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Trancriptional control of dendritic arbors morphology in pathogeny and therapy of neuropsychiatric diseases

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Wiederherstellung der Hirnmorphologie durch antipsychotische Medikamente

25% aller Menschen erkranken wenigstens einmal im Leben an einer psychischen Störung,

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wobei Forschungen zeigten, dass die Ursache hierfür in der gestörten Formation der Dendritenbäume liegt, über die Neuronen miteinander verknüpft sind. Die psychopathologischen Mechanismen, die dieser gestörten Dendritenformation zugrunde liegen, sind derzeit noch nicht hinlänglich geklärt, jüngste Studien legen jedoch nahe, dass hierfür eine veränderte Genexpression verantwortlich ist. Man hofft indes, durch medikamentöse Steuerung der Dendritenformation psychische Störungen effektiver behandeln zu können. Eine Forschungsrichtung konzentriert sich auf die Deregulierung des Sp4-Transkriptionsfaktors als möglichem Hauptverursacher der Pathogenese sowie die Entwicklung therapeutischer Ansätze. Transkriptionsfaktoren wie Sp4 kontrollieren die Transkription (eine der Stufen bei der Genexpression), das heißt, wie viele genetische Informationen tatsächlich abgelesen werden. Sp4 wird mit einer veränderten Expression von Genen in Zusammenhang gebracht, die sowohl für die Pathogenese als auch die Therapie neuropsychiatrischer Erkrankungen von Bedeutung sind. Das Projekt Psychiaprotegenomic (Transcriptional control of dendritic arbors morphology in pathogeny and therapy of neuropsychiatric diseases) untersucht, ob sich Neuroleptika und Antipsychotika zur Normalisierung einer gestörten Dendritenformation eignen. Die Partner des EU-finanzierten Projekts halten dies für möglich, wenn es gelingt, den Sp4-Transkriptionsfaktor zu stabilisieren oder zu aktivieren. In Studien wurden veränderte Konzentrationen des Sp4-Transkriptionsfaktorproteins oder anderer Faktoren post mortem in Gehirnen von Patienten mit affektiven Störungen untersucht. Die Frage war, ob solche Veränderungen die Dendritenformation negativ beeinflussen. Die Projektpartner analysierten die Konzentration von Sp4-Protein und -Transkriptionsfaktoren im Gewebe von Schizophreniepatienten und verglichen die Ergebnisse auch mit Proben gesunder Patienten. Künftig sollen zudem Genexpressionsstudien an post-mortem-Hirngewebe von Patienten mit neuropsychiatrischen Störungen durchgeführt werden, um herauszufinden, ob Veränderungen der transkriptionalen Regulation direkt die Dendritenformation beeinflussen. Gleichzeitig sollen Auswirkungen von Neuroleptika und antipsychotischen Medikamenten auf die Dendritenmorphologie untersucht werden. Insbesondere interessierte die Frage, ob eine Lithiumtherapie über die Regulierung der Sp4-abhängigen Transkription die Dendritenmorphologie verändern kann. Die Ergebnisse von Psychiaprotegenomic können klären helfen, ob durch Regulierung von Sp4 die Pathogenese und Therapie psychischer Störungen beeinflusst werden kann. Dadurch ergeben sich auch neue Informationen zu transkriptionalen Programmen, die sich durch Lithium beeinflussen lassen.

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