Mobile Mikro-Roboter für kooperative Such- und Rettungsmissionen
Mobile Roboter können sich als wertvolle Unterstützung für Such- und Rettungsteams erweisen, insbesondere in Umgebungen, die schwer zugänglich oder für Rettungspersonen gefährlich sind. Durch die Bereitstellung wichtiger Informationen für die Bestimmung ihrer Umgebung und Position auch bei schlechter Sicht ist eine verbesserte Koordination und Planung von Notfall- oder Katastropheneinsätzen möglich. Das Steinbeis-Transferzentrum ARS hat einen experimentellen mobilen Mikro-Roboter für Bewegung und intelligente Navigation (MERLIN) entwickelt, der für verschiedenste Aufgaben im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden kann. Der mit On-Board-Sensoren ausgestattete MERLIN kann seine Umgebung vermessen und abbilden sowie seine Position mithilfe fortschrittlicher Navigationsalgorithmen in einem globalen Koordinatensystem darstellen. Neben Berührungs-, Ultraschall und Infrarotsensoren wird mithilfe einer Kamera mit PMD-Technik (Photonic Mixer Device) ein 3-D-Bild erstellt, sodass der Mikro-Roboter Zusammenstöße mit erkannten Hindernissen vermeidet. Zusätzlich zu den fortschrittlichen Navigationsfunktionen bietet die Infrastruktur zur entfernten Diagnose eine schnelle und genaue Fehlererkennung und ermöglicht die Bestimmung der Systembereitschaft an einem Fernsteuerstand auf Grundlage der empfangenen Sensorsignale. Das gesteigerte Vertrauen in die Wartbarkeit des Mikro-Roboters wurde vom PELOTE-Konsortium als wichtiger Punkt für die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter gesehen. Auch wenn das Ziel des PELOTE-Projekts nicht die Entwicklung eines marktreifen Produkts war, hat der anwenderorientierte Prozess zu technischen Errungenschaften geführt, die auf eine Vielzahl von Systemen anwendbar sind. Neben Such- und Rettungseinsätzen können verwandte Techniken auch für Tele-Learning, Tele-Wartung in der Industrie und sogar bei Robotern für die Erforschung fremder Planeten eingesetzt werden.
