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Soil Information System for Africa

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„FAIRifizierung“ von Bodenüberwachungsdaten in Afrika

Im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen der Europäischen (EU) und der Afrikanischen Union (AU) zum Thema Ernährungssicherheit sind ein frei zugängliches Bodeninformationssystem, Daten, Methoden und Schulungen entstanden, um die Bodenüberwachung und die nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft zu fördern.

Die Aktivitäten der Menschen verursachten in Afrika südlich der Sahara eine in erheblichem Maße ausgeprägte Bodendegradation, die zum alarmierenden Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität beitrage, heißt es im Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zum weltweiten Zustand der Bodenressourcen(öffnet in neuem Fenster). Zudem schränke die Bodendegradation die Möglichkeiten einer nachhaltigen Intensivierung der Landwirtschaft ein, die dringend erforderlich sei. Der Mangel an Wissen und Informationen stelle ein großes Hindernis bei der Lösung dieser Probleme dar. Vorhandene Bodendaten seien veraltet, aufgrund nicht genormter Erhebungs- und Analyseverfahren weitgehend nicht vergleichbar und schwer zugänglich. Das Team des als Zusammenarbeit zwischen der Europäischen und der Afrikanischen Union konzipierten EU-finanzierten Projekts Soils4Africa(öffnet in neuem Fenster) hat sich diesen Herausforderungen gestellt, und ein frei zugängliches Bodeninformationssystem(öffnet in neuem Fenster) als zentrale Anlaufstelle für Daten, Protokolle, Handbücher und Instrumente erschaffen. Die projekteigenen umfassenden und intensiven Aktivitäten in Richtung Schulungen und Kapazitätsaufbau werden die kontinuierliche Verbesserung der Datenerfassung und -analyse sowie die Nachhaltigkeit des Bodeninformationssystems und seine langfristigen Auswirkungen unterstützen.

Kartierung landwirtschaftlicher Nutzflächen, Bodenprobenanleitung und eine Fülle an Daten

„Im Zuge von Soils4Africa wurden die landwirtschaftlichen Flächen in Afrika anhand von Satellitenbildmaterial kartiert. Mithilfe dieser Daten und unseres robusten Bodenprobenprotokolls, unseres Instruments zur Verwaltung von Untersuchungsdaten sowie unserer genormten Arbeitsanweisungen für Feld und Labor haben wir Bodenproben von landwirtschaftlichen Nutzflächen in 33 afrikanischen Ländern gesammelt und analysiert“, erklärt Projektkoordinatorin Mary Steverink-Mosugu vom Stichting International Soil Reference and Information Centre(öffnet in neuem Fenster) (ISRIC – World Soil Information). Das Bodeninformationssystem wurde mit den generierten Daten gefüllt, darunter ein einzigartiger Datensatz zur afrikaweiten Verbreitung von Pestizidrückständen und Schwermetallen. Zudem bietet das Bodeninformationssystem Links zu weiteren afrikanischen Datensätzen und Plattformen.

Weiterbildung und Kapazitätsaufbau

Das Projekt hatte erhebliche Auswirkungen in Bezug auf das Humankapital, da mithilfe eines umfangreichen und professionell durchgeführten Schulungsprogramms das Fachwissen und der Erfahrungsschatz in der Bodenüberwachung und -bewertung erweitert wurden. Das Bodeninformationssystem beherbergt die projekteigenen Protokolle, technischen Handbücher, Leitlinien und Werkzeuge zur Überwachung und Bewertung der Böden des Kontinents. In Arbeitsablaufhandbüchern und Tutorials wird unter anderem erklärt, wie digitale Bodenkarten entwickelt und spektrale Modellierungen mit Soils4Africa-Daten durchgeführt werden. Darüber hinaus „ist ein Netzwerk aus Bodensachverständigen und nationalen Partnern entstanden, von denen einige zur weiteren Zusammenarbeit bei den Bemühungen um die kontinentweite Entwicklung des Bodeninformationssystems und zur vom ISRIC verwalteten praxisorientierte Gemeinschaft beitragen“, fügt Steverink-Mosugu hinzu.

Gegenwärtige und zukünftige Forschung und Politikentwicklung unterstützen

„Soils4Africa gibt Normen für die Entwicklung des Bodeninformationssystems und den interoperablen Austausch von Bodendaten in ganz Afrika vor. Das Bodeninformationssystem wird die Grundlage des Bodenobservatoriums der Afrikanischen Union (Africa Union Soil Observatory) bilden und die zukünftige Bodenüberwachung auf dem Kontinent unterstützen“, erläutert Steverink-Mosugu. Eine öffentliche Bereitstellung der Daten ist für den 31. Mai 2026 gemäß den FAIR-Prinzipien für auffindbare, zugängliche, interoperable und wiederverwendbare Daten geplant. Die Daten werden von unschätzbarem Wert sein, um Datenlücken zu finden und somit die Überwachung auf nationaler Ebene gezielter zu gestalten. Außerdem werden dadurch bessere Vorhersagen der Bodenbedingungen weltweit möglich, und es wird ein Beitrag zu globalen Bewertungsbemühungen in anderen Bereichen wie etwa Klimawandel und Wassersicherheit geleistet. Zu guter Letzt bietet die Projektarbeit einen hervorragenden Ausgangspunkt für Kommunikations- und Befürwortungsstrategien zur Einbindung der Interessengruppen, um die Ziele des Aktionsplans für Düngemittel und Bodengesundheit in Afrika(öffnet in neuem Fenster) (Africa Fertilizer and Soil Health Action Plan) zu unterstützen. Die Arbeit innerhalb von Soils4Africa und das daraus resultierende Bodeninformationssystem werden aufgrund der verbesserten Qualität und Verfügbarkeit afrikanischer Bodendaten den Landwirtinnen und Landwirten, Agrarunternehmen, Wissenschaftsteams und Verantwortlichen der Politik Hilfestellung bei ihren Bemühungen um eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft und eine größere Ernährungssicherheit auf dem Kontinent leisten.

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