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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Translational Research on Combating Antimicrobial Resistance

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Europa vereint im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Medikamentenresistenzen sind eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit und werden durch unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika noch gefördert. Ein Frühwarnsystem soll nun die Erkennung gefährlicher Stämme verbessern und deren Ausbreitung verhindern.

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Gefährliche bakterielle Resistenzen sind von enormer klinischer Relevanz, da sie sich vor allem in Krankenhäusern rasant ausbreiten. Gleichermaßen gefährlich sind Klone, die langanhaltende und schwerwiegende Infektionen verursachen. Zu den Arten, die sich mit großer Geschwindigkeit ausbreiten, zählen Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE), AmpC beta-Lactamase produzierende Enterobacteriaceae (Esmac-BL) wie auch multiresistente Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii. Das EU-finanzierte Projekt TROCAR (Translational research on combating antimicrobial resistance) untersuchte die natürliche Evolution und Anpassungsstrategien bei hoch virulenten resistenten Bakterienstämmen. Damit sollte wissenschaftlicher Forschung und Gesundheitsbehörden die Richtung zur Erprobung neuer Interventionen gegen diese Erreger vorgegeben werden. Anhand epidemiologischer Daten und mit genomischen und proteomischen Ansätzen wurden bestimmte Merkmale definiert, die mit Virulenz, Übertragung, und Persistenz resistenter Klone korrelieren. Ein direkter Vergleich mit harmloseren Varianten ermöglichte die Bestimmung von Resistenzfaktoren und deren genetische Lokalisation. Bei VRE wurde über einen globalen transkriptomischen Ansatz AsrR als Schlüsselregulator identifiziert, der entscheidend für die Modulation opportunistischer Merkmale und Pathogenese ist. Insgesamt wurde aus den gewonnenen Daten ein Katalog von MRSA-, VRE-, Esmac-BL- und Pseudomonas-Stämmen erstellt. Die geographische Verteilung von MRSA-Klonen geht aus einem Web-basierten Mapping-Tool Google-Suchfunktion hervor. Außerdem entwickelte das Konsortium neue Array-basierte Tools für den schnellen und einfachen Nachweis von Resistenzgenen in zirkulierenden ESMAC-BL. Einer der Schlüsselfaktoren der Resistenzbildung ist der horizontale DNA-Transfer zwischen Bakterien. TROCAR ermittelte signifikante Unterschiede bei Rekombinationsraten verschiedener phylogenetischer Gruppen und demonstrierte das Zusammenspiel epidemiologischer und molekulardynamischer Faktoren. Insgesamt werden die Beobachtungen und Tools von TROCAR potenzielle Reservoirs von Resistenzgenen aufzeigen und die Überwachung wichtiger Krankenhauskeime und nosokomialer Pathogene vereinfachen.

Schlüsselbegriffe

Antibiotikaresistenz, MRSA, VRE, phylogenetisch, Epidemiologie

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