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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Research into effects on cognitive performance of maritime watch-keepers under different watch patterns, workloads & conditions, with reality usage of ships bridge, engine & cargo control simulators

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Risiken durch Ermüdung an Bord von Schiffen

Um Schiffsunfälle durch Ermüdung oder Erschöpfung zu vermeiden, erfasste eine kürzliche Initiative aussagefähige Daten zu Matrosen auf Schiffen, um Sicherheitsvorgaben zu verbessern.

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An Bord von Schiffen gehen inzwischen 60 bis 90 % aller Unfälle auf menschliches Versagen zurück, insbesondere bei Kollisionen und beim Auflaufen. Deshalb untersuchte ein EU-finanzierte Projekt Zusammenhänge zwischen menschlichem Versagen und Arbeitsbedingungen sowie Überlastung als Ursache von Schiffsunfällen. Das Projekt HORIZON (Research into effects on cognitive performance of maritime watch-keepers under different watch patterns, workloads & conditions, with reality usage of ships bridge, engine & cargo control simulators) war eine wichtige Initiative in diese Richtung. Gemeinsam mit Hochschulen und Schiffsherstellern analysierte das Projektteam die Tätigkeit von Wachoffizieren und führte umfassende Simulatorversuche durch, um die kognitive Leistung und Entscheidungsfähigkeit der Offiziere zu beurteilen. HORIZON führte Tests mit 90 Probanden durch, die im Schiffsbetrieb auf der Brücke und im Maschinenraum Erfahrung hatten. Zum Einsatz kamen dabei Deck-, Motor- und Ladungssimulatoren. Das Team erfasste bei der Mannschaft detaillierte Daten zur körperlichen und kognitiven Aktivität sowie zu Ermüdungserscheinungen, Wachsamkeit, Erschöpfung und Stress. Weiterhin wurden Logbucheinträge ausgewertet und Videoaufnahmen der Tätigkeiten erstellt, um wichtige Informationen zu ermitteln, etwa Anzeichen von Müdigkeit und Erschöpfung. Die ausgewerteten Daten wurden dann in das vom Projekt entwickelte Programm zur Berechnung von Ermüdungserscheinungen eingegeben. Das Instrument liefert relevanten Interessengruppen wie Schiffsbetreibern, Seeleuten, Dienstleistern im Schifffahrtssektor und Ausbildern detailliertes nützliches Material. Zudem entwickelte das Projektteam einen Software-Prototypen für die Berechnung der Ermüdung und machte diesen frei zugänglich. Die Interessengruppen legen großen Wert auf die Ergebnisse des Projekts, und die Simulationsexperimente können die künftige Forschung oder Studien zu diesem Thema maßgeblich unterstützen. Zu den Projektergebnissen gehören auch Empfehlungen für Industrie, Regierungsbehörden und internationale Gesetzgeber. HORIZON vereinfacht damit die Erarbeitung lokaler und globaler Vorgaben und Standards für die Schifffahrt. Die Umsetzung der Empfehlungen kommt der Sicherheit von Seeverkehr, Umwelt, Wirtschaft, Passagieren, Besatzung und Bordpersonal zugute und kann nicht zuletzt tödliche Unfälle vermeiden helfen. Damit ist die Studie die erste ihrer Art und wird zweifellos Sicherheit im Seeverkehr völlig neu definieren.

Schlüsselbegriffe

Schiffe, HORIZON, kognitive Leistung, Müdigkeit, maritime Sicherheit

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