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Inhalt archiviert am 2024-05-30

Small Molecule Inhibitors of the Trimeric Influenza Virus Polymerase Complex

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Vermeidung von Grippeepidemien durch Impfungen

Jeder kennt sie, die typischen Symptome einer Grippe. Die hoch ansteckende Infektionskrankheit verursacht jährlich Grippeepidemien und wiederkehrende Pandemien, die weltweit viele Todesopfer fordern.

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Die wichtigste Waffe der Forschung gegen Grippe sind Impfstoffe, die das körpereigene Immunsystem auf die Erkennung und Zerstörung des Infektionserregers programmieren. Auf Impfstoffe greift man vor allem deshalb zurück, weil nicht in ausreichenden Mengen antivirale Medikamente zur Verfügung stehen, die die virale Replikation verhindern, nicht aber das Virus selbst zerstören. Die Entwicklung sicherer und effektiver so genannter Virostatika ist schwierig, da das Virus sich im Genom des Wirts vermehrt. Ein wirksames Medikament muss also die Aktivität des Virus unterbinden, ohne die Wirtszelle zu schädigen. Derzeitige Grippetherapien basieren auf zwei Klassen von Medikamenten. Die älteste und billigste Wirkstoffklasse ist kontraindiziert in der Schwangerschaft, muss bei älteren Menschen niedriger dosiert und mitunter streng überwacht werden. Weiterhin besteht ein hohes Risiko von Resistenzentwicklungen. Die andere, neuere Wirkstoffklasse sind Neuraminidase (NA)-Hemmer, die zwar sicher, aber auch teurer und schwerer zugänglich sind. Und auch hier wurden schnelle Resistenzentwicklungen beschrieben. Daher wird nun intensiv nach neuen und effektiveren Therapien gesucht, um die Replikation des Grippevirus zu verhindern. Das Projekt FLUINHIBIT (Small molecule inhibitors of the trimeric influenza virus polymerase complex) entwickelte bahnbrechende neue Verfahren, um die Grippegefahr zu bannen. Das EU-finanzierte Projekt zielte auf die Identifizierung kleiner Moleküle ab, die die Aktivität des Polymeraseenzyms des Grippevirus hemmen. Getestet wurde auch deren Eignung als neue Virostatika. Da die Interaktion zwischen den Virenstämmen begrenzt ist, könnte die Resistenzentwicklung bei den Inhibitoren niedriger sein als bei herkömmlichen Wirkstoffen. Dies würde sich vor allem im Kampf gegen schnell mutierende Viren wie dem Grippevirus als hilfreich erweisen. Entwickelt wurde ein Hochdurchsatzverfahren für das Screening großer Bibliotheken chemischer Substanzen. Die Ergebnisse wurden mittels zellbasierter Assays analysiert. Mögliche Kandidaten gegen humane und Vogelgrippestämme wurden identifiziert und gehen demnächst in die präklinische Phase. Mit den Forschungen trägt FLUINHIBIT dazu bei, Grippeepidemien einzudämmen und virale Resistenzen gegen neue Wirkstoffe zu vermeiden,

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