Klimaresilienz beginnt mit der Wettervorhersage
Das Klima ändert sich nicht nur, es wird auch extremer. „Von extremen Hitzewellen und Stürmen bis zu starken Niederschlägen, weitreichenden Überschwemmungen und verlängerter Dürre hat der Klimawandel direkte Auswirkungen auf alles von Infrastruktur bis zur Nahrungsmittelerzeugung und sogar Gesundheit und Wohlergehen“, sagt Gabriele Messori, wissenschaftlicher Koordinator an der Universität Uppsala(öffnet in neuem Fenster). Mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts EDIPI(öffnet in neuem Fenster) leitet Messori Arbeiten, um Methoden zur Vorhersage extremer Wetterereignisse zu entwickeln und die Folgen für die Gesellschaft zu quantifizieren.
Lösungen für klimagerechte Entscheidungen
Unterstützt über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen(öffnet in neuem Fenster) kamen im Projekt 14 Promovierende(öffnet in neuem Fenster) aus acht Ländern zusammen, die jeweils an bestimmten Themen arbeiteten. „Die Themen reichten von Klimaforschung bis zu öffentlicher Gesundheit und Mathematik, aber es ging immer um die Anwendung auf Klimaextreme in Europa“, erklärt Messori. Ausgehend von dieser Arbeit wurden neue Erkenntnisse dazu generiert, wie die stärksten zyklonbedingten Winde im Nordatlantik, atmosphärische Flüsse und damit verbundene feuchte und windige Extreme entstehen. Die Forschenden haben auch ermittelt, wie das Risiko hitzebedingter Todesfälle in Europa durch Vorhersagen von Hitzewellen abgeschätzt werden kann, um Frühwarnsysteme zu Gesundheit bei Hitze weiterzuentwickeln. „Unsere Methoden haben viele reale sozioökonomische Implikationen und könnten in der Politik, der Stadtplanung, bei Versicherungen, der Notfallversorgung und im Gesundheitswesen eingesetzt werden, um fundierte und klima-intelligente Entscheidungen zu treffen“, so Messori. Weitere wichtige Ergebnisse sind: die Fähigkeit, Stürme und starke Niederschläge aus außertropischen Wirbelstürmen dem anthropogenen Klimawandel zuzuschreiben; ein fortschrittliches, auswirkungsbasiertes Dürrevorhersagesystem und eine Methode zur Bewertung der potenziellen Auswirkungen eines Sturms auf die Infrastruktur. Die Projektergebnisse wurden über eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten(öffnet in neuem Fenster) verbreitet.
Auf dem Weg zu einem klimaresistenten Europa
Laut Messori sind durch die Projektergebnisse zahlreiche neue Forschungswege aufgekommen. „Mehrere der Projektpartner entwickeln die Vorhersagen der hitzebedingten Mortalität und die Modellierung der Folgen von Wirbelstürmen auf die Infrastruktur gemeinsam weiter“, berichtet er. „Viele der EDIPI-Forschenden nutzen ihre neuen Kompetenzen auch, um eigene Forschungsprojekte zu leiten.“ Messori selbst hat neue Forschungsarbeiten zu den Folgen von Klimaextremen angestoßen – bei der die ganzheitliche und interdisziplinäre Sicht auf Klimaextreme aus EDIPI sicherlich nützlich ist. „Durch die besseren Möglichkeiten, extreme Wetterereignisse vorherzusagen und ihre Folgen für die Gesellschaft abzuschätzen, wird EDIPI und die anschließende Forschung für ein klimaresistentes Europa von großer Bedeutung sein“, schließt Messori.