Wasserstoffbetriebene Busse in Ihre Nähe bringen
Bei Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen wird ein Wasserstoff-Brennstoffzellensystem zu Antriebszwecken genutzt. In der Brennstoffzelle wird Sauerstoff von außen mit reinem, an Bord gespeichertem Wasserstoff kombiniert, wodurch eine elektrische Ladung erzeugt wird, die eine Batterie speist, welche das Fahrzeug antreibt. Weltweit sind rund 2 500 Brennstoffzellenbusse im Einsatz, wobei die Zahl in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen hat. Dennoch bestehen weiterhin Hindernisse. Hauptgründe dafür sind vor allem die mangelnde Verfügbarkeit und die hohen Kosten von Wasserstoff. Hier setzt das Projekt JIVE 2(öffnet in neuem Fenster) an. Es steht viel auf dem Spiel: Zahlreiche Studien belegen, dass allgegenwärtige Luftschadstoffe das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen erhöhen können, darunter Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und die Verschlimmerung von Asthma. Mit dem Ersetzen von Dieselbussen durch Brennstoffzellenbusse können diese schädlichen Emissionen erheblich eingedämmt, wenn nicht sogar vollständig eliminiert werden. Eine im Rahmen des Projekts durchgeführte Studie(öffnet in neuem Fenster) ergab, dass mit einer Flotte, die zu 100 % aus grünen Wasserstoff nutzenden Brennstoffzellenbussen besteht, 100 % der Stickoxidemissionen eliminiert werden können und das Treibhauspotenzial um 79 % reduzierbar ist. Die zukünftige Akzeptanz wird maßgeblich von der Eignung der Strecken, nationalen und internationalen Emissionsreduktionszielen sowie Verbesserungen bei den Gesamtbetriebskosten beeinflusst werden. Werden diese Herausforderungen in Bezug auf die Übernahme gemeistert, ist zu erwarten, dass in Zukunft immer größere Flotten eingesetzt werden.
Busanzahl in Europa von wenigen auf Hunderte erhöhen
Das Team von JIVE 2 baut auf der Arbeit des ursprünglichen Projekts JIVE auf, das 2024 endete. Im Zuge von JIVE 2 wurden 160 Busse in elf Städten in sechs Ländern eingesetzt, und bis Ende 2024 hatten die projekteigenen Busse 13,1 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die erzielte Brennstoffwirkungsgrad der Brennstoffzellenbusse lag bei 5,5 bis 9,1 kg/100 km. An den meisten Standorten wurde sogar das Projektziel von weniger als 9 kg/100 km übertroffen. Dank dieses Ergebnisses konnten die Betriebskosten gesenkt und die kontinuierliche Verbesserung der Technologie demonstriert werden. Die Projektpartner stürzten sich kopfüber in die Arbeit: Der Einsatzpartner in Groningen und Emmen (Niederlande) setzte eine hochmoderne Flotte und Infrastruktur ein, die auch nach Projektende weiter unterwegs sein wird. Es ist geplant, alle Dieselbusse durch eine Mischung aus Batterie- und Brennstoffzellenbussen zu ersetzen. Zudem wurden auch Herausforderungen in Erfolge umgewandelt: Im Vereinigten Königreich setzte Brighton & Hove Buses (BHB) ein neuartiges Flüssigwasserstoffspeichersystem ein, um eine Obergrenze bei der die Menge an Wasserstoff zu überwinden, die in ihrem Depot in Crawley vor Ort gespeichert werden durfte. Damit konnten alle 54 Busse in den regulären Betrieb übernommen werden.
Demonstrationsprojektergebnisse in kommerzielle Größenordnungen übertragen
Das Projekt JIVE 2 hat maßgeblich zur Weiterentwicklung des europäischen Sektors der Brennstoffzellenbusse beigetragen, und seine Auswirkungen werden noch weit in der Zukunft spürbar sein. „Ich möchte allen Partnern für ihre Arbeit und ihr Engagement auf diesem gemeinsamen Weg danken. Wir sind der Clean Hydrogen Partnership(öffnet in neuem Fenster) der EU für ihre Unterstützung und Flexibilität außerordentlich dankbar.“ „Die JIVE-Projekte zusammengenommen bildeten einen bedeutenden Meilenstein für den Brennstoffzellenbussektor, wobei die Anzahl der Busse in Europa von einer Handvoll auf Hunderte anstieg. Wir freuen uns darauf, diesen Weg weiterzugehen“, sagt Alex Stewart, beratender Partner im Wasserstoff- und Brennstoffzellenteam von Environmental Resources Management(öffnet in neuem Fenster).