Neuronen enthüllen die Geheimnisse eines langen Lebens
Angesichts der ständig steigenden Lebenserwartung wird der Erforschung von altersbedingten Krankheiten auf internationaler Ebene sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Mit dem Alterungsprozess zusammenhängende neuronale Störungen können oftmals zum Gedächtnisverlust und zu einer Vielzahl von anderen Symptomen führen. Deshalb wurde es als besonders notwendig erachtet, die Forschungsanstrengungen auf Möglichkeiten zur Umkehrung von neuronalen Schäden und des Zelltods zu richten. Die Forscher des EU-Projekts fanden heraus, dass Neurosteroide (Steroide, die im Gehirn, im Rückenmark und in den peripheren Nerven erzeugt werden) tatsächlich genutzt werden können, um neuronale altersbedingte Krankheiten zu behandeln. Es wurde eine zweigeteilte Strategie entwickelt, die auf der systemischen Verabreichung von Steroiden bzw. der Simulation der lokalen Neurosteroidsynthese bestand. Letztere umfasst die Aktivierung und Stimulation eines Hauptrezeptormoleküls mit dem Namen Mitochondrium, das in der äußeren Membran von Zellkomponenten zu finden ist. Der als Mitochondrialer Benzodiazepin-Rezeptor (MBR) bekannte Rezeptor unterstützt den Transport des Cholesterols von den äußeren zu den inneren Membranen der Mitochondrien, wobei es sich um einen wichtigen Schritt bei der Neurosteroidsynthese handelt. Die Forscher von INSERM wiesen nach, das MBR-aktivierende Verbindungen Neuronen schützen und altersbedingte Störungen umkehren. Es besteht ein eindeutiges Bedürfnis nach der Erforschung neuartiger effizienter MBR-Liganden, die die Neurosteroidsynthese anregen und einen langfristigen Schutz gewährleisten. Diese aktuelle Forschungsrichtung könnte sich als Ausgangspunkt für derartige Entwicklungen erweisen und in diesem Zusammenhang eine weitere Unterstützung durch den pharmazeutischen Sektor veranlassen.