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Creating Organisational Structures for Meaningful science education through Open Schooling for all

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Offene Schule im Sinne der Wissenschaftsbildung revolutionieren

Mit dem Ziel, Wissenschaftsunterricht sinnvoll zu gestalten, haben Forschende untersucht, wie innerhalb schulischer Organisationsstrukturen offener Unterricht für alle gefördert werden kann.

Ein anhaltendes Interesse an Wissenschaft wird den europäischen Bürgerinnen und Bürgern sowie zukünftigen Entwicklungen in Forschung und Technologie zugutekommen. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts COSMOS(öffnet in neuem Fenster) bestand darin, mehr Verbindungen zu lokalen Gemeinschaften zu schaffen, um das Lehren und Lernen auch in Bereiche außerhalb des Klassenzimmers zu verlagern und auf diese Weise zu einer sinnvollen Wissenschaftsbildung beizutragen. Im Rahmen von COSMOS wurde auf das sozialwissenschaftliche forschend-entdeckende Lernen gesetzt. „Sozialwissenschaftliches forschend-entdeckendes Lernen dient als pädagogisches Mittel, das den offenen Unterricht in der Wissenschaftsbildung fördert, wobei die beteiligten Interessengruppen die Lernenden bei der Durchführung persönlich relevanter Recherchen unterstützen“, erklärt Christine Knippels(öffnet in neuem Fenster), Forscherin und Lehrerin für Wissenschaftsbildung an der Universität Utrecht und Koordinatorin des Projekts COSMOS. Konkret zielte die Projektarbeit darauf ab, die Schaffung von praxisorientierten Gemeinschaften (Communities of Practice; CoP) zu unterstützen, die formelle und informelle Bildungsanbieter, lokale Unternehmen, Familien und andere wichtige Interessengruppen einbeziehen. Mithilfe der Behandlung lokaler sozialwissenschaftlicher Probleme (z. B. Verlust der biologischen Vielfalt in einem Schulteich oder einem Naturschutzgebiet vor Ort oder ein neues nachhaltiges Schulgebäude) und der Einbeziehung von Gemeindemitgliedern in den Prozess lernten die Schülerinnen und Schüler die Wissenschaft aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Dazu gehören wissenschaftliche Recherchen, die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Interessengruppen (gesellschaftliche Untersuchung), die eigene Position (persönliche Untersuchung) und die Frage, wie sie in Bezug auf das Problem handeln wollen (Maßnahmen ergreifen). Zusammen bilden diese Initiativen die CoP-Pädagogik des sozialwissenschaftlichen forschend-entdeckende Lernens, die den Kern des Projekts COSMOS bildet. „Unsere Pädagogik stellt eine Verbindung zwischen der Wissenschaft und dem täglichen Leben sowie realen Problemen und Menschen her, die über das Klassenzimmer hinausgehen, in dem Wissenschaft gelehrt wird. Sie kann die Schulen auf den Weg zu mehr Offenheit bringen“, erläutert Knippels.

Enge Zusammenarbeit mit Schulen und lokalen Gemeinschaften

Während der zwei Schuljahre des Projektzeitraums arbeitete das COSMOS-Team eng mit 24 Grundschulen und weiterführenden Schulen in sechs europäischen Ländern zusammen. Das Team förderte einen offenen Unterrichtsprozess, indem die Mitglieder in die CoP-Pädagogik des sozialwissenschaftlichen forschend-entdeckenden Lernens eingeführt wurden. Innerhalb von COSMOS wurden Fortbildungsveranstaltungen und Workshops für Lehrkräfte sowie ein zweitägige Workshop organisiert, bei dem sich alle beteiligten Lehrkräfte in Prag trafen. Die Partner passten diese Weiterbildung an ihren nationalen Kontext und die spezifischen Bedürfnisse der Lehrkräfte an, während mehrere persönliche Co-Design-Sitzungen mit den Lehrkräften durchgeführt wurden. „Wir haben ein Rahmenwerk für eine neue Herangehensweise an den Wissenschaftsbildung entwickelt, wobei das Handeln bei sozialwissenschaftlichen Problemen in den Mittelpunkt des Lernprozesses der Schülerinnen und Schüler gestellt wird“, fügt Knippels hinzu. Die Erkenntnisse aus dem Projekt wurden in einer von Fachleuten begutachteten Zeitschrift veröffentlicht(öffnet in neuem Fenster), wobei ein „Rad der Offenheit“ vorgestellt wurde, das auch als Grundlage für Fokusgruppendiskussionen der COSMOS-Mitglieder zur Verbesserung der Offenheit der Wissenschaftsbildung diente.

Motivation für wissenschaftliches Recherchieren erzeugen

Die Analyse des Teams ergab, dass diese Arbeit über alle Bildungsniveaus und Länder hinweg eine positive, konsistente Wirkung ausübte. Die Lernenden zeigten mehr Interesse an der Wissenschaft, empfanden sie als relevanter und fühlten sich eher in der Lage, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Die Lehrkräfte berichteten außerdem über eine umfangreiche berufliche Weiterentwicklung und fühlten sich zuversichtlich und motiviert, sozialwissenschaftliches forschend-entdeckendes Lernen in den Mittelpunkt ihres Wissenschaftsunterrichts zu stellen. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass mit diesem Ansatz die Schulen dabei unterstützt werden können, sich auf offenere Formen der Wissenschaftsunterrichts zuzubewegen. „COSMOS hat die Einstellung der Schülerinnen und Schüler zur Wissenschaft positiv beeinflusst, das Interesse an wissenschaftlichen Berufen geweckt und die wissenschaftliche Kompetenz und das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gefördert“, merkt Knippels an.

Ein Beitrag zur Zukunft der europäischen Wissenschaftsbildung

Das Team hofft, dass die CoP-Pädagogik des sozialwissenschaftlichen forschend-entdeckenden Lernens europaweit integraler Bestandteil von (wissenschaftlichen) Lehrkräftebildungsprogrammen und Schulpolitiken wird. Mehrere Partner haben die Ideen bereits in ihre Lehrkräftebildungsprogramme aufgenommen und/oder Workshops für pädagogische Fachkräfte angeboten. In allen sechs teilnehmenden Ländern gaben die Schulen an, dass sie diese Bemühungen in den kommenden Jahren fortsetzen werden. „Die Arbeit von COSMOS hat gezeigt, dass Bildungsinnovationen skalierbar sind und gleichzeitig auf lokale Gegebenheiten reagieren können“, berichtet Knippels. „Das Ganze hat einen Welleneffekt ausgelöst: Die am Projekt COSMOS beteiligten Schulen setzen diese Praktiken nicht nur eigenständig fort, sondern sorgen auch dafür, dass sie in die institutionelle Politik und die Lehrpläne eingebettet werden.“

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