Eine Treppe zur KI bauen
Die für künstliche Intelligenz auf Abruf vorgesehene Plattform AI-on-Demand (AIoD) als eine Initiative des EU-finanzierten Projekts AI4EUROPE ist eine nachhaltige, digitale Plattform und Experimentierumgebung. Mit der Schaffung offener Forschungskanäle und -mechanismen wird im Zusammenhang mit der Plattform darauf abgezielt, ein europäisches Ökosystem für die Erforschung der künstlichen Intelligenz (KI) zu fördern und gleichzeitig die Auswirkungen der KI zu maximieren. Während das Projektteam mit dem Aufbau der AIoD-Plattform beschäftigt war, stellten die Forschenden jedoch schnell fest, dass es für Nicht-KI-Fachleute schwierig war, diese zu nutzen. „Zu diesem Zeitpunkt besteht die wichtigste Anforderung an die AI-on-Demand-Plattform in der Einführung verbesserter Funktionen, die eine einfache Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen, und zwar den KMU mit niedrigem Technisierungsgrad, ermöglichen“, sagt Michela Milano, Forscherin an der Universität Bologna. Insbesondere sind auf der Plattform einfache Mechanismen erforderlich, die Nutzende mit KI-Instrumenten, Modellen, Datensätzen, Kursen und Unterrichtungen zusammenbringen können. „Was wir brauchen, ist eine ‚Treppe zur KI‘, eine Brücke, die Nutzende mit wenig Technologieerfahrung mit höherwertigen KI-Ressourcen verbindet, die potenziell deren Geschäftstätigkeit verändern können“, fügt Milano hinzu. Diese Verbindung wird über das EU-finanzierte Projekt StairwAI hergestellt.
Mehrsprachiger Chatbot und einzigartige Matchmaking-Funktion
Das von der Universität Bologna koordinierte Projektteam verfolgt das Ziel, die Interaktion von KMU mit der AIoD-Plattform zu fördern. Zu diesem Zweck fügt das Projektteam der Plattform eine neue Diensteschicht hinzu, eine Schicht, die beispielsweise eine mehrsprachige Interaktionsfunktion enthält, die es den Nutzenden ermöglicht, mit der Plattform in der eigenen Sprache zu kommunizieren. „Unser mehrsprachiger Chatbot ist derart programmiert, dass er den Technologie-Reifegrad eines Unternehmens versteht, seine geschäftlichen Anforderungen ermittelt und die verfügbaren KI-Ressourcen findet, die diese Anforderungen erfüllen können“, erläutert Milano. Was letzteres betrifft, so hat das Projektteam eine Matchmaking-Funktion entwickelt, die Nutzende automatisch mit den KI-Instrumenten zusammenbringt, die am besten für die individuellen Geschäftserfordernisse geeignet sind. Die Funktion kann außerdem Empfehlungen für die benötigte Hardware aussprechen und Nutzende mit wichtigen Hardwareanbietern zusammenbringen.
Technologische Schwelle für den KI-Einsatz senken
Obwohl sich die Zusammenarbeit mit den KMU als schwieriger als erwartet erwiesen hat, ist Milano zuversichtlich, dass die neue, im Rahmen des Projekts StairwAI entwickelte Diensteebene dazu beitragen wird, etwaige Vorbehalte der Nutzenden gegenüber der AIoD-Plattform zu überwinden. „Mit dem Schwerpunkt auf Einfachheit und der Senkung der technologischen Schwelle gegenüber dem Einsatz von KI werden unsere Lösungen dazu beitragen, dass europäische KMU dieses leistungsstarke Instrument stärker annehmen und verwenden“, sagt sie. Auch wenn das Projekt an sich nun abgeschlossen ist, arbeitet das StairwAI-Team weiter daran, die Nutzung der erweiterten Plattform zu propagieren. Es konzentriert sich vor allem darauf, wie die Matchmaking-Funktion Industrieverbänden, Hochschulforschungsabteilungen und Personalvermittlungen zugutekommen könnte. „Der Weg von der Erkennung eines Nutzungsproblems bis zur Implementierung der richtigen Lösung ist der heilige Gral der KI“, schließt Milano. „Durch die Identifizierung des Lösungsverfahrens für eine gegebene Problembeschreibung wurde im Zuge des Projekts StairwAI der erste Schritt in diese Richtung unternommen.“
Schlüsselbegriffe
StairwAI, KI, künstliche Intelligenz, AI-on-Demand-Plattform, AIoD, AI4EUROPE, KMU, Chatbot
