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Assessing aViation emission Impact on local Air quality at airports: TOwards Regulation

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Ein vielschichtiger Ansatz zu Flugzeugemissionen

Regulierungsbehörden für die Luftfahrt und die öffentliche Gesundheit profitieren von verbesserten Leitlinien für die Messung und Modellierung von Flugzeugemissionen.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität
Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Luftfahrt steht bezüglich der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr an zweiter Stelle und ist zudem eine bedeutender Quelle von Partikelemissionen. An Mobilität werden immer weitreichendere Anforderungen gestellt, sodass alle Aspekte von Flugreisen umfassend geprüft werden müssen, um so negative Auswirkungen zu minimieren. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts AVIATOR wurde eine Reihe von deskriptiven und quantitativen Instrumenten eingesetzt, um mit einem Fokus auf Emissionen eine größere Nachhaltigkeit von Flugreisen zu erreichen.

Primäremissionen genauer erforschen

Über einen mehrstufigen Ansatz wurden bei AVIATOR die Schadstoffemissionen am Triebwerksausgang gemessen. Außerdem wurde untersucht, wir die Schadstoffe in der Abgasfahne sich verbreiten. Die Messkampagnen wurden in drei verschiedenen Szenarien durchgeführt. Als Hauptstandort diente die Testumgebung des Projektträgers, des nationalen Instituts für Luftfahrtechnologie „Esteban Terradas“. Die Messungen auf dem Tragwerk erfolgten auf dem internationalen Flughafen Ciudad Real, die Umgebungsmessungen an drei internationalen Flughäfen (Madrid, Kopenhagen und Zürich). Anhand der Messungen sollten die Auswirkungen ultrafeiner Partikel und gasförmiger Emissionen wie Schwefel- und Stickoxiden bestimmt werden. Die Messungen und die Modellierung sind ein wichtiger Aspekt der Forschung zu den ökologischen Auswirkungen von Emissionen. Mithilfe verschiedener Software wie LASPORT, CEDRE – einer Multiphysik-Plattform – und Technologie für computergestütztes Konstruieren (CAD) konnten die Forschenden mittels präziser Modellierung der Abgasdynamik die mikrophysikalischen und chemischen Prozesse in Echtzeit aufzeichnen. Das AVIATOR-Team wird mit Sicherheit auch über den Projektrahmen hinaus Erfolge verzeichnen. Das Koordinierungsteam berichtet: Die Datensätze der einzelnen AVIATOR-Messkampagnen bilden eine solide Grundlage für weitere Modellierungen der Abgasverteilung von Flugzeugen und der Dynamik ultrafeiner Partikel. Einige davon könnten sich als Goldstandard für die Validierung und Harmonisierung von Modellen etablieren.

Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden

Bessere Beschreibungen und Quantifizierungen von Flugzeugemissionen sind unerlässlich, um bessere Gesundheits- und Umweltrichtlinien aufzustellen. Neben den bedeutenden wissenschaftlichen Erfolgen arbeitete das AVIATOR-Team auch mit mehreren Organisationen, die Verordnungen für den Luftverkehr ausarbeiten und durchsetzen. Die Projektpartner waren Mitglieder im Ausschuss für Umweltschutz in der Luftfahrt (CAEP) der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO). Andere Gesundheits- und Regulierungsbehörden wurden über einen Beirat aktiv am Projekt beteiligt. Zu diesen Behörden gehörten unter anderem das Staatliche Institut für Gesundheitswesen und Umweltschutz (Niederlande), die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) sowie die US-Luftfahrtbehörde (FAA). Der Beirat diente als direkte Verbindung zur Politikgestaltung und gewährleistete die Berücksichtigung verschiedener Themenbereiche. Das Koordinierungsteam erklärt: Durch die starke Beteiligung des Beirats mit Ratschlägen zu neuen Agenden und relevanten Studien konnten wir sicher sein, dass der Schwerpunkt des Projekts stets auf die Bedürfnisse der Interessengruppen ausgerichtet ist. Durch den vielschichtigen Ansatz mit Modellierung, Bewertungen und Messungen entstand im AVIATOR-Projekt ein umfangreicher Datensatz. Die Analyse dieser Daten ist noch lange nicht abgeschlossen; weitere Arbeiten werden zweifellos neue Erkenntnisse bringen. Ergänzend zu anderen Kommunikationskanälen werden die Projektpartner aus der Wissenschaft alle Erkenntnisse und Ergebnisse von AVIATOR auf Konferenzen und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften verbreiten. Das Projektkonsortium steht mit vielen Regulierungsbehörden in Kontakt, sodass die Wirkung des Projekts noch weiter zunehmen wird. Das Projektteam hat die Auswirkungen der Abgase aus der Luftfahrt aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet und so dazu beigetragen, dass Europa ein gesünderer und umweltfreundlicherer Ort zum Leben wird.

Schlüsselbegriffe

AVIATOR, Flugzeugemissionen, Nationales Institut für Luftfahrtechnologie, Regulierungsbehörden, öffentliche Gesundheit, ultrafeine Partikel, LASPORT

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