestimmter Top-Down- und Bottom-Up-Ansätze, aber auch Analysen unterschiedlicher Anreize und Boni, die Schulen motivieren, am schulweiten gegenseitigen Lernen teilzunehmen und weiterzuführen“, erklärt Enrique Martin, Projektmanager von MenSI am EUN. Unter Beteiligung von Bildungsministerien aus sechs Ländern (Belgien-Flandern, Kroatien, Tschechische Republik, Ungarn, Italien, Portugal) richtete MenSI ein Netzwerk von Schul-Clustern aus 24 Mentor-Schulen und 96 Mentee-Schulen ein. Jede Mentor-Schule arbeitete mit vier weniger fortgeschrittenen Schulen zusammen und richtete physische als auch virtuelle Kooperationsbereiche ein, z. B. regionale Zentren, Plattformen für den Online-Austausch, internetbasierte Netzwerke sowie virtuelle praxisorientierte Gemeinschaften. Dass sich viele Mentoring-Aktivitäten aufgrund der COVID-19-Beschränkungen ins Internet verlagerten, zeigte, dass Mentoring für die gesamte Schule am besten in gemischtem Online- und Präsenzunterricht funktioniert. Allen Lehrkräften wurden Ressourcen für Online-Meetings zur Verfügung gestellt, was auch das Gefälle digitaler Kompetenz zwischen Mentor- und Mentee-Schulen verringerte. „Zwar vereinfachte die direkte finanzielle Unterstützung der Mentor-Schulen durch MenSI die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Schul-Cluster, war aber offenbar kein wesentlicher Motivationsfaktor, um Mentoringaktivitäten über das gesamte Projekt aufrechtzuerhalten“, betont Martin. Die wirksamsten Anreize und Boni, die hier bereitgestellt werden konnten, waren: Zeit für die digitale berufliche Weiterbildung, Softwarelizenzen, technische Ausrüstung und andere Ressourcen, Anrechnung individueller Abschlüsse im Bildungssystem sowie Beteiligung von Schulen oder Clustern an Mentoring und beruflicher Weiterentwicklung.

Fortlaufender Transformationsprozess im Bildungswesen

„MenSI hat gezeigt, dass dauerhafte Veränderungen Zeit brauchen. Voraussetzung für eine effektive Mentoring-Praxisgemeinschaft sind daher Zeit, Engagement, gegenseitiges Vertrauen und Offenheit“, erklärt Martin. „Zudem müssen vor allem Schulleitungen und weitere Lehrkräfte einbezogen und motiviert werden, etwa, indem die für das Mentoring aufgewandte Zeit honoriert wird. „Die Ergebnisse von MenSI wurden an alle 34 vom EUN unterstützten Bildungsministerien weitergegeben. Unter Schirmherrschaft des EUN werden die Ergebnisse auch von der unabhängig finanzierten EUN-Initiative Future Classroom Lab genutzt. Schließlich werden Erkenntnisse aus MenSI in das neue Projekt EmpowerED einfließen, das untersucht, inwieweit Schulen in Europa Mentoring und Testumgebungen für europäische Start-up-Unternehmen anbieten können, die Bildungstechnologien entwickeln.

Schlüsselbegriffe

MenSI, Schulen, Bildung, schulisches Mentoring, partnerschaftliches Mentoring, schulweites gegenseitiges Learning, berufliche Entwicklung, kollaborative Vernetzung

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