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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Archive's tissues: improving molecular medicine research and clinical practice

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Archivierung von Gewebe für klinische Forschung

Ein europäisches Konsortium entwickelte Methoden zur Konservierung von Makromolekülen während der Fixierung von Patientengewebe sowie Vorschriften zur Archivierung von Gewebe in Biobanken für klinische Forschungszwecke.

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Histopathologische Untersuchungen an Biopsiegewebe oder Gewebe aus chirurgischen Eingriffen erfolgen normalerweise an fixiertem, in Paraffin eingebettetem Gewebe. Die Proben werden anschließend I'm Krankenhaus archiviert. Nun ist es wichtig, Zugang zu diesen archivierten Gewebeproben für klinische Diagnosen zu schaffen, da das fixierte Gewebe des Patienten das einzige Material ist, an dem molekulare Untersuchungen durchgeführt werden können. Archiviertes Gewebe ist auch für die klinische und translationale Forschung von Interesse. Bei der Verwendung menschlicher Gewebe gelten jedoch bestimmte ethische Regeln, die eingehalten werden müssen. Und es sind geeignete Verfahren zur Konservierung der zu untersuchenden Makromoleküle zu entwickeln, zu denen DNA, RNA und Proteine zählen. In Anbetracht dessen koordinierte das Projekt IMPACTS (Archive's tissues: improving molecular medicine research and clinical practice) die Beteiligung von 20 Partnern in 11 Ländern. Hauptziel war die Validierung und Standardisierung molekularer Methoden zur Analyse von DNA, RNA und Proteinen in in Paraffin eingebetteten Geweben. Die Projektpartner entwickelten neue Methoden der Proteinanalyse an formalinfixiertem Gewebe. Diese Art der Fixierung gilt allgemein als Standardmethode. Zudem wurden neue Fixierungsmittel getestet, bei denen Makromoleküle in derselben Art und Weise konserviert werden können wie beim Einfrieren. Diese Verfahren erlauben eine molekulare Analyse auf Protein-, DNA und RNA-Ebene direkt in den für die klinische Diagnostik eingesetzten Geweben. Die Leitlinien für diese Art der Analyse wurden vom IMPACTS-Team erarbeitet und 2011 vom Springer Verlag unter dem Titel "Guidelines for Molecular Analysis in Archive Tissues", Herausgeber Giorgio Stanta, veröffentlicht. Weiterhin entwickelte das Konsortium Leitlinien für die Archivierung von Material in Gewebe-Biobanken und definierte in Zusammenarbeit mit den Partnern ein Netzwerk für die virtuelle Archivierung von Gewebe, das in die Biobankeninfrastruktur BBMRI (European Biobanking Infrastructure, BBMRI) integriert wurde. Weiterhin ging es um bioethische Fragen zum Einsatz von archiviertem menschlichen Gewebe für klinische Forschungen. Das Projekt wurde in Form einer europaweiten Zusammenarbeit mit der European Society of Pathology und der BBMRI fortgesetzt. Ingesamt erweiterte IMPACTS derzeitige Methoden der Gewebefixierung, um auf optimale Weise interessierende Makromoleküle zu konservieren, und entwickelte Leitlinien für den Einsatz von archiviertem Patientengewebe in der klinischen Forschung. Die Verwendung von Archivmaterial wird für die klinische Forschung von großem Vorteil sein und unser Wissen über etliche seltene pathologische Eigenarten und über Langzeitfälle voranbringen.

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