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Reshaping undesired Inflammation in challenged Tissue Homeostasis by Next-Generation regulatory T cell (Treg) Approaches – from Advanced Technology Developments to First-in-Human Trials

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Neue Wege für die Behandlung entzündlicher Krankheiten

Forschende wollen wirksame neue Wege zur Behandlung einer Reihe von immunologisch bedingten entzündlichen Krankheiten schaffen und legen dabei den Schwerpunkt auf Therapien mit regulatorischen T-Zellen der nächsten Generation.

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Die Zahl der Personen, bei denen immunologisch bedingte entzündliche Krankheiten diagnostiziert werden, nimmt zu. „Leider gibt es für Menschen mit Erkrankungen wie Allotransplantation, Autoimmunität und Hyperinflammation keine langfristig heilenden Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Petra Reinke, Forscherin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Reinke bemüht sich mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts RESHAPE, dies zu ändern.

Entwicklung der nächsten Generation von Therapien mit regulatorischen T-Zellen

Das Team des Projekts RESHAPE konzentriert sich auf die Entwicklung von Therapien mit regulatorischen T-Zellen (Treg) der nächsten Generation und hofft, damit die Grenzen der bestehenden Behandlungen zu überwinden. T-Zellen sind Teil des Immunsystems und entwickeln sich im Thymus aus multipotenten Stammzellen im Knochenmark. Tregs sind eine besondere Art von T-Zellen, die die Immunreaktion des Körpers modulieren/ausgleichen kann. „Dieser Ansatz ist vielversprechend, um das Immunsystem bei verschiedenen Krankheiten wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bei denen die derzeitigen Behandlungen versagen“, erklärt Reinke. „Sie könnten daher als Modell für die Entwicklung neuartiger Therapien für andere medizinische Erfordernisse dienen.“

Vier vielversprechende klinische Studien

Mit dem Projekt soll dieses Potenzial genutzt werden, wozu vier einzigartige klinische Studien durchgeführt werden. Bei einer der Studien handelt es sich um eine Bestätigungsstudie mit dem Zellprodukt, das zuvor in der Studie ONE getestet wurde. Die zweite Studie ist wahrscheinlich die erste, in der die Sicherheit und die Wirksamkeit von Tregs im Rahmen einer Nierentransplantation von Verstorbenen untersucht werden. „Dies wäre an sich schon ein Alleinstellungsmerkmal, wirklich herausragend ist jedoch unsere Prüfung der Sicherheit und der Wirksamkeit einer milden T-Zell-Depletion als Mittel zur Förderung der Treg-Transplantation“, so Reinke. Die dritte Studie ist die erste, in der die Sicherheit und die Wirksamkeit eines gentechnisch veränderten Treg-Produkts getestet wird, das gegen ein wichtiges, in vielen Indikationen eingesetztes Immunsuppressivum resistent ist. Die vierte ist eine Studie zur Bewertung der Sicherheit eines experimentellen Zellprodukts, das aus CD8-Tregs erzeugt wurde. Die Teams der klinischen Studien wurden von Fachleuten für zulassungsrechtliche Angelegenheiten und für die Vernetzung mit den Behörden sowie von Fachleuten für Qualitätsgesundheitsanalysen unterstützt, deren Erkenntnisse in das Design der Studien einflossen.

Erweiterte Pipeline von Treg-Produkten der nächsten Generation und andere Ergebnisse

In dem Projekt wurde mit diesen Studien und einer langen Liste anderer Forschungsarbeiten bereits eine Reihe wichtiger Ergebnisse erzielt. Dazu gehört die Erweiterung der Pipeline von Treg-Produktkandidaten der nächsten Generation, die sich durch gezielte Spezifität, erhöhte Stabilität und Arzneimittelresistenz auszeichnen. Das Team entwickelte auch mehrere Standardstrategien für Treg-Produkte, die den Weg für einen besseren Zugang und eine breitere Anwendung in der Zukunft ebnen könnten. Weitere wichtige Ergebnisse sind die Demonstration der hohen Effizienz und Robustheit der virusfreien Genomeditierung, die erfolgreiche Nutzung von präklinischen Testmodellen der nächsten Generation zur Bewertung neuer Treg-Produkte sowie die Qualifizierung und Validierung eines breiten Biomarker-Portfolios für die Therapieüberwachung. Die Forschenden haben außerdem eine Reihe von Patenten für verschiedene im Rahmen des Projekts entwickelte Technologien angemeldet. Damit wird sichergestellt, dass Treg-Produktkandidaten bis zur Marktzulassung entwickelt werden können. „Es gibt zwar noch mehr zu tun, aber wir sind zuversichtlich, dass unsere Forschung die Behandlung entzündlicher Krankheiten neu gestaltet“, so Reinke abschließend. Das Projekt RESHAPE baut auf fast zwei Jahrzehnten Forschung auf, unter anderem auf den EU-finanzierten Projekten RISET, THE ONE STUDY und BIO-DrIM.

Schlüsselbegriffe

RESHAPE, entzündliche Krankheiten, Therapien mit regulatorischen T-Zellen, Treg, T-Zellen, Immunsystem, Stammzellen, klinische Studien, RISET, THE ONE STUDY, BIO-DRIM

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