Bilden sich Allergien bereits im Mutterleib aus?
Asthma und andere allergische Krankheiten sind generell auf dem Vormarsch, und man nimmt an, dass Umweltfaktoren wie z.B. Verschmutzung hierbei eine Rolle spielen. Das im Rahmen des LIFE QUALITY Programms finanzierte Projekt PLUTOCRACY untersuchte den möglichen Einfluss von Xenobiotika auf das Ungeborene. Das Projekt wurde von Biophysikern der Universität Bristol geleitet und untersuchte Schwangere, die in unterschiedlich stark verschmutzten europäischen Städten leben. Analysiert wurden verschiedene Parameter in Plazentagewebe, Nabelschnurblut und peripheren Blut. Beispielsweise waren die Werte für Immunglobulin E (IgE), einer vom Körper bei allergischen Reaktionen produzierten Substanz, in Rumänien höher als in der Slowakei oder Belgien. Untersucht wurden auch spezielle Proteine, sogenannte Zytokine, die für die Regulierung der Immunantwort verantwortlich sind. Das Konsortium um PLUTOCRACY wies bei slowakischen Müttern wesentlich weniger Zytokine nach als bei belgischen, meist lagen die Werte unter den Nachweisgrenzen der Instrumente. Bei den belgischen Müttern ergaben sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Zytokinkonzentration und Xenobiotika. Statistisch relevante regionale Unterschiede wurden jedoch beobachtet bei im Labor gezüchteten Trophoblastenzellen der Plazenta. Das gleiche traf für oxidative Enzyme in der Plazenta zu. Eine weitere Analyse der Ergebnisse der PLUTOCRACY-Studie wird die dafür verantwortlichen biologischen Mechanismen näher beleuchten.