Inseleidechse erhält natürliche Umwelt
Der Rückgang oder das Aussterben von heimischen Pflanzen und Tieren kann das empfindliche natürliche Gleichgewicht zwischen den Arten stören und weitreichende Veränderungen des Ökosystems nach sich ziehen. Diese Auswirkungen werden vor allem an Orten mit besonders großer Artenvielfalt, wie den Balearen im westlichen Mittelmeer, deutlich, da diese aufgrund ihrer geringern Größe sehr verletzlich sind. Das Projekt "The spatial patterns of disruption of plant-animal interactions within a population dynamic approach" (Disloop) ermöglichte Wissenschaftlern ein besseres Verständnis für die Vorgänge in einem Ökosystem, die auftreten, wenn die Beziehung zwischen einer Pflanze und ihrem einzigen Samenausbreiter beendet wird. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang der Interaktion zwischen dem vom Aussterben bedrohten Strauch Daphne rodriguezzii Teixidor und der früchteessenden Eidechse Podarcis lilfordi Gunther. Es wurden zwei Pflanzenpopulationen untersucht; in einer Population war das Reptil vorhanden, während es in der anderen fehlte. Die Forscher prüften die Hypothese, dass die Aktivitäten des Reptils in direktem Zusammenhang mit der Verteilung des Strauchs stehen, indem sie die Ergebnisse aus den Feldversuchen in moderne Computermodelle integrierten. Sie erstellten Habitatqualitätsmodelle für beide Pflanzenpopulationen und charakterisierten die Landschaft aus der Perspektive des Strauchs und der Eidechse. Mithilfe der Modelle bestimmten sie die wichtigsten Faktoren, die die Habitatstruktur und die Eidechsenaktivitäten beeinflussen. Diese verwendeten sie, um das Vorhandensein von adulten und jungen Pflanzen vorherzusagen. Das Projekt Disloop konnte das Wissen über mittel- und langfristige Auswirkungen von Störungen der Interaktion zwischen verschiedenen Arten deutlich erweitern. Zudem bot die Untersuchung wertvolle Informationen zum Erhalt gefährdeter Arten und zum Schutz verletzlicher Ökosysteme.