Mobile MITEs regulieren Genexpression
Diese springenden Gene, auch als Transposons (transponable Elemente, TE) bezeichnet, haben wesentlichen Einfluss auf Veränderungen im Genom. Sie können chromosomale Veränderungen und Mutationen auslösen, indem sie an strategische Positionen in benachbarte Genregionen springen. Da diese springenden Gene mehr als die Hälfte der DNA eines Organismus ausmachen, wird deutlich, dass sie sowohl für die Genexpression, Entwicklung und Evolution eine wichtige Rolle spielen. Das Projekt TRANSPLANT (Regulation of transposable elements in plants and impact on genome evolution) untersuchte, welchen Einfluss sie im Genom der Modellpflanze Arabidopsis (Hirtentäschel) übernehmen. Schwerpunkt des Projekts waren so genannte MITEs (miniature inverted repeat transposable elements). Diese spezielle Art von Transposonen sind in großer Anzahl im Genom vorhanden und zu klein, um für Proteine zu kodieren. Untersucht wurde der Einfluss von MITEs auf die Expression benachbarter Gene. Zudem sollte das Projekt klären, inwieweit diese kurzen Elemente die Organisation des Genoms beeinflussen. Die Forscher von TRANSPLANT entwickelten geeignete Bioinformatikmethoden für die Auswertung von Daten zum Arabidopsis-Genom und untersuchten den Einfluss der Transposons. Weitere Bemühungen konzentrieren sich auf das Ausmaß der Methylierung ausgewählter MITEs, um die bisherigen erfassten bioinformatischen Daten zu validieren. Seit vor fünfzig Jahren erstmals ein komplexer genetischer Regulationsmechanismus am Lac-Operon entdeckt wurde, hat die Genomforschung rasante Fortschritte gemacht. Das potenzielle Einsatzspektrum für die Kontrolle von Transposons ist enorm und umfasst das gesamte Forschungsfeld der Analyse genomischer Strukturen und Regulation.