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Measuring and Modelling Air Pollution Within Vehicles – Implications for daily EXposure and Human Health.

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Messen und verbessern – sauberere Luft für Personen Fahrzeugen

Die Luftverschmutzung ist jedes Jahr für mindestens 4,2 Millionen – und möglicherweise sogar für 8,8 Millionen – vorzeitige Todesfälle verantwortlich.

Luftverschmutzung hat tödliche Auswirkungen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation(öffnet in neuem Fenster) gehen mindestens 4,2 Millionen vorzeitige Todesfälle jährlich, möglicherweise sogar 8,8 Millionen, auf ihr Konto. Noch besorgniserregender ist, dass es fast unmöglich ist, der Luftverschmutzung zu entkommen. Sie kann nicht nur in Ihre Wohnung und Ihr Büro eindringen, sondern auch in Ihr Auto. „Da diese verschmutzte Außenluft gegen die Innenraumluft des Fahrzeugs ausgetauscht wird, können die Personen im Inneren einer erhöhten Belastung durch Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid ausgesetzt sein, die aus den Abgasen anderer Fahrzeuge stammen“, sagt William Bloss, Professor für Atmosphärenwissenschaften an der Universität Birmingham(öffnet in neuem Fenster) im Vereinigten Königreich. Mit Unterstützung im Rahmen des EU-finanzierten Projekts MMAP-VEX-Projekt widmete sich Bloss zusammen mit Vasileios Matthaios, einem Marie-Skłodowska-Curie-Forscher(öffnet in neuem Fenster) und jetzigen Dozenten für Umwelt und öffentliche Gesundheit an der Universität Liverpool(öffnet in neuem Fenster), der Aufgabe, das Ausmaß der Luftverschmutzung in Fahrzeugen zu verstehen und herauszufinden, wie dieses Risiko abgeschwächt werden kann. „Ziel des Projekts war es, die Luftqualität in Fahrzeugkabinen zu erkunden sowie praktische und erschwingliche Maßnahmen zu prüfen, die zur Verringerung der Luftverschmutzung in Gegenwart der Personen im Fahrzeug und somit zur Verbesserung von deren Gesundheit beitragen“, fügt Matthaios hinzu.

Die Vorteile von Aktivkohlefiltern

Projektschwerpunkte waren Stickstoffdioxid (NO2), das in Stadtgebieten vor allem aus dem Dieselverkehr stammt, und Feinstaub. Untersucht wurden die Belastungswerte in einer Reihe von Autos unter realen Fahrbedingungen. Außerdem wurden verschiedene Minderungsmaßnahmen erprobt, so etwa die Verwendung verschiedener Arten von Innenraumfiltern und Luftreinigern. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Autos zwar mit Luftfiltern ausgestattet sind, diese jedoch in erster Linie dazu dienen, Pollen und nicht NO2 und andere giftige Gase zu entfernen. Bei Einsatz eines Aktivkohlefilters wird jedoch auch NO2-Gas beseitigt. Tatsächlich kann ein neuer Aktivkohlefilter die NO2-Konzentration im Fahrzeug um bis zu 93 % senken. Wie alle Filter haben aber auch diese Filter ein Verfallsdatum. Da die Leistung von Aktivkohlefiltern pro Benutzungsmonat um etwa 7,6 % abnimmt, empfehlen die Forschenden, sie alle sechs bis zwölf Monate auszutauschen. „Durch die Wahl der richtigen Belüftungseinstellungen und Innenraumfilter können Fahrende wie auch Mitfahrende ihre NO2-Belastung erheblich reduzieren“, erklärt Bloss. „Noch besser ist, dass diese Kohlefilter problemlos erhältlich und bemerkenswert preiswert sind.“

Für die Luftqualität im Fahrzeug sensibilisieren

Im Rahmen des Projekts MMAP-VEX ist es nicht nur gelungen, einfache und praktische Lösungen zur Reduzierung der von der Luftverschmutzung ausgehenden Risiken für Fahrende und Mitfahrende zu finden, sondern, was vielleicht noch wichtiger ist, das Bewusstsein für die Luftqualität in Fahrzeugen zu schärfen. Neben einer umfangreichen Berichterstattung in den Medien veröffentlichten die Forschenden mehrere Artikel(öffnet in neuem Fenster) in einer renommierten, begutachteten Fachzeitschrift(öffnet in neuem Fenster), und zwei weitere Artikel sind in Arbeit. Im Zuge des Projekts wurde außerdem ein Video(öffnet in neuem Fenster) erstellt, das der breiten Öffentlichkeit zu mehr Verständnis zum Thema Luftqualität in Fahrzeugen und zu Erkenntnissen verhelfen soll, was zu tun ist, um das Risiko zu verringern. „Unsere Arbeit ist die erste Forschungsinitiative, die evidenzbasierte Empfehlungen für Filtermedien im Fahrzeuginnenraum gibt und damit diesen wichtigen, aber oft übersehenen Aspekt der Luftverschmutzung ins Rampenlicht rückt“, fasst Matthaios zusammen. Das Projekt lieferte zwar viele neuartige Erkenntnisse über die Luftqualität und -filterung in Fahrzeugen, aber es gibt noch viel zu tun. So untersuchen Bloss und Matthaios gegenwärtig die Toxizität von Feinstaub und anderen organischen Verbindungen, die sich in Fahrzeuginnenräumen befinden können.

Schlüsselbegriffe

MMAP-VEX, Belüftung, Luftfilter, NO2, Luftverschmutzung, kohlenstoffaktivierte Luftfiltersysteme, Auto, Fahrzeug, Luftqualität

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