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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Preclinical study of Recombinant human Anti-C5 for the Treatment of atypical HUS

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Antikörper als Grundlage für ein neues Medikament

Wenn unser Körper von Krankheitserregern befallen wird, produziert er Immunzellen und Antikörper, um die Infektion zu bekämpfen. Diese Reaktion wird zusätzlich von Proteinen unterstützt, deren Ansammlung als Komplementsystem bezeichnet wird. Eine zu starke Aktivierung des Komplementsystems führt allerdings zu Krankheiten. Gegen dieses Phänomen werden dringend pharmazeutische Therapien gebraucht.

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Das Komplementsystem besteht aus rund 25 Proteinen, die in der Leber produziert werden. Die Komponenten des Komplementsystems reagieren miteinander und lösen die Opsonisierung von Pathogenen aus, was zu einer entzündlichen Reaktion zur Bekämpfung der Infektion führt. Eine übermäßige Aktivierung des Komplementsystems wird mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) in Verbindung gebracht, einer systemischen Erkrankung, die durch Schäden an Endothelzellen und Erythrozyten sowie Nierenversagen gekennzeichnet wird. Obwohl HUS üblicherweise mit gastrointestinalen Infektionen assoziiert wird, tritt das Syndrom in einer Reihe von Fällen auch ohne Infektion auf: diese werden als atypisches HUS (aHUS) bezeichnet. Fast die Hälfte der Patienten mit aHUS weisen Überfunktionsmutationen in mindestens einer der Komponenten auf, was auf eine Vererbung von Abnormalitäten des Immunsystems bei der Pathogenese schließen lässt. Aus diesem Grund konzentriert man sich bei der Entwicklung von Arzneimitteln auf die Eindämmung der Überaktivierung des Komplementsystems. Vor diesem Hintergrund wollte das EU-finanzierte Projekt PRATH ("Preclinical study of recombinant human anti-C5 for the treatment of atypical HUS") eine präklinische Studie für die Entwicklung von Arzneimitteln gegen HUS durchführen. Das Projekt nutzte Antikörper gegen die Komplementkomponente 5 (C5), die von dem industriellen Konsortiumspartner unter dem Handelsnamen Mubodina® entwickelt wurden. Zwar gab es zu diesem Wirkstoff gegen seltene Leiden bereits in-vitro- und in-vivo-Tests, eine präklinische Bewertung stand allerdings noch aus. Die Wissenschaftler wollten im Rahmen von PRATH pharmakologische, pharmakokinetische und toxikologische Studien am Anti-C5-Antikörper durchführen und seine therapeutische Wirksamkeit an einem aHUS-Mausmodell testen. Durch Etablierung einer Antikörperproduktion auf GMP-Standard will das PRATH-Konsortium eine wirksame und effiziente Lösung für die Behandlung von aHUS liefern.

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