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REmote SEnsing techniques for ARCHaeology

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Ein neuer Weg zur Erhaltung des europäischen Kulturerbes

Forschende im EU-finanzierten Projekt RESEARCH setzen verschiedene innovative Technologien ein, darunter Erdbeobachtung, geografische Informationssysteme, Drohnen und Daten, um Behörden dabei zu unterstützen, die vielen gefährdeten Kulturerbestätten in Europa zu schützen.

Das reiche kulturelle Erbe Europas ist gefährdet: Viele wichtige archäologische Stätten sind durch Bodenerosion, Massenbewegungen und eine veränderte Bodennutzung bedroht. Die gute Nachricht ist, dass mittlerweile zahlreiche neue Technologien verfügbar sind. Mit Lösungen wie Erdbeobachtung, geografischen Informationssystemen, unbemannten Luftfahrzeugen und Geophysik kann das kulturelle Erbe besser geschützt werden. Im EU-finanzierten Projekt RESEARCH(öffnet in neuem Fenster) werden die Technologien kombiniert. „Die RESEARCH-Plattform soll ein bezahlbares Mittel sein, mit dem Forschende und Behörden Stätten auf Anzeichen von Verfall kontrollieren, vorbeugende Instandhaltung durchführen, die Restaurierungskosten senken und letztendlich unser kulturelles Erbe für kommende Generationen sichern können“, sagt Fabiana Battistin(öffnet in neuem Fenster), Forscherin zu klassischer Archäologie an der Universität Tuscia(öffnet in neuem Fenster) (Unitus), die als wissenschaftlich-technischer Projektträger fungierte.

Die Risikobewertung automatisieren

Das Projekt wurde über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen(öffnet in neuem Fenster) unterstützt. Das Herzstück bildet eine thematische Plattform mit geografischen Informationssystemen für verschiedene Aufgaben, die mit zahlreichen spezielle entwickelten Plug-in-Funktionen ausgestattet ist. Doch hinter dieser Plattform steht umfassende Forschung. Zunächst haben die Forschenden mit unterschiedlichen Arten Satelliten- und Bodendaten sowie Daten von unbemannten Luftfahrzeugen die Bedrohungsintensität erfasst. Diese Daten wurden dann analysiert und umgewandelt, um eine Karte der verschiedenen Gefahren für eine archäologische Stätte oder ein Objekt zu erstellen. Das Team setzte auch Fernerkundungsdaten aus der Luft und vom Boden ein, darunter mittels Georadar erfasste Daten, um das stehende Bauwerk selbst und auch die archäologischen Merkmale unter der Erde zu erfassen und aufzuzeichnen. „Mit diesen Karten konnten wir nachvollziehen, wie anfällig ein bestimmtes Strukturmerkmal für die einzelnen Gefahren ist“, erklärt Stefano De Angeli(öffnet in neuem Fenster), außerordentlicher Professor für klassische Archäologie an der Unitus und Projektkoordinator von RESEARCH. All diese Funktionen zur Datenverarbeitung und Kartierung wurden dann in die umfassende RESEARCH-Plattform integriert. „Auf dieser Plattform wird die gesamte Risikobewertung automatisiert, mit Karten zu Gefahren, Schwachstellen und Risiken. Regierungsbehörden und andere Interessengruppen können über die Plattform datengestützte Entscheidungen dazu fällen, wie unser kulturelles Erbe bestmöglich geschützt wird“, ergänzt Battistin.

Das kulturelle Erbe mit Erdbeobachtung und Geophysik kontrollieren und schützen

Im RESEARCH-Projekt wurde auch geprüft, wie verschiedene Arten von Erdbeobachtungsdaten, auch Daten aus Europas eigenem Erdbeobachtungsprogramm, Copernicus(öffnet in neuem Fenster), in Kombination mit geophysikalischen Daten verarbeitet werden können, um das kulturelle Erbe zu kontrollieren und zu schützen. Die Forschenden entwickelten zum Beispiel eine Plug-in-Lösung, um die Nachbearbeitung von Georadardaten zu automatisieren und eine vorläufige Gefahreneinschätzung vergrabener archäologischer Bestände zu erstellen. „Das zeigt, dass es möglich ist, unterirdische archäologische Merkmale von Georadardaten mittels geografischer Informationssysteme zu modellieren. Das ebnet den Weg für eine Lösung, mit der vollständige 3D-Modelle dieser Strukturen erstellt werden können“, merkt De Angeli an.

Ein Wandel beim Denkmalschutz

Durch die Experimente mit neuen Technologien und deren Einsatz zur Prüfung und Aufzeichnung verschiedener Risiken stellt das RESEARCH-Projekt einen Wandel im Denkmalschutz dar. „Mit den Instrumenten aus dem Projekt können Behörden archäologische Stätten proaktiv schützen, indem sie laufend kontrolliert werden und eine langfristige Strategie zur Risikominderung eingeführt wird“, kommentiert De Angeli. „Über unsere Arbeit werden Erdbeobachtungsdaten, neben all den neuen Technologien, effizienter zur Kontrolle der wichtigsten Risikofaktoren und zur archäologischen Kartierung und Deutung eingesetzt“, so Battistin abschließend. Die Projektergebnisse könnten auch die Grundlage für bestmögliche Verfahren für den Schutz der archäologischen Landschaften und Stätten dienen, die am anfälligsten für Veränderungen durch den Klimawandel sind.

Schlüsselbegriffe

RESEARCH, kulturelles Erbe, Erdbeobachtung, geografische Informationssysteme, Drohnen, Daten, Archäologie, unbemannte Luftfahrzeuge, Fernerkundung

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