Die Einschätzung von Universitätsbeurteilungen
Um die Dynamik der Bewertungsprozesses verstehen zu können, müssen zahlreiche Faktoren untersucht werden. Einige davon sind der Bewertungsentscheid, Referenzmodelle, Bewertungsziele, Akteure, organisatorische Bedingungen, Kosten, Ergebnisse und Auswirkungen. Untersucht werden im Wesentlichen die Universitätsressourcen, die die Mitarbeiter, die Organisation als Ganzes und den finanziellen Aspekt umfassen. Das Ziel liegt darin, zu verstehen, wie diese am besten genutzt werden können, um maximale Ergebnisse zu erzielen. Da die Universität selbst eine Ressource darstellt, ist eine Analyse ihrer Strukturen notwendig, um bestimmen zu können, ob die gegenwärtigen funktionieren bzw. ob neue Strukturen benötigt werden. Es gibt traditionelle Universitätsstrukturen, die Fakultät, Abteilungen und Forschungszentren einschließen. Zusätzlich dazu gibt es Support-Strukturen wie Bibliotheken und Rechenzentren sowie nichtakademische Strukturen wie administrative und technische Dienste. Im Rahmen des EVALUE-Projekts wurde der Bewertungsprozess in acht Ländern innerhalb der EU verglichen. Dadurch wurden verschiedene Schlüsselergebnisse erzielt. Der Großteil der durchgeführten Bewertungen befassten sich mit den akademischen Strukturen von Unterricht und Forschung, gefolgt von denen der nichtakademischen Strukturen. Es wurden sowohl interne als auch externe Bewertungen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass der Großteil der Bewertungen an Universitäten großer Reichweite durchgeführt wurde. Solche Universitäten beurteilen in der Regel eher ihre akademischen und nichtakademischen als ihre Support-Strukturen. Andererseits neigen berufsorientierte Universitäten wie beispielsweise auf Pädagogik oder angewandte Wissenschaften spezialisierte dazu, eher ihre Support-Strukturen zu bewerten. Die Ergebnisse resultierten in einem Endbericht und in Diskussionen mit Vertretern der Europäischen Rektorenkonferenz. Angesichts dessen wird die Dynamik des Bewertungsprozesses an europäischen Universitäten in Zukunft höchstwahrscheinlich beträchtliche Änderungen erfahren.