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Development of new therapeutic treatments targeting cancer stem cells.

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Ein neuer Ansatz zur Bekämpfung von Krebs

Mit Unterstützung der EU hat Leukos Biotech eine Familie von Medikamenten entwickelt und validiert, die Leukämie-Stammzellen differenziert abtöten und dabei gesunde blutbildende Stammzellen schonen.

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Jedes Jahr wird bei fast 18 000 erwachsenen Europäerinnen und Europäern eine akute myeloische Leukämie diagnostiziert, eine Art von Blutkrebs, die bekanntermaßen schwer zu behandeln ist. Tatsächlich sprechen mehr als 60 % der Betroffenen nicht auf herkömmliche Behandlungen wie Chemotherapie an, was den dringenden Bedarf an neuen Wegen zur Behandlung dieser Krankheit unterstreicht. Für Leukos Biotech könnte die Antwort in Stammzellen liegen. „Leukämie-Stammzellen sind eine bestimmte Population von Tumorzellen, die die Krankheit aufrechterhalten und neu initiieren können“, erklärt Ruth Risueño, Mitbegründerin und Chief Scientific Officer von Leukos Biotech. Mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts StemTarget ist Risueño diesen hartnäckigen Zellen auf der Spur. „Die Idee ist die Entwicklung eines neuartigen Ansatzes, der spezifisch Leukämie-Stammzellen vernichtet und gleichzeitig die normale Blutbildung aufrechterhält“, fügt sie hinzu.

Immun gegen die Wirkung von Chemotherapien

Wie Risueño erklärt, ist die akute myeloische Leukämie deshalb so schwer zu behandeln, weil die Leukämie-Stammzellen immun gegen die Wirkung von Chemotherapien sind. „Anstatt sich zu teilen, wie es typischerweise der Fall ist, wenn eine Krebszelle einer Chemotherapie ausgesetzt wird, bleiben Leukämie-Stammzellen im Ruhezustand und haben das Potenzial, ,aufzuwachen‘ und einen Krebsrückfall zu verursachen“, sagt sie. „Sie können sogar dazu führen, dass die Leukämie aggressiver wird oder sich zu einer gegen Krebsmittel resistenten Form entwickelt.“ Das Hauptziel des von den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützten Projekts StemTarget war die Zerstörung dieser Krebsstammzellen.

Eine vielversprechende antineoplastische Wirkung

Um dieses Ziel zu erreichen, führten die Forschenden ein umfassendes In-silico-Screening von bereits für Menschen zugelassenen Medikamenten durch, die Leukämie-Stammzellen auf unterschiedliche Weise abtöten und gleichzeitig gesunde hämatopoetische Stammzellen verschonen können. Sie testeten auch verschiedene Antagonisten von Dopamin- und Serotoninrezeptoren, von denen angenommen wird, dass sie zur akuten myeloischen Leukämie beitragen. Nach drei Jahren Forschung wurde im Rahmen des Projekts eine chemische Familie kleiner Moleküle mit einer vielversprechenden antineoplastischen Wirkung identifiziert.

Hohes Potenzial für die Behandlung von hämatologischen Krebserkrankungen

Auf der Grundlage dieser Moleküle entwickelt und validiert Leukos Biotech neue Medikamente mit hohem Potenzial für die erfolgreiche Behandlung hämatologischer Krebserkrankungen. Die Medikamente sind deshalb so einzigartig, weil sie die Neurotransmitter-Rezeptoren der Leukämie-Stammzellen blockieren. „Es ist uns gelungen, ein neues therapeutisches Ziel, den Serotoninrezeptor, für hämatologischen Krebs zu validieren“, so Risueño abschließend. „Wir haben auch eine neue Familie von Medikamenten identifiziert, die dieses Ziel differenziert blockieren und dadurch Krebszellen eliminieren.“ Das Unternehmen arbeitet weiter an der klinischen Entwicklung dieser Medikamentenfamilie mit dem Ziel, in naher Zukunft mit klinischen Studien zu beginnen.

Schlüsselbegriffe

StemTarget, Leukämie, Stammzellen, Tumor, Krankheit, akute myeloische Leukämie, Krebs, Chemotherapie

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