Lösungen für Probleme der Bodenkontamination durch Pestizide
Der intensive Pestizideinsatz in der Vergangenheit hat zwar die landwirtschaftliche Produktion erhöht, aber auch ernste Probleme im Zusammenhang mit der Schädigung der Umwelt mit sich gebracht. Verschiedene in Pestiziden enthaltene chemische Substanzen, die sich im Erdreich ausbreiten oder im Boden gebunden werden, stellen eine Gefahr für die betroffenen Ökosysteme dar. Angesichts dieser Problematik ist es immer wichtiger geworden, zu einem Verständnis für die komplexen Mechanismen zu gelangen, die für die biologische Abbaubarkeit von Pestiziden eine Rolle spielen. Deshalb wurden in diesem Projekt detaillierte Informationen über die Prozesse und die mit ihnen verknüpften Faktoren gesammelt, die für die Ausbreitung von Pestiziden in Böden und die damit verbundenen Umweltauswirkungen maßgeblich sind. Es wurden Experimente mit zwei Herbizidtypen - dem selektiven Herbizid Dichlorophenoxyessigsäure (einem 2,4-D-Mittel) und Simazin, einem Triazinherbizid - durchgeführt, und zwar in Verbindung mit drei verschiedenen synthetischen Systemen, nämlich Tonen, humosen Böden und lehmig-humosen Komplexen. Jedes System war im Hinblick auf seine physikalisch-chemischen und seine biologischen Eigenschaften klar charakterisiert, um die Verhältnisse in real vorhandenen Modellen so genau wie möglich zu approximieren. Sorptions- und Desorptionsstudien lieferten wertvolle Informationen über das Verhalten dieser beiden Herbiziden unter unterschiedlichen Umweltbedingungen. Kennzeichnend für dieses Verhalten sind Mobilitäts- und Bindungsmuster, aber auch andere Faktoren wie z.B. meteorologische Bedingungen, Trockenzyklen und niederschlagsfreie Phasen, die alle zu den Pestizidaktivitäten beitragen. Diese Projektergebnisse dürften nicht nur den verantwortungsvollen und kosteneffizienten Umgang mit Pestiziden unterstützen, sondern auch ein Anstoß zu wirksamen Konzepten für die Dekontamination von pestizidbelasteten Böden sein.