Satellitensysteme zur Unterstützung von Fahrsicherheitssystemen
Moderne Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance Systems - ADAS) sind beispielsweise Kollisionsschutzsysteme, Spurassistenten und Spurwechselassistenten, welche (wie alle Fahrer wissen) helfen können, Unfälle zu vermeiden. Die Genauigkeit und Verlässlichkeit solcher Systeme könnte durch ihre Integration in Satellitennavigationssysteme wie Galileo verbessert werden. Ziel des EU-finanzierten GALLANT-Projekts war zu untersuchen, welche Vorteile es hätte, und wie es möglich wäre, das Globale Navigationssatellitensystem (GNSS) mit fahrzeugseitigen moderne Fahrerassistenzsystemen zu kombinieren. Ein verlässliches und zertifiziertes Navigationssystems zur Verfügung zu haben bedeutet, dass das System den Benutzer warnt, wenn das Navigationssystem nicht in Betrieb ist, sowie dass es Umstände erkennt, die von fahrzeugseitigen Sensoren nicht detektiert werden können. Die Fahrerassistenzsysteme, die hier im Fokus standen, waren solche, die entwickelt wurden, um Leben zu retten sowie solche, die ein hohes Maß an Genauigkeit, Kontinuität und Verfügbarkeit erfordern. Durch die Verbindung mit qualitativ hochwertigen digitalen Karten ermöglichen diese eine genaue Rekonstruktion des Szenarios, ein absolutes Muss für alle automatischen Sicherheitsmaßnahmen. Der GALLANT-Simulator verfügt über ein hohes Maß an Modularität, das System ist in kleinere Untersysteme aufgeteilt, die untereinander interagieren können. Eine vorausschauende Geschwindigkeitsregelung, welche entsprechend den Umgebungsbedingungen die Geschwindigkeit bestimmt, ist nun möglich, vorher wurde diese durch den Benutzer vorgegeben. Jedes exemplarische Szenario kann in eine Simulation konvertiert werden, auch Situationen, in denen Hindernisse und Straßenschluchten auftauchen und die Verkehrswege an hohen Gebäuden vorbeiführen. Für den Fahrer stellt ein benutzerfreundliches grafisches Interface einen Vorteil dar, da die Systemeigenschaften wie auf einem Windows-basierten System dargestellt werden. Eine Toolbar beispielsweise ermöglicht es dem Benutzer, den Simulator zu steuern. Ein wichtiger Durchbruch ist die Integration des European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) in die fahrzeugseitigen Straßenverkehrsanwendungen. EGNOS unterstützt Galileo und das GPS, indem es Informationen über die Verlässlichkeit und Genauigkeit der Signale liefert. Das GALLANT-System kündigt den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen an, die ausgereift genug sind, um mit dem Ziel, Leben zu retten, in Fahrzeugfunktionen einzugreifen. Die Straßenverkehrsteilnehmer können mit einer erhöhten Sicherheit rechnen, selbst dann, wenn das Verkehrsaufkommen noch steigt.