Neuartige Biomarker für Infektionskrankheiten
Die fortwährende Suche nach Biomarkern nimmt einen großen Teil von Diagnostikforschung und Präventivmedizin ein. Die Verknüpfung von Biomarkern mit dem Ausbruch oder dem Fortschreiten einer Krankheit ermöglicht eine frühzeitige Diagnose und in bestimmten Fällen sogar eine Prognose. Modernste Proteomiktechniken haben das Aufspüren neuer Biomarker vereinfacht, indem sie die Analyse von mehreren Proben und den Nachweis von geringen Mengen an Proteinen ermöglichen. Das EU-geförderte Projekt Biomah ("Novel strategies for biomarker discovery and quantification") untersuchte mithilfe von quantitativer Proteomik normale und pathologische Proben, um einen klaren Einblick in die Proteinveränderungen im Zusammenhang mit der Pathologie zu gewinnen. Durch Experimente mit Rinder-Urinproben entwickelten die Wissenschaftler Protokolle zur Herstellung von für die Proteomik geeigneten Urinproteinpräparaten. Die Herausforderung bestand darin, die Proben zu reinigen, sodass die Proteinanalyse nicht durch Verunreinigungen gestört würde. Die entwickelten Protokolle führten zum Nachweis von spezifischen antimikrobiellen Proteinen in Urinproben, die als generische Biomarker für den Infektionsstatus dienen könnten. Zusätzlich wurden Liquorproben von Kindern aus Entwicklungsländern auf bakterielle Meningitis hin analysiert. Die Ergebnisse weisen auf eine deutliche Veränderung im Proteinprofil von infizierten Kindern hin, woraus sich auf mehrere Biomarker schließen lässt, die mit ansteckenden Krankheit assoziiert werden könnten. Die im Rahmen von Biomah gefundenen Biomarker haben das Potenzial, die Diagnostik von Infektionskrankheiten zu verbessern und die Umsetzung eines frühen Behandlungsprogramms zu ermöglichen. Man hofft, dass sich hierdurch die Behandlungskosten und Nebenwirkungen reduzieren lassen.
