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Greek Funerary and Votive Reliefs Reused for Display in the Ancient Mediterranean. A Long-term, Interdisciplinary, and Cross-cultural Approach

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Die Geheimnisse in antiken griechischen Artefakten

Ein innovatives Projekt untersuchte den Fortbestand griechischer Artefakte über ihre klassischen Ursprünge hinaus, um ihre zeitgenössische kulturelle Bedeutung zu unterstreichen.

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Im Rahmen des Projekts REFRAME, das über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützt wurde, wurde die lang anhaltende Wirkung griechischer Grabsteine und Weihgaben über ihre klassischen Ursprünge hinaus beleuchtet. Es befasste sich mit den übersehenen Aspekten ihrer Geschichte – ihrer Verehrung, Wiederverwendung und Verlegung über Jahrhunderte hinweg. In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um die griechisch-römischen Perspektiven und das Interesse an antiken Artefakten zu erforschen, insbesondere im Hinblick auf den Fortbestand von Skulpturen. Allerdings fehlte es bisher an umfassenden Untersuchungen über den Einfluss der griechischen Grabsteine und Weihreliefs in späteren Epochen. Das Projektteam führte eine umfassende Studie über die kontinuierliche Rolle und den Wandel dieser Artefakte durch und betonte die gemeinsame Geschichte, die sie über Zeit und Kulturen hinweg teilen. Durch die Erforschung des gesamten Lebenszyklus dieser Gegenstände, von ihrer ursprünglichen Verwendung bis zu ihrer Präsenz in den Museumssammlungen, wollte REFRAME die Menschen mit einem gemeinsamen Erbe in Verbindung bringen und innovative Museumspraktiken für die Auseinandersetzung mit der Geschichte unterstützen. Projektkoordinatorin Jane Fejfer und Marie Sklodowska-Curie-Stipendiatin Gabriella Cirucci kommentieren: „Viele der griechischen und römischen Artefakte, die wir heute in den Museen sehen, haben komplexe Wege durch Zeit und Raum hinter sich. Anstatt begraben und vergessen zu werden, durchliefen einige von ihnen viele Transformationen, wurden manchmal an andere Orte gebracht und wurden Teil neuer Sammlungen.“

REFRAME: neue Perspektiven aufdecken

Die Initiative hatte vier Hauptziele, die sich alle auf die historische und geografische Wiederverwendung griechischer Grabsteine und religiöser Opfergaben fokussierten. Ziel war es, diese Praktiken durch eine systematische Erhebung, die in eine Online-Datenbank einfließen sollte, umfassend nachzuvollziehen und einen neuen Rahmen für die Untersuchung der Wiederverwendung von Artefakten zu schaffen. Außerdem sollten Einblicke in die griechischen und römischen Ansichten über antike Artefakte gewonnen und Wege für vergleichende Forschungen über verschiedene Zeiten und Kulturen hinweg eröffnet werden. Schließlich sollte eine innovative Strategie für die Museumskommunikation erarbeitet werden, die antikes und modernes Interesse an historischen Relikten verbindet. Dazu dokumentierte REFRAME die physischen und geografischen Veränderungen von Artefakten, entwickelte einen neuen konzeptionellen Rahmen und führte Feldforschung in Museen, Bibliotheken und archäologischen Stätten in Kopenhagen, Rom und Griechenland durch. Zudem wurde eine Forschungsstrategie mit Fallstudien angewandt.

Museen neu denken

Die Wirkung von REFRAME geht aber über die akademische Forschung hinaus. Es schlug innovative Ansätze für die Museumsforschung und -kommunikation vor, um sicherzustellen, dass sich die Öffentlichkeit auf sinnvolle Weise mit dieser Geschichte auseinandersetzen kann. Die Forschenden setzten sich für zugängliche, ansprechende Strategien ein, die die fortwährende Relevanz von Artefakten betonten, von ihren Ursprüngen bis hin zu Museumsausstellungen. Die Initiative unterstrich den Gedanken, dass Geschichte nicht nur etwas für die Geschichtsforschung ist, und ermutigte die Menschen, sich dafür zu interessieren, wie unsere Vergangenheit unser heutiges Leben beeinflusst – ähnlich wie das Projekt der schweizerischen Universität Freiburg namens Locus Ludi. Ihr innovativer Ansatz ermutigte die Museen, Geschichten durch Artefakte zu erzählen und so Besuche in eindringliche, lehrreiche Erfahrungen zu verwandeln, die sie viel ansprechender und informativer gestalten. „Wir haben insbesondere eine praktikable, nachhaltige und reproduzierbare Kommunikationsstrategie für Museen ausgearbeitet, die auch von anderen europäischen Kultureinrichtungen leicht übernommen werden kann“, fügt Cirucci hinzu.

Griechische und römische Artefakte auf den neuesten Stand bringen

Zu den Ergebnissen von REFRAME gehörten der Aufbau eines internationalen wissenschaftlichen Netzwerks und die Einrichtung von Ausstellungen, die Verbindungen zwischen antiken Artefakten und der heutigen Kulturlandschaft herstellten, darunter eine Ausstellungszusammenarbeit mit dem Thorvaldsen-Museum. Die Projektergebnisse bergen das Potenzial, die Forschung in Bereichen außerhalb der griechischen und römischen Antike zu beeinflussen, da die Methoden auf andere historische Epochen und kulturelle Kontexte angewendet werden könnten. Schließlich fördert der Ansatz von REFRAME eine breitere Anerkennung der gemeinsamen Vergangenheit Europas und setzt neue Maßstäbe für Forschung und Museumspraxis, indem er die entscheidende Rolle der Kultureinrichtungen bei der Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses und der Identität hervorhebt.

Schlüsselbegriffe

REFRAME, EU, griechische und römische Artefakte, Artefakte, Museen, Kultureinrichtungen

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