Punktgenaue Logistik
Eine Möglichkeit, die Umweltverschmutzung, das Lärmniveau und das Verkehrsaufkommen in den europäischen Städten zu verringern, ist es, auf die Hilfe der Logistikplanung in Städten zurückzugreifen. Es gibt viele individuelle Herangehensweisen, durch welche die Auswirkungen des Verkehrs abgemildert werden können: Park-and-Ride, die Abstimmung von Verkehrsampeln und die Förderung von umweltfreundlichen Fahrzeugen. Weniger Aufmerksamkeit wurde bisher einer der größten Quelle der Umweltverschmutzung zuteil: den Lieferfahrzeugen. Obwohl im Bereich der Telematik deutliche Fortschritte zu verzeichnen sind, beispielsweise die Kombination von fahrzeugseitigen Elektroniksystemen und GPS-Systemen, gab es bisher keine konzentrierten Bemühungen, die Masse des Warenverkehrs in urbanen Gebieten einzudämmen. Das Projekt EDRUL ("Ecommerce Enabled Demand Responsive Urban Logistic") zielte darauf ab, Unzulänglichkeiten im Bereich des städtischen Lieferverkehrs zu beheben. Die Forscher des Projekts untersuchten strategische Infrastrukturen wie Annahmeknoten und Distributionspunkte bis hin zu Lieferungen an spezielle Nutzerkategorien wie behinderte Menschen. Im Rahmen des EDRUL-Projekts wurde eine spezielle Einrichtung zur Koordination der Stadtlogistik gegründet, die ein Netzwerk zur Warenlieferung für mehrere Flotten und Spediteure verwaltet. Teil hiervon war eine Dienstleistungsinfrastruktur für die Bereiche Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B). Um die Systeme zu testen und zu validieren wurden drei Orte in Italien, den Niederlanden und Portugal ausgewählt, welche repräsentativ für verschiedene urbane Szenarien in Europa sind. Die Wissenschaftler des EDRUL-Projekts entwickelten zudem eine Methode zur Bewertung der Auswirkungen der neuen Technologien und Dienstleistungen. Das EDRUL-Projekt bewertete den Fall für die bedarfsgesteuerte Warenlieferung unter Einsatz der e-Logistics. Am wichtigsten war vielleicht, dass vom Projekt die Bedingungen bestimmt wurden, unter welchen eine erfolgreiche Implementierung dieser in europäischen urbanen Regionen machbar ist. Eine umfangreiche Weitergabe von Informationen, Aktionen mit lokalen Behörden und Marktanreize für innovative Ansätze der e-Logistics stellen sicher, dass die Errungenschaften des EDRUL-Projekts maximal möglich ausgenutzt werden.
