Flugpläne mit künstlicher Intelligenz bringen Drohnen auf den richtigen Kurs
Unbemannte Luftfahrzeuge – oder Drohnen – bieten wichtige Unterstützung für Rettungsdienste und zahlreiche Wirtschaftszweige. Sie werden zum Beispiel zunehmend zur Unterstützung von Such- und Rettungsaktionen und zur Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt. Landwirtschaftliche Betriebe können sie zur Überwachung von Ernten einsetzen, und Drohnen werden auch zur Inspektion des Zustands von Infrastrukturen wie Brücken und Stromleitungen verwendet. Innovative Anwendungen könnten in Zukunft die Lieferung von Waren und sogar den Personenverkehr umfassen.
Gewährleistung der Sicherheit von Drohnen in der Nähe sensibler Standorte
Da sich immer mehr Drohnen in den Himmel erheben, besteht eine der größten Herausforderungen in der Gewährleistung der Sicherheit, insbesondere in der Nähe sensibler Standorte wie Flughäfen. Wenn ein potenzielles Risiko besteht, sind die Betreiber verpflichtet, eine Specific Operations Risk Assessment (SORA) durchzuführen. „Das SORA ermittelt die Risikostufen eines Flugplans, basierend auf Aspekten wie den Eigenschaften der Drohne, den Bodenbedingungen und dem Luftraum, in dem der Flug stattfindet“, erklärt Marco Ducci, FlightAI –Projektpartner von EuroUSC Italia in Italien. „Die Erstellung dieser Bewertung ist jedoch fachlich anspruchsvoll und zeitaufwändig. Es ist daher notwendig, dieses Genehmigungsverfahren einfacher zu gestalten, um mehr sichere Flüge zu fördern.“
Integration von künstlicher Intelligenz in Online-Bewertungen
Das EU-finanzierte Projekt FlightAI wollte dieses Ziel unterstützen, indem es die Technologie der künstlichen Intelligenz (KI) in einen bestehenden Webdienst zur Durchführung von SORA-Bewertungen namens SAMWISE integrierte. Dieser Webdienst hat das Genehmigungsverfahren zwar vereinfacht, erfordert aber immer noch die manuelle Erfassung großer Mengen von Informationen. Die in FlightAI eingesetzte Technologie der künstlichen Intelligenz wurde in einem früheren EU-finanzierten Projekt namens GOAL-Robots entwickelt. Das FlightAI-Projektteam erkannte, dass diese GOAL-Roboter-Technologie in SAMWISE eingesetzt werden könnte, um die halbautonome Suche nach Flugplanlösungen zu unterstützen und die SORA-Anforderungen effizienter zu erfüllen. „Unser Ziel war es, einen Software-Prototyp mit dem Namen FlightAI zu entwickeln und zu validieren“, sagt FlightAI-Projektkoordinator Gianluca Baldassarre vom Nationalen Forschungsrat in Italien. „Wir wollten auch eine Benutzeroberfläche verfeinern, die Anforderungen wie Start- und Zielpunkte für Flüge, die Verfügbarkeit von Drohnen sowie geografische Merkmale des Gebiets und des zu durchfliegenden Luftraums klar anzeigt.“
Verstärkung der automatisierten Genehmigungsverfahren
Im Rahmen des Projekts FlightAI ist es gelungen, den Prototyp der Software in SAMWISE zu integrieren, sodass Nutzende nicht nur das Genehmigungsverfahren beschleunigen, sondern auch die Flugrouten bei Bedarf automatisch aktualisieren können. Das Projektteam konnte auch den gesamten Online-Service verbessern. „Das bestehende System war nicht schnell genug, um eine Optimierung mithilfe künstlicher Intelligenz zu ermöglichen, also haben wir es aktualisiert“, fügt Baldassarre hinzu. Das integrierte System wurde durch das breite Netzwerk von Interessengruppen des Konsortiums getestet. Die ersten Rückmeldungen der Nutzenden waren positiv und haben dazu beigetragen, die nächsten Schritte zu bestimmen. „Wir müssen jetzt die Neuimplementierung der Webschnittstelle abschließen und den Suchalgorithmus der künstlichen Intelligenz schneller machen“, sagt Baldassarre. „Wir sind derzeit auf der Suche nach weiteren Mitteln zur Unterstützung.“ Dies wird den Weg für eine spätere Kommerzialisierung des Dienstes ebnen und dazu beitragen, dass der europäische Drohnenmarkt gut reguliert und bei der Gewährleistung der Sicherheit auf dem neuesten Stand ist.
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