Die Bewertung der Luftqualität in Madrid
Durch Katalysatoren, Kraftstoffe mit neuer Formel und verbesserte Motorentechnik wurden bereits die Emissionen von gasförmigen Schadstoffen durch Fahrzeuge deutlich reduziert. Trotz dieser Verbesserungen bestehen in der näheren Zukunft noch Probleme beim zeitnahen Erreichen dieser rechtlich verbindlichen Ziele, die von der Europäischen Union für sieben Schadstoffe wie NO2 und PM10 gesetzt wurden. Zu diesem Zweck müssen die örtlichen Behörden diese überwachen, kontrollieren und, falls erforderlich, handeln, um den Grad der Luftverschmutzung zu senken. Mit Blick auf die Überwachung gibt es im gesamten Stadtgebiet von Madrid Messstationen für die Luftqualität. Diese unterstehen der Verwaltung und Kontrolle durch die Abteilung für Umweltqualität im Stadtrat. Forscher an der Technischen Universität Madrid wählten drei Typen bzw. Standorte von Überwachungsstationen - Häuserschlucht, freie Straße und städtischer Untergrund - aus. Neben den Messungen der Luftverschmutzung wurden auch Daten über die Verkehrseigenschaften gesammelt. Meteorologische Parameter, vor allem Windgeschwindigkeit und -richtung, Temperatur, Luftdruck und Niederschläge, wurden ebenfalls aufgezeichnet. Im Zeitraum von 2003 und 2004 wurden die NO2-Grenzwerte vor allem auf dicht befahrenen innerstädtischen Straßen und entlang der Ringstraßen um die Stadt überschritten. Die höchsten mittleren jährlichen PM10-Konzentrationen wurden in dicht befahrenen Verkehrsbereichen wie in Geschäfts- und Wohnvierteln gemessen. Grenzwertüberschreitungen wurden zudem bei den Beobachtungsstationen des Untergrunds festgestellt. Deshalb nahm man an, dass die Partikelmaterie nicht allein von der Verbrennung und von nicht verbrennungsbedingten Quellen an den Fahrzeugen herrührt, sondern auch durch die mechanische Abnutzung der Straßenoberfläche bedingt wird. Generell steht die zeitliche Verschiedenheit der Konzentrationen von Primärschadstoffen wie PM10, CO2 und Stickstoffmonoxid, die vorwiegend durch den Nahverkehr verursacht werden, im Zusammenhang mit der tageszeitabhängigen Veränderung des Verkehrsflusses. Darüber hinaus verursachen geringere Verkehrsdichte sowie bessere Resuspensions- und Dispersionsbedingungen die geringsten Luftschadstoffkonzentrationen während der Sommermonate. Die aus dieser Aktion gewonnenen Datensätze werden das OSCAR-Projekt bei der Entwicklung und Einschätzung eines Bewertungssystems über die Umweltauswirkungen des Straßenverkehrs auf die Luftqualität in den Städten unterstützen. Während weiterer Forschungsarbeiten sollen Modellierungsinstrumente zur Bestimmung geeigneter Optionen zur Reduzierung der Auswirkungen erarbeitet werden.